Vorbereitungen

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Nassira's Sicht

Morgens wachte ich auf und setzte mich erst mal. Dann rieb ich meine Augen und schaute mich um. Heute werde ich verlobt sein. Und danach verheiratet. Von heute auf morgen hatte sich alles verändert.

Leise, da Bilal noch schläft, stand ich auf und ging in Bilal's Badezimmer, um eine Gebetswaschung zu machen.

Bilal tut mir leid. Er ist so ein guter Junge und jetzt muss er wegen mir heiraten. So gute Menschen wie Bilal gibt es nicht mehr viele. Ich hatte aber keine Wahl. Anders könnte ich Babas Schulden einfach nicht bezahlen. Auch wenn Khalid gesagt hat, dass er es nicht mehr will, gehört es ihm und wir haben die Pflicht es ihm wieder zu geben.

Nach dem Beten zog ich mich um und band mir mein Kopftuch. Danach schaute ich noch mal zu Bilal und lief leise raus. Wie es aussieht, schlafen die meisten noch. Wenn nicht dann alle. Kein Wunder, ich bin auch der einzige Mensch der um 8 Uhr aufwacht.

Ich lief runter und suchte die Küche. Ich weiß nicht, ob ich mich jemals gewöhnen werde in so einer riesen Villa zu wohnen. Noch gestern habe ich in einer kleinen 2 Zimmer Wohnung gewohnt. Ich habe oft erlebt, wie sich alles von einem Moment auf den anderen, ändern kann. Mit der Zeit habe ich gelernt, alles Wert zu schätzen und das immer.

In der Küche endlich angekommen, nach langem suchen, traf ich auf 2 Angestellte die sich unterhielten.

"Hey, du musst die neue Frau von Bilal sein" begrüßte mich die eine freundlich und ich nickte lächelnd

"Wow mashallah wie hübsch, Bilal hat guten Geschmack" sagte die andere und ich bedankte mich kaum hörbar

"Du kannst dich hinsetzten und entspannen. Wir fangen jetzt mit dem Frühstück an. Die anderen müssten bald aufwachen" sagte die 1. wieder

"Außer Bilal und Rislan. Die könnten den ganzen Tag schlafen" lachte die 2. wieder

"Komm setzt dich oder entspann dich irgendwo, du musst nicht stehen" sagte die 1. wieder

"Nein danke, ich würde euch gerne helfen" sagte ich dann und lief zu denen

"Du musst uns ehrlich nicht helfen. Wir machen es gerne und außerdem ist es unser Job und wir verdienen daran" lächelte sie dann und die andere stimmte zu

"Darf ich euch trotzdem helfen" fragte ich leise und die beiden schauten sich an

"Wenn du unbedingt willst, dann gerne"

Zusammen bereiteten wir ein riesen Frühstück vor. Ich bestand darauf noch Pfannkuchen zu machen und ich machte sie so wie Mama sie immer machte.

"Es ist Gebetszeit. Ist es okay wenn ich beten gehe" fragte ich leise kurz bevor wir fertig waren

"Ja klar, natürlich darfst du gehen. Du musstest uns auch nicht helfen"

Ich nickte und lächelte leicht

"Danke für deine Hilfe" bedankten sie sich und ich lächelte nur bevor ich ging

Oben ging ich dann beten. Genau als ich fertig war klopfte es.

"Bilal? Nassira? Aufwachen, frühstücken. Heute haben wir viel vor. Macht die Tür auf" es war Nora. Irgendwie mochte ich sie nicht, auch wenn sie mir nichts getan hatte. Aber sie ist jetzt meine Mutter und ich muss sie respektieren.

Schnell lief ich zur Tür und öffnete sie.

"Guten morgen, kommt, Essen ist fertig" sagte sie lächelnd, aber es kam mir wie ein gezwungenes lächeln vor. Ich sollte sie nicht urteilen ehe ich sie kennengelernt habe

Das Mädchen, das nie spricht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt