09. I worry about Him

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"Wir fahren jetzt ins Krankenhaus, ob es dir passt oder nicht.", ich schickte die Nachricht an seinen Chauffeur ab.

"So schlecht geht es mir...doch gar nicht...", er versuchte mir mein Smartphone aus der Hand zu nehmen, scheiterte aber kläglich daran.

"Du solltest dir mal deine Augen ansehen. Mydriasis. Eine beidseitige Weitstellung der Pupille. Du kennst das sicher, diese Tropfen beim Augenarzt, von denen sich die Pupillen weiten. Kommt auch bei Vergiftungen vor.", erklärte ich ihm, "Ich werde jetzt deinen Puls nehmen, also nicht erschrecken..."

Seine Haut fühlte sich heiß unter meinen Fingern an, als ich vorsichtig seinen Carotispuls fühlte.

Über 100 Schläge pro Minute.

Eine Tachykardie.

Langsam setzte sich in meinem Kopf ein Bild zusammen und ich hoffte, dass ich damit falsch lag.

Eine Rizin-Vergiftung.

"Lenny? Stimmt was...nicht?", er hielt mein Handgelenk fest, als ich meine Hand zurück ziehen wollte.

"Ich weiß es nicht...", ich wollte ihn nicht beunruhigen, versuchte meine eigene Unsicherheit zu überspielen.

Alles passte.

Das Fieber, die Schwäche, seine Bauchschmerzen und die krankhaft geweiteten Pupillen, das Herzrasen.

Die Zeit, bis der Chauffeur an der Tür klingelte, kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Ich sprang sofort auf und lief die Treppen nach unten, um den Mann zu öffnen.

Nachdem ich ihn eingelassen hatte, ging ich nochmal nach oben um Benedict zu holen.

"Komm schon Lenny...wir müssen doch nicht wegen einer Grippe ins Krankenhaus fahren...", er saß auf der Bettkante und war gerade dabei sein Hemd zu zu knöpfen.

"Ich habe keine Ahnung, was das ist...aber eines weiß ich ganz sicher Benedict: das ist keine normale Grippe.", das war nur die halbe Wahrheit...ich hatte ja schon eine Vermutung oder eher eine Befürchtung, was das war.
"Und jetzt sei nicht so bockig. Der Chauffeur wartet unten auf dich."

Er warf mir einen giftigen Blick zu und schlüpfte in seine Kapuzenjacke, stand dann auf.

Zusammen gingen wir nach unten, wobei Benedict auf der Treppe eine kurze Verschnaufpause einlegen musste.

Ich half ihm in seinen Mantel und reichte ihm sein Smartphone sowie seine Uhr und sein Portemonnaie bevor wir das Haus verließen.

-

Ich trommelte mit meinen Fingern nervös auf meinen Oberschenkel und sah zum wiederholten Mal auf die Wanduhr.

Wie war es möglich, dass die Zeit so langsam verging?

Es machte mich wahnsinnig und ich musste mich schwer zusammenreißen um nicht wie eine Raubkatze in einem zu kleinen Käfig durch den Krankenhausflur zu tigern.

Benedict war höchstens seit einer viertel Stunde im Behandlungszimmer und trotzdem kam es mir schon wie eine halbe Ewigkeit vor.

Ich sprang sofort auf, als der diensthabende Arzt auf den Gang trat. "Sie sind die Personenschützerin, richtig?"

"Ja genau.", ich studierte seine Bewegungen ganz genau, seinem Blick nach zu urteilen, hatte er keine besonders guten Nachrichten.

"Gut, wenn Sie dann kurz mit nach drinnen kommen würden..."

Ich folgte dem Arzt. Benedict lag bereits in einem Krankenhausbett und war an eine Infusion, sowie ein EKG angeschlossen.

"Setzen Sie sich doch bitte einen Moment.", der Arzt deutete auf den freien Stuhl und ich folgte seiner Aufforderung, "Also...es sieht nicht besonders gut aus. Die Bluttests haben ergeben, dass er eine Rizin-Vergiftung hat."

Oh fuck...

"Wir können aber noch nicht sagen ob die aufgenommene Giftmenge tödlich ist..."
Den Rest, den der Mann sagte, bekam ich schon gar nicht mehr richtig mit, weil ich Gedanken sofort danach suchte, woher das Gift kam.

Rizin.
Chemisch gesehen ein Lektin, hatte eine Latenzphase von maximal 32 Stunden und führte nach 32 bis 48 Stunden zum Tod, der meistens durch Kreislaufversagen eintrat.

Es gab kein Gegengift für Rizin, aber standardmäßig wurden Patienten bei einer Vergiftung ins künstliche Koma gelegt.

Ich war erstaunt über mich selbst, weil ich so ruhig bleiben konnte.

"...wir werden ihn jetzt in ein Koma legen und ihn langsam wieder aufwecken, wenn das Gift nicht mehr in seinem System ist."

Und bis dahin habe ich herausgefunden, wie es überhaupt hinein gelangt ist. Ich nickte sah dann zu Benedict.

"Er wird die Medikamente jetzt langsam über die Infusion verabreicht bekommen, Sie können noch so lange bei ihm bleiben, bis sie wirken."

"Okay...", ich stand auf und zog den Stuhl neben das Bett und setzte mich wieder, wartete noch, bis der Arzt die Infusion gewechselt und den Raum verlassen hatte, bevor ich Benedicts Hand ergriff.

"Lenny...", er sah mich aus glasigen Augen an, "...ich hab Angst..."

"Das ist in so einer Situation ganz in Ordnung.", ich lächelte sanft, drückte leicht seine Hand, "Weißt du, als ich damals von diesem Auto erfasst wurde, dachte ich auch, dass ich sterben würde...aber du darfst nie aufhören zu glauben, dass du es schaffen wirst."

Er schluckte, nickte dann.

Bis die Medikamente endlich wirkten, dauerte es fast eine halbe Stunde und am Ende wurde Benedict immer müder und schlief schließlich ein.

Ich verabschiedete mich mit einem kurzen Kuss auf die Schläfe von ihm, bevor ich von den Ärzten aus dem Raum geschickt wurde.

Obwohl ich wusste, dass behandelte Rizin-Vergiftungen selten tödlich endeten, machte ich mir wirklich verdammt große Sorgen.

Und vor Allem...wie sollte ich das seinem Management erklären?

Ich beschloss, mir darüber erst später Gedanken zu machen und die Zeit für etwas sinnvolles nutzen, außerdem sollte ich ohnehin noch ein paar Sachen für Benedict holen.

-

Besonders weit kam ich damit allerdings nicht, denn als ich den Briefkasten leerte flog mir ein einzelner, gefalteter Notizzettel entgegen.

Eigentlich sollte ich wirklich nicht in Benedicts Post herumschnüffeln, aber am Ende war ich einfach viel zu neugierig.

Ich faltete den Zettel auf.

Corpus Christi, letzter Beichtstuhl. 5 PM.
xxx

Komische Nachricht. Ich überlegte etwas, bis ich zu dem Schluss kam, dass mit 'Corpus Christi' die Corpus Christi Catholic Church in Brixton gemeint sein musste...die Stalkerin schien sich mit Benedict treffen zu wollen.

Das war neu, denn bisher war das noch nie der Fall gewesen.

Eigenartig.

Trotzdem wollte ich zu dem Treffen gehen, denn im Hinterkopf hatte ich schon eine Erklärung für dieses Verhalten und natürlich wollte ich wissen, ob ich tatsächlich richtig lag...

Bonjour meine Freunde =]
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich würde mich über euer Feedback freuen!

Außerdem hat mich die liebe Cas_Holmes für so ein 10 Fakten Ding getagt ^^ das werde ich jetzt einfach unter diesem Kapitel machen.

1. Ich liebe Sherlock und James Bond
2. Ich shippe JohnLock und Mystrade und 00Q
3. Ich fotografiere wahnsinnig gerne, wer will kann mich auf Insta stalken. Da heiß ich navyblue.photos
4. Ich mag Sukulenten und Orchideen
5. Und ich liebe Pop Art...vor allem die Bilder von Roy Lichtenstein
6. Meine Lieblingsfarbe ist blau
7. Ich will unbedingt mal nach London und nach New York
8. Traumjob: Kameramann/-frau
9. Ich schreibe mittlerweile seit 2 Jahren FFs
10. ABBA ist toll

Protecting You - Benedict Cumberbatch FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt