Kapitel 22

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Und schon wieder kann ich keinen klaren Gedanken fassen. Was ist, wenn Noél rausbekommt, dass ich die Nummer von einem Lehrer habe und ihm mit dem Vornamen anspreche? Ich kann jetzt nicht Zuhause rumliegen, ich muss Liam oder Noél in der Schule suchen. Ich machte mich also wieder auf dem Weg zur Schule und sagte Nancy, dass ich Schulbücher vergessen hatte. Meine Gedanken kreuzten sich schon wie wild durcheinander und ich malte mir die schlimmsten Sachen aus.

In der Schule angekommen machte ich mich auf den Weg ins Sekretariat, vielleicht ist Liam noch da. Ich stand also vor der Tür und lauschte, ob ich deine Stimme hörte, doch es war Stille. Ich hörte nur das Tippen auf den Tastaturen. Ich wollte gerade um die Ecke zum Physikraum gehen, als ich mit Herr Becker zusammenstieß.

»Leah, was machst du denn hier?«, sagte Liam und half mir hoch, da ich auf den Boden fiel.
»Na danke, ich freue mich auch dich wieder zusehen.« lachte ich.
»Tut mir wirklich leid aber ich wollte mein Handy gerade im Sekretariat abholen. Ich wollte dich gerade anrufen und fragen wie es dir geht, doch dann sind mir Schüler in die Quere gekommen und ich musste es verlegt haben.« entschuldigte Liam sich und lächelte mir zu.
»Genau darum geht es.. Liam..wir haben ein ganz großes Problem mit Noél aus meinem Kunstkurs.« sagte ich wiederum ernst.
»Was hat er dir getan? Muss ich mit ihm reden?«
Ich hatte einen kurzen Herzstillstand, weil der Satz so unglaublich süß war. Ich lächelte.
»Mir nichts, indirekt eher. Ich wurde von deinem Handy angerufen und dann habe ich gefragt was es gibt und deinen Namen genannt, aber Noél war an deinem Handy dran und jetzt hatte ich Angst, dass er es vielleicht checkt.« ich machte mir immer mehr Sorgen um das Verhältnis zwischen ihm und mir.
»Wenn Noél das dort nur abgegeben hat und jetzt im Unterricht sitzt, dann kann er gar nicht erfahren, dass das Handy mir gehört. Mach dir keine Sorgen.« Liam legte seinen Arm kurz um mich und wir gingen in Richtung Sekretariat um das Handy abzuholen. Noél war nirgends zu sehen und dies ließ mir einen Stein vom Herzen fallen. Liam holte sein Handy und wir gingen zusammen zum Parkplatz, weil ich wieder nach Hause wollte. Zum Abschied umarmten wir uns und ich küsste ihn schnell auf die Wange. Ich rief ihm noch ein »bis später« zu und lief dann heim.

Zuhause legte ich mich wieder zurück in mein Bett und machte diesmal den Fernseher an. Ich sollte mich endlich mal ein bisschen ablenken und mir Zeit für mich selbst nehmen. Ich suchte mir einen schönen Nagellack aus und trug diesen auf. Danach schminkte ich mich ab und machte eine Peel-Off-Maske auf mein Gesicht. Als ich diese komplett abgerupft habe, schminkte ich mich neu, da ich mich ja noch mit Liam treffe. Ausserdem war es auch mal wieder Zeit meinen Kleiderschrank aufzuräumen. Aber mein Tick dazu: Wenn man langweilige Arbeit machen muss, nebenbei den Fernsehen laufen lassen, dann geht das schon. (Wer macht das auch immer?😂)

Es war mittlerweile schon eine Stunde vergangen. Ich waschte mir gerade ein paar Erdbeeren ab, die ich danach mit nach oben in mein Zimmer nahm und dort aß.

Ich schmiss mein MacBook an und schaute eine Folge von Pretty Little Liars. Ich liebe diese Serie. Sie ist total spannend und die Rolle Aria könnte glaube ich mein Leben sehr gut beschreiben. Nach einer Folge ging ich auf Facebook. Eine Freundschaftsanfrage und ein offener Chat. Die Freundschaftsanfrage nahm ich an, denn sie war von jemanden aus meiner Parallelklasse. Allerdings war der offene Chat von Noél.

Chat mit Noél:
N: Hey Leah, ich kenne dein Geheimnis.
L: Und welches wäre das?
N: Dein Verehrer. Ich weiß wer es ist.
L: Mein anscheinender Verehrer ist ein Kumpel aus der Parallelklasse. Was ist dein Auftrag Noél?
N: Und warum liefen du und Herr Becker dann zusammen aus dem Sekretariat auf den Parkplatz gelaufen.
L: Mir war schlecht und deswegen hat Herr Becker mich nach draußen begleitet.
N: Und deswegen küsst man seinen Lehrer auf die Wange?
L: Habe ich nie getan.
N: Beweise habe ich, keine Angst.
L: Noél, warum spionierst du mir hinterher?! Lösch die Bilder!!
N: Ich dachte, du hast ihn nicht geküsst.
L: Lösch die Bilder.
N: Unter einer Bedingung
L: Und die wäre?
N: Beende das mit ihm und schenke mir eine Nacht
L: erstens habe ich nichts mit ihm am laufen und zweitens Nein!
N: Was wohl die Schulleitung dazu sagt? Verliert Herr Becker dann seinen Job?
L: Noél hör auf mit mir zu spielen und lass mich in Ruhe.

Ich schloss mein MacBook und griff zu meinem Handy. Ich rief sofort Liam an, um ihm alles zu erzählen. Was sollten wir jetzt machen?

»Jo was los? Vermisst du mich schon oder was?« fragte Liam mich sarkastisch.
»Also diesmal haben wir wirklich ein Problem. Noél hat ist uns gefolgt und hat ein Foto gemacht, als ich dich auf die Wange geküsst habe.« ich musste mich zusammen reißen, dass ich aus Wut nicht anfange zu weinen.
»Verarsch mich nicht.«
Liam sagte nur diese drei Wörter, mehr nicht.
»Tue ich nicht, aber ich habe einen Plan. Ich habe einen Sportkurs morgen mit ihm zusammen. Ich werde einfach nicht mitmachen und dann in den Raum gehen wo alle Handys liegen und das Bild schnell löschen.« sagte ich so schnell aus Panik, dass ich Angst hatte mich zu wiederholen zu müssen.
»Das ist eine gute Idee, dann lass dir aber eine gute Entschuldigung schreiben.«
»Mach ich. Bis später.«
»Leah? Ich liebe dich okay?«
Mein Herz blieb kurz stehen und meine Mundwinkel waren bestimmt so breit wie noch nie.
»Ich liebe dich auch, Liam.«
Und dann legte er auf.

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Das war das Kapitel.
Kommentiert doch etwas, wenn ich weiterschreiben soll💗

Liebe niemals eine Schülerin.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt