Ich brauche ein Wunder...
Als ich nach draußen an die frische, kühle Luft komme merke ich, dass mindestens der letzte Tequila ein riesen Fehler war.
So wie die Reise hierher.
Nein, so wie die Tatsache, dass ich meine große Klappe nicht halten konnte und mal wieder allen etwas beweisen wollte.
Dabei ist es eigentlich wirklich richtig schön hier, wenn man mal vom Grund meines Besuches absieht. Also nüchtern betrachtet.
Bei diesem Gedanken fange ich unkontrolliert an zu kichern.
Nüchtern betrachtet.
Ich laufe durch ein paar kleine verwinkelte Gassen und schaue mich im nächtlichen Rom ein wenig um.
Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann mich doch morgen nicht vor allen Leuten zum Gespött machen.
Und wenn es niemandem auffällt?
Natürlich wird es auffallen und meine liebe Frau Mutter wird keine Gelegenheit verstreichen lassen um mich vor allen bloß zu stellen.
Ich muss noch irgendwie aus dieser Nummer raus kommen, nur wie?
Ich kann einfach nicht denken, wenn ich diese Schuhe noch eine Minute länger anhaben muss.
Umständlich schlüpfe ich aus meinen schwarzen Pumps, die für meinen Geschmack einen viel zu hohen Absatz haben, und nehme sie in die Hand.
Die Pflastersteine unter meinen Füßen sind kälter als ich vermutet habe aber alles ist besser als auch nur noch einen Meter in diesen Mörderteilen herum zu laufen.
So, also wo waren wir?!
Richtig.
Denk nach Anna. Wir brauchen eine Lösung. Eine Lösung die wasserdicht ist und die ich jetzt noch auftreiben kann.„Ich brauche ein Wunder..." sage ich zu mir und dann fällt es mir ein.
Der Brunnen!
Ich werde einfach zum Trevibrunnen gehen und dann das machen was alle dort machen um sich ihre Wünsche zu erfüllen.
Eine Münze, Augen zu und dann hopp in den Brunnen damit. Dabei ganz fest an das denken was man braucht und schon erfüllen sich die Wünsche und ich hab die Lösung für meine Misere. Ich weiß gar nicht warum ich vorher noch nicht darauf gekommen bin. Das ist einfach genial!
In meiner Handtasche wühle ich nach dem Stadtplan, den ich mir heute Nachmittag nachdem ich von New York hier her geflogen bin am Flughafen gekauft habe.
Aber so ist es viel zu dunkel um wirklich etwas darauf zu erkennen. Mit meinem Handy leuchtend versuche ich auf dem Boden kniend den Weg zum Trevibrunnen herauszusuchen.
Leider habe ich die letzten Abzweigungen gar nicht mehr aufgepasst wohin ich eigentlich von der Bar aus gelaufen bin.
Die Bar war in der Nähe vom Pantheon und ich bin auf jeden Fall in die richtige Richtung los gelaufen.
Nur wo bin ich jetzt?
Ich sehe mich nach einem Straßenschild um und habe recht schnell Glück. Via dei Sabini. Ich bin tatsächlich schon ziemlich nah dran.
Beim Laufen stecke ich die Schuhe und den Stadtplan in meine Handtasche, doch während ich mich darauf konzentriere wird mir ganz plötzlich furchtbar schwindelig.
Ich muss langsamer weiter gehen bis ich von weitem bereits den beleuchteten Brunnen erkennen kann.
Erleichtert, dass ich es doch bis hierhin geschafft habe ohne mich kolossal zu verlaufen bleibe ich vor dem Brunnen stehen und betrachte ihn.
Er ist unglaublich eindrucksvoll, die steinernen Figuren, das sprudelnde Wasser und alles wird vom äußeren Rand des Brunnens aus dem Wasser heraus beleuchtet.
Der Trevibrunnen.
Meine Rettung.
Ich krame in meiner Handtasche bis ich mein Portemonnaie gefunden habe und greife hinein. Das Kleingeldfach ist leer.
Das kann doch nun wirklich nicht wahr sein! Ich habe keinen einzigen Cent mehr in der Tasche und genau den brauche ich doch damit ich mir was wünschen kann.
Ich schaue in den Brunnen auf die ganzen Münzen die bereits auf dem Grund liegen.
Ob ich an eine von denen dran komme? Wenn ich mich ausstecke, die Arme ganz lang mache und mich vornüberbeuge?
Gilt so ein Wunsch dann überhaupt noch?
Egal, ich muss es versuchen, ich habe einfach keine andere Möglichkeit mehr.
Mit dem Bauch lehne ich mich über den Rand des Brunnens. Meine Handtasche habe ich mir zwischen die Beine gestellt, ich kann sie dann doch nicht ganz alleine irgendwo stehen lassen, und mit meinen Knien versuche ich halt am Rand zu finden.
Zum Glück bin ich gerade ganz alleine hier, ich muss einen furchtbaren Anblick abgeben.
Mein Arm hängt schon bis zum Ellenbogen im Wasser, aber ich komme einfach nicht an eine der Münzen dran. Ich beuge mich noch ein kleines Stück weiter vor. „Jetzt komm schon, da muss ich doch irgendwie dran kommen." murmele ich mir selbst Mut zu.
Ein Fuß löst sich vom Boden als ich ein weiteres Mal versuche eine der Münzen zu erwischen und ich bin so nah dran.
Nur noch ein kleines Stück.
Gerade als ich merke wie ich das sowieso schon angeschlagene Gleichgewicht verliere schließt sich eine Hand um meinen Knöchel und zieht mich zurück über den Rand des Brunnens.
„Du weißt schon, dass das Diebstahl ist, oder?!"
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All you need is love (Dylan O'Brien Fanfiction, german)
FanfictionAnna ist verzweifelt, denn nachdem sie groß bei ihrer Familie getönt hat sie komme in Begleitung zu der Hochzeit ihrer Schwester, steht sie nun doch alleine in den Straßen von Rom. Als der geheimnisvolle und etwas unverschämte Fremde ihren Weg kreuz...