Handball

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Ich sitze da, schaue beim Training zu und muss lächeln. Dennoch fällt es mir schwer. Die 1. Männermannschaft des HSV Freiberg trainiert gerade. Es sieht ganz einfach aus. Leicht, wie sie werfen und fangen. Leicht wie sie sich einfach so absprechen ohne zu reden. Leicht, diese fliegende Kugel zu verfolgen. Ich werde nebenbei von einigen anderen begrüßt. Gleich trainiert die 3. Männermannschaft und der Fanclub. Ich werde dasitzen und zuschauen. Wie glücklich müssen die Spieler sein? Wie fühlt es sich an einfach frei zu entscheiden was man machen möchte, ohne große Einschränkungen. Klar, vielleicht haben sie auch welche, aber sie können trotzdem spielen. Ich dränge all diese Gedanken wieder zurück, will sie nicht hören, will nicht die Tränen unterdrücken müssen, die davon ausgelöst werden. Das was ich will ist sehen.
Ja ich kann sehen. Farben, Formen, Menschen mehr oder weniger gut wiedererkennen, Buchstaben, Zahlen, und so weiter. Was ich nicht sehen kann sind Bälle. Nicht nur Bälle, auch vieles andere ist einfach oft nicht da. Autos, Fahrradfahrer, Dinge wie Stifte und Tonnen und auch Menschen sind einfach nicht immer da. Wie oft habe ich mich vor einem Radfahrer erschrocken, der plötzlich vor oder neben mir war? Wie oft finde ich Dinge nicht, obwohl mir genau gesagt wurde wo sie sind. Wie oft muss ich 10 Mal hinsehen um es WIRKLICH zu sehen.
Es macht mir schon fast Angst. Und ich weiß nicht wann ich je wirklich damit klar komme. Akzeptieren ist das eine, damit umgehen können das andere. Ich

Ich habe Angst vor dem was noch kommt.

Und ich bin traurig wen ich sehe, was ich nicht machen kann, egal wie sehr ich mich anstrenge. Und ich Weine, weil man das leider nicht ändern kann.

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