Kapitel 2

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"Komm mit. Ich zeige dir den einfachsten Ort aus der Schlucht zu klettern", schlug Großherz vor. Rotkehlchenpfote nickte und folgte seinem Mentor zu einer Stelle wo mehrere Steinhaufen aufgehäuft waren, so dass es einfacher war die Felswand hoch zu klettern.

"Du gehst voran und ich werde dir folgen damit ich dich abfangen kann, wenn du runter fällst", erklärte sein Mentor ihm. Ich hoffe nur, dass es nicht dazu kommt, dachte Rotkehlchenpfote mit einem Schlucken.

"Du musst deine Pfoten in die kleinen Lücken hier setzen, wenn es dir leichter fällt kannst du auch deine Krallen ausfahren. Guck ganz genau hin, auf welchen Stein du deine Pfoten setzt", lehrte Großherz seinen Schüler.

Vorsichtig inspizierte Rotkehlchenpfote die Steine und sprang dann auf den Felsen, der für ihn am sichersten aussah. Für einen Moment wankte er, doch dann fand er sein Gleichgewicht wieder. Mit einem Schlucken sprang er auf den nächsten Stein und setzte seine Pfoten in die Lücken, so wie es ihm befohlen wurde.

"Du machst das gut", rief Großherz und sprang hinter ihm her. Rotkehlchenpfote nahm nun einen größeren Abstand, doch er verfehlte den Stein knapp und seine Pfoten streiften den harten Fels nur kurz.

Der Kater viel ins Leere. Plötzlich fühlte er, wie er am Genick gepackt wurde, wie ein kleines Junges für einen Moment wollte er protestieren bis er bemerkte das es Großherz war der ihn da festhielt. Keuchend hob der kleine Kater ihn wieder auf den Stein zurück.

"Das tut mir Leid", murmelte Rotkehlchenpfote von sich selbst enttäuscht. "Keine Sorge, mach einfach weiter", beruhigte sein Mentor ihn.

Der Junge Schüler versuchte erneut den Felsenhaufen hochzuklettern, doch dieses Mal war er vorsichtiger und langsamer. Nur einmal Rutsche Rotkehlchenpfote noch aus, doch sein Mentor fing ihn ab. Nach ein paar Minuten waren sie am Rand der Schlucht angelangt und Rotkehlchenpfote konnte auf seinen Clan hinunter blicken.

"Das ist toll", keuchte der Kater. "Ich weiß. Bald musst du hier aber schneller hock kommen", schnurrte Großherz. "Von hier oben kann ja jeder in unser Lager blicken", viel dem Schüler auf.

"Ja, darum haben wir hier auch immer eine Wache", klärte sein Mentor ihn auf. "Ganz genau", erklang eine Stimme und eine cremefarbene Kätzin sprang hinter einem großen Stein hervor.

"Hallo, Habichtschwinge", begrüßte Rotkehlchenpfote sie während Großherz nur nickte. "Ich sehe schon, ihr wollt das Territorium erkunden", erkannte die Kriegerin, "viel Spaß noch dabei." Mit diesen Worten war sie schon wieder verschwunden.

"Komm mit. Wir werden uns zuerst die Grenze zum DornenClan ansehen, da sie am nächsten an unserem Lager liegt", erklärte Großherz und führte seinen Schüler weiter. Doch schon bald wurden sie durch eine weitere Schlucht aufgehalten.

"Unser ganzes Land ist von denen überzogen. Es ist wie in einem Labyrinth. Du musst sie gut kennen, sonst verläufst du dich noch", rief Rotkehlchenpfotes Mentor ihm zu. "Dort drinnen kommen wir am Besten weiter, kannst du einen sicheren Weg hinunter finden?", wollte er wissen.

Rotkehlchenpfote nickte nur und suchte sie Klippe unter ihnen nach einem weiteren Geröllhaufen ab. Schließlich entdeckte er mehrere Vorsprünge im Gestein und schnippte mit dem Schwanz in ihre Richtung.

"Sehr gut", lobte Großherz ihn und ließ seinen Schüler vorangehen. Nachdem sie eine Weile durch die Schlucht gelaufen waren wurde diese immer flacher und schließlich konnte man einen dicht bewachsenen Wald erkennen.

"Wer kann sich nur durch solches Unterholz schlagen?", wunderte Rotkehlchenpfote sich. "Benutz deine Nase", bat sein Mentor ihn. Der Schüler öffnete den Mund und ließ die Gerüche auf sich einströmen.

WarriorCats - Im Schatten der FelsenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt