12. Taking Him With Me

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"Und? Schon nervös wegen meiner Mum?", ich drehte mich zu Benedict, der neben mir auf der Rückbank des schwarzen Range Rovers saß.

"Etwas. Aber ich bin mir sicher, dass ich das schaffe", er lächelte und sah dann aus dem Fenster, an dem die Landschaft vorbeizog.

Dunkle, immergrüne Tannen, ein kleiner Bach, der parallel zu dem breiten Forstweg verlief. Ich kannte den Wald, der zu großen Teilen zum Gelände des Gestüts gehörte, inn und auswendig.

Von dem Wald ging es auf die große freie Fläche, auf der die, mit Elektrozäunen eingegrenzten, Koppeln waren.
Die Schulpferde hatten gerade frei und jagten ausgelassen über die grüne Wiesen.

"Wundervoll, nicht wahr?", ich wendete mich wieder Benedict zu.

"Ja...die zwei Wochen werden sicher super", er lehnte sich zu mir und wir küssten uns ungeschickt über der Rückbank.

"Verlass dich darauf."

Als der Range Rover auf dem gepflasterten Hof vor dem Wohnhaus anhielt und wir ausstiegen, wurden wir schon von Elly erwartet. Sie schien gerade vom Voltigieren zu kommen, denn sie trug ein hautenges Trikot in dunkelblau, burgunderrot und weiß, den Farben des Reitstalls, und ihre schwarzen Boots, die sie immer bei Arbeiten auf dem Hof trug.

"Hi Lenny!", sie zog mich in eine feste Umarmung, die ich fast sofort erwiderte.

"Hey...", ich löste mich von ihr, "Benedict, das ist meine Schwester Elly." 

"Zwillingsschwester um genau zu sein", Elly lächelte und reichte dem Schauspieler die Hand, "Freut mich, Sie kennen zu lernen."

"Die Freude ist ganz meinerseits. Lenny hat mir schon viel von Ihnen erzählt", er nahm meine Hand und hauchte einen Kuss auf meine Knöchel, was mir einen leichten rosafarbenen Schimmer auf die Wangen zauberte.

"Mum ist noch bei einem Ausritt mit der Anfängergruppe, Sam ist mit einem der Pferde beim Tierarzt und ich hab gleich noch Training für das Turnier nächstes Wochenende. Ihr zwei müsstet euch also erstmal selbst um alles kümmern", erklärte sie uns, zuckte entschuldigend mit den Schultern.

"Jaja. Lass dich von uns nicht aufhalten", ich schenkte ihr ein kurzes Lächeln und öffnete dann den Kofferraum des Range Rovers, gab erst Benedict sein Gepäck bevor ich mein eigenes nahm, "Komm, ich zeig dir erst unser Zimmer und dann können wir einen Rundgang machen, wenn du Lust hast."

"Gerne. Soll ich dir dein Gepäck abnehmen?", er deutete mir, ihm meine Reisetasche ebenfalls zu geben; ich verneinte allerdings.

-

"Und? Was wollen wir jetzt machen?", ich lehnte mich gegen das Gatter zur Pferdekoppel. 

"Wenn es in Ordnung ist, würde ich mich vielleicht kurz hinlegen und mich ausruhen."

"Sicher. Soll ich dich noch begleiten oder passt es, wenn ich gleich hier bleibe?", ich sah fragend zu ihm, bekam ein kurzes Nicken als Antwort.

Wir liefen zusammen noch bis zum Wohnhaus und verabschiedeten uns dann mit einem Kuss voneinander. 

Alleine machte ich mich auf den Weg zur Reithalle. Ein leichter Wind strich durch die Äste der hohen Bäume und ließ das Laub leise rascheln, eine kleine Gruppe von Spatzen hüpfte über den gepflasterten Hof und pickte Körner, die beim Füttern der Pferde verloren gegangen waren, vom Boden auf und eine der Katzen räkelte sich in der angenehm warmen Nachmittagssonne.

Es fühlte sich fast so an, als wäre ich nie weg gewesen. 

Ich fischte meinen Schlüsselbund aus meiner Jackentasche, suchte den kleinen Schlüssel für meinen Spind heraus und schoss diesen auf. An der Innenseite der Tür hingen einige bunte Schleifen, die ich auf Turnieren gewonnen hatte, ein Foto von einer Preisverleihung, sowie ein Poster mit einem Polizeipferd. Neben einer Sicherheitsweste und meinen eingestaubten Reitstiefeln, hatte ich auch noch mein Trikot fürs Voltigieren hier. Ich nahm es vom Kleiderbügel, sah mich kurz nach links und rechts um, bevor ich mich eilig umzog.

Meine normalen Klamotten wanderten in den Spind und ich schlüpfte noch schnell in meine Stiefel, lief so zur Reithalle. 

-

Ich sah Benedict sofort, als er unauffällig durch die große Tür huschte. 

Gerade stand ich auf dem Rücken unseres Pferdes und hatte Elly auf meinen Schultern. Eigentlich hätte ich mich auf sie und nicht auf ihn konzentrieren sollen und als sie meine Unkonzentriertheit bemerkte, flüsterte sie mir nur ein 'Hoffentlich lässt du dich bei der Arbeit nicht so schnell ablenken' ins Ohr. 

"Du bist unmöglich", zischte ich und beendete die Figur. Eigentlich hatte sie Recht und das wusste sie auch. 

"Warum musstet ihr eigentlich so plötzlich Urlaub nehmen?"

"Weil es in London unerträglich ist, seitdem es diese Wahnsinnige auf mich abgesehen hat. Und nachdem der letzte Anschlag auf mich fälschlicherweise ihn erwischt hat, hat das Management entschieden, dass es besser ist kein weiteres Risiko einzugehen. Außerdem schadet eine Auszeit nach dem letzten...Vorfall sicher nicht."

"Die Lebensmittelvergiftung war ja in allen Medien", Elly sah mich etwas zweifelnd an, "Bist du dir sicher, dass du dich dieser Gefahr weiter aussetzen willst?"

"Absolut", ich schenkte ihr ein kleines Lächeln, ging langsam in die Hocke und balancierte mich dabei mit ausgebreiteten Armen aus, "Dafür lebe ich schließlich. Mach dir um mich keine Sorgen. Ich komme ganz gut klar."

"Wenn du dir da so sicher bist..."

"Ja", ich beugte mich ein Stückchen nach vorne und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange, "Auch wenn ich es zu schätzen weiß, dass du dir deswegen Gedanken machst."

Und ohne ein weiteres Wort hielt ich mich an den beiden Schlaufen am Voltigiergurt fest und ließ mich seitlich vom Rücken des Pferdes rutschen, sprang in einem günstigen Moment ab und landete elegant in den weichen Sägespänen auf dem Boden der Halle. 

Mein hoher Pferdeschwanz wippte im Takt meiner Schritte, als ich zu Benedict, der jetzt wesentlich frischer als zuvor wirkte und wieder eine einigermaßen gesunde Farbe im Gesicht hatte, hinüber kam. 

"Ich wollte nicht, dass du meinetwegen aufhörst", er zog die Augenbrauen zusammen und legte einen Arm um meine Taille, um mich an sich ziehen zu können.

"Aber ich wollte das", ein freches Lachen, dann stellte ich mich etwas auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf den Mundwinkel drücken zu können, "Soll ich dir das Gelände noch zeigen, bevor es Abendessen gibt?"

"Nichts lieber als das, Lenny."

-

So ^^ jetzt habe ich nach einem Jahr einen etwas größeren Zeitsprung gewagt, damit die beiden auch mal etwas Zeit für sich haben...

Und damit wir der Stalkerin dann noch einen Schritt näher kommen können.

Um ehrlich zu sein,war es ziemlich komisch, auf einmal wieder hier zu schreiben ^^ aber ich hoffe, das ist mir einigermaßen gut gelungen

Und falls hier noch jemand übrig geblieben ist, kann er mir sehr gerne seine Meinung zu dem Kapitel da lassen!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 29, 2018 ⏰

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