10. Kapitel

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Ich stand auf und hatte sofort das Bedürfnis mich wieder in die Traumwelt zurückzuziehen! Ich hatte wirklich das starke Bedürfnis mich einfach ganz klein zu machen und nie wieder in die Schule zugehen!

Kanntet ihr das Gefühl als kleines Kind, wenn etwas einem so Angst machte das man sich in einen Kleiderschrank versteckte, sich ganz klein machte und versuchte sich vor den Problemen zu verstecken? So ging es mir.

Alles ging mir auf den Wecker. Wie konnte ich sooo doof sein und mich verlieben. Jetzt wo ich so viel Schulstress habe. Ich kann es mir nicht leisten zu trauern. Ich muss kämpfen. Ich will einfach vergessen und weitermachen wie bisher.

Ich mache mich für die Schule bereit. Ja ich gehe in die Schule denn ich habe beschlossen nicht dumm zu sein und alles hinzuschmeißen für dass ich so hart gearbeitet habe. Ich will nicht mehr an ihn denken müssen also welche bessere Methode als Lernen gibt es?!

Ich zieh mir eine Jeans und eine Bluse an, bürste mich schnell, putze mir die Zähne, mach mir schnell eine Lidstrich und gehe zur Bushaltestelle. Frühstücken wollte ich nicht. Ich will nur lernen und dann nach der Schule ein Buch lesen um mich einfach in eine andere Welt hineinzuflüchten wo alles viel einfacher und unkomplizierter ist.

Die Zugfahrt verging schnell und in der Schule angekommen machte ich es mir auf meinem Platz gemütlich und fing schon mal an Vokabeln für den Englisch-Unterricht zu lernen. Wir hatten noch 15 Minuten Zeit bevor die erste Stunde beginnt also tratschten die meisten noch über belangloses Zeug das sowieso keinen wirklich interessierte. Sarah war heute auch nicht in der Schule. Vielleicht war sie krank. Auf jeden Fall wollte ich einfach für mich sein und blendete alles andere aus.

7 Stunden später hatte ich es überstanden und packte mich ein.

Jason kam zu mir rübergelaufen aber er war der letzte mit dem ich heute sprechen wollte also stopfte ich alles schnell in meine Tasche und machte mich auf den Weg zum Zug.

Zur Erklärung wer Jason war. Er war wohl der beliebteste Schüler überhaupt. Ein wahrer Narziss war er aber auch. Er hatte das starke Selbstbewusstsein eines Gockels der vor Stolz nur so daher stolzierte. Und er hatte auch die blöde Angewohnheit alles erfahren zu wollen. Mit seinem schönen Charme brachte er alles aus einem raus. Am Anfang war ich auf ihn reingefallen aber dann merkte ich wie er meine Informationen schamlos ausnutzte um sich bei den andere Jungs angeben zu können und seitdem halte ich Abstand von ihm.

Ich wollte einfach nur noch nach Hause. Ich stieg in den Zug ein und fing an zu lesen. Was gab es denn besseres auf der Welt. Ich merkte gar nicht wie um mich herum immer mehr Leute einstiegen bis sich auch jemand neben mich hinsaß. Ich wusste sofort wer es war.

Rein aus dem Reflex stand ich auf und stieg aus. Ich packte mein Buch schnell in die Tasche und begann zu laufen. Wieso musste er es noch schwerer machen als es schon war?

Mir stießen Tränen in die Augen. Ihn zu lieben schmerzte so sehr. Es tat so unerträglich weh. Oh Gott. Hilf mir bitte. Es tut so weh. So unglaublich weh.

Bis dahin wusste ich nicht dass mir ein Mensch so viel bedeuten konnte. Ja ich will nicht schnulzig klingen und dieser ganze Herz-Schmerz konnte doch wirklich nervig sein aber die Wahrheit war. Ich liebte ihn. Ja ohne dass ich all seine Kindheitsgeschichten kannte, ohne dass ich wirklich wusste was sein Peinlichster Moment war, ohne dass ich wusste welche Farbe seine Lieblingsfarbe war. Aber jetzt mal ehrlich?! Musste man das wissen um eine Person so stark zu lieben. Ich denke nicht.

Und trotzdem schmerzte es in seiner Nähe zu sein. Es schmerzte nicht sofort auf ihn zuzulaufen und ihn einfach in den Arm zu nehmen. Es schmerzte nicht in seine eiskalten blauen Augen zu sehen die mir soviel Liebe schenkten. Und am meisten schmerzte die Vorstellung dabei wie er eine andere küsste, die er seinen Schatz nannte.

Ich rannte und rannte einfach so schnell und weit weg wie ich nur konnte. Weg vom Bahnhof einfach nur in die Innenstadt. Jeder der mich sah musste denken ich bin eine Irre aber die Wahrheit war. Genau so sah ich im Moment aus!

Nach einer Weile, und zwar einer sehr kurzen Weile, brannten meine Lungen so heftig und ich beschloss mich auf eine Bank zu setzen. Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Keiner wusste wie ich mich in dem Moment fühlte. Nicht nur das mein Körper jetzt aufschrie und vor Schmerz weinte. Nein auch mein Innerstes fühlte sich an als hätte jemand mir den wichtigsten Teil rausgerissen.

Ganz benommen lief ich nach einer Stunde wieder zurück und nahm dann den Zug den ich in letzter Minute erreichte.

Lernen bis zum Umfallen und ihn verdrängen half wohl nichts.

Dieser Tag war wohl einer der schlimmsten Tage meines bisherrigen Lebens. Und ich weinte. Ich weinte so viel ich nur konnte. Ich weinte und weinte bis ich in einen Schlaf fiel indem ich von Simon träumte. Der schlimmste Albtraum den ich je hatte!

Hello. Danke Danke Danke.

Würde mich freuen wenn ihr euch die Zeit nimmt und einmal ein Kommentar schreibt wie ihr bis jetzt die Story findet.♥

xoxo Diana

If not now, when?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt