Kapitel 3

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2 Tage zuvor:


„Ja Mom, natürlich habe ich einen Flug gebucht. Ich vergesse doch nicht einen Flug zu buchen und verpasse dann die Hochzeit meiner kleinen Schwester.... Ja ich weiß, dass man einen aktuellen Pass braucht um das Land zu verlassen.... Mach dir keine Sorgen, es ist alles geregelt... Meine Begleitung?..."

Da war es wieder, sie konnte es einfach nicht lassen.

Nicht nur, dass meine kleine Schwester vor mir heiraten sollte, nein, sie hatte auch noch einen Italiener angeschleppt weswegen ich jetzt wahnsinnig viel Geld für so einen blöden Flug und ein überteuertes Hotel mitten in Rom ausgeben musste.

Und als ob das nicht reichen würde war ich Idiotin auch noch so großspurig gewesen meinen Eltern und dem Rest der Familie etwas vor zu machen.

„Klar habe ich einen Freund Mom, er ist total wundervoll und ihr werdet ihn alle lieben und natürlich bringe ich ihn auch mit zur Hochzeit."

Klar, von wegen.

Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und schreibe meinem besten Freund Eric eine Nachricht, während ich am Haustelefon an dem meine Mutter immer noch redet die Augen verdrehe.

A: Hey Eric, was ist denn jetzt mit der Hochzeit meiner Schwester? Die Uhr läuft. Kommst du mit und rettest mir den Arsch oder lässt du mich hängen? - A

„Ja Mom, meine Begleitung wird auf jeden Fall dabei sein, das habe ich dir doch schon gesagt... ja tut mir auch leid, dass ihr ihn noch nicht kennenlernen durftet..."

Mein Handy vibriert auf dem Küchentresen, die Antwort von Eric kommt kurz nach meiner Nachricht zurück.

E: Hey Anna, tut mir echt leid, aber das wird nichts. Ich muss arbeiten und mein Boss meint ich komme hier nicht weg. Hast du keinen Alternativ-Alibi-Kumpel den du fragen kannst? ;-)

Nein den hatte ich natürlich nicht, sonst hätte ich ihn ja nicht schon förmlich angefleht mich zu begleiten. Arschloch.

Verdammt was mache ich denn jetzt nur? Alle die ich auch nur in Erwägung gezogen hätte haben keine Zeit mal eben ein paar Tage das Land zu verlassen und die die mich begleiten würden finde ich alle so furchtbar, dass ich sie meinen Eltern niemals als meinen Freund hätte vorstellen können.
Igitt, alleine schon die Vorstellung...

„Ja Mom, er freut sich auch schon total darauf euch kennenzulernen..." spule ich mechanisch ins Telefon. „Warum ich nie was über ihn erzähle? Ach Mom, nicht das schon wieder, ich möchte euch eben mit ihm überraschen. Er ist wirklich ganz wundervoll, ihr werdet sehen.
Du, ich muss jetzt auch Schluss machen, ich muss mich ums Abendessen kümmern, wir wollen gleich zusammen essen. Ähm... also es gibt Pasta mit Hühnchen. Ich muss jetzt wirklich Mom. Ja ich liebe dich auch Mom, wir sehen uns dann Freitagmorgen zum Frühstück im Hotel."

Ich lege das Haustelefon neben mich auf die Arbeitsplatte und greife wieder zu meinem Handy.

A: Nein habe ich nicht. Was soll ich denn jetzt nur machen? Die werden mich in der Luft zerreißen wenn rauskommt, dass ich alle angelogen habe...- A

E: Ok, ich hab es. Rom ist voll von Touristen. Du schnappst dir einfach da jemanden der für einen Abend deinen Freund spielt. Zieh dir was nettes an und zeig mal was du hast, dann wird sich schon jemand finden ;-P

Ja genau, das war überhaupt die Idee. Warum bin ich denn da noch nicht selber drauf gekommen? Ich regle das einfach direkt vor Ort, Touristen haben sicher viel Zeit und eine schicke Hochzeitsparty klingt doch auch gut, da kann ich ihm auch was bieten dafür, dass er vor meiner Familie einen Abend so tut als würde er mich gern haben.

A: Eric, du bist ein Genie, das ist die Idee.

A: Und ich bin trotzdem noch sauer auf dich :-P

Das könnte tatsächlich funktionieren. Schon etwas beruhigter als noch vor ein paar Minuten mache ich mir ein Glas Weißwein und setze mich auf die Couch.

Ich hatte wirklich gehofft Eric würde mich nach Rom begleiten. Wir haben uns letzten Sommer auf einen Konzert meiner Lieblingsband „The Silver Stairways" kennengelernt.

Meine Verabredung Brad war losgezogen um uns etwas zu trinken zu besorgen und ist dann Ewigkeiten nicht mehr wieder aufgetaucht. Eric stand ganz in der Nähe und nachdem Brad schon eine dreiviertel Stunde verschwunden war sprach er mich einfach an.

Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und ich hatte schon so lange nicht mehr so viel gelacht wie an diesem Abend.

Als Brad dann irgendwann wieder aufgetaucht war, allerdings ohne Getränke dabei zu haben, haben wir ihn schon ziemlich links liegen lassen, weswegen er auch schnell wieder in der Menge verschwunden war.

Ich habe nie wieder etwas von Brad gehört, aber mit Eric verbindet mich seitdem eine enge Freundschaft.

Er ist schlau, er sieht gut aus und meine Kolleginnen scharen sich immer um ihn, wenn er zu uns in den Coffee Shop kommt um sich seine tägliche Dosis Koffein abzuholen.

Eric hat immer die besten Ideen. Das wird funktionieren. Ganz sicher. Es muss einfach.

All you need is love (Dylan O'Brien Fanfiction, german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt