Kapitel 12

243 10 11
                                    


Anna's POV:

"HA! Ich wusste es!" sage ich mit einem Triumphieren in der Stimme.

Natürlich hat er sich das so überlegt und die Gelegenheit sofort ergriffen, als sie sich ihm bot. Sein neuerliches Aussehen und die sauberen, neuen Klamotten konnten kurzweilig darüber hinweg täuschen, aber trotzdem wurde in diesem Augenblick eines wieder offensichtlich:

Dylan war obdachlos und natürlich kam ihm dann die Idee, er könnte hier vorläufig einziehen. Und so gut er es zu vertuschen versucht hatte, das musste man ihm lassen, so offensichtlich war es nun doch mit diesem einen Satz wieder geworden.

Den Bruchteil einer Sekunde fragte ich mich ob das überhaupt wichtig für mein heutiges Vorhaben war ob Dylan ein Dach über dem Kopf hatte oder nicht und kam zu dem Schluss, dass es mir eigentlich egal sein konnte. Klar, sowas wünschte man keinem, aber über diese Sache konnte ich mir auch später noch Sorgen machen, denn immerhin war mir ja auch schon klar geworden, dass er mir nicht völlig egal war.
Für den Moment jedoch entschied ich mich dazu das ganze hier mit etwas mehr Humor zu sehen.

Seinem Blick nach, mit dem er mich bedachte als ich zielstrebig auf "unser Bett" zulaufe und durch den er wie ein verscheuchtes Reh aussieht, wusste er nun genau, dass ich ihn ertappt hatte. Er richtet sich in eine sitzende Position auf, doch in meinem Eifer, dass ich ihn durchschaut habe, obwohl er mich gestern Abend dann doch eigentlich getäuscht und vom Gegenteil überzeugt hatte, gepushed setze ich mich wie von selbst rittlings auf seinen Schoß und drücke ihn schwungvoll an seinem Schultern zurück auf sein Kissen.

"HA! Du kleiner Schmierenkomödiant! Beinahe hätte ich dir diesen Auftritt hier abgenommen, du bist wirklich gut darin, das muss ich dir lassen," sage ich und schüttle seine Schultern ein wenig, während er mich nur weiter stock starr und abgehackt atmend von unten herauf ansieht.

"Ich... ich weiß ehrlich nicht was... was du meinst...", sagt er stockend und schließt kurz die Augen. "Und so... und so kann ich mich auch gar nicht... ich kann mich so nicht konzentrieren..."

Im nächsten Moment passieren mehrere Dinge gleichzeitig.

Ich spüre ganz zart seine rauen Fingerspitzen an den Außenseiten meiner nackten Oberschenkel, was mich unwillkürlich eine Gänsehaut an der Stelle und meinen Rücken hinauf bekommen lässt. Dann streicht er mit beiden Händen ein wenig das jeweilige Bein herauf, nur angedeutet, aber doch in Richtung meines Hinterns. Er öffnet seine Augen und unsere Blicke treffen sich. Sofort werde ich in dieses tiefe Braun ein gesogen, das einen Hauch dunkler scheint als noch vor ein paar Minuten, als seine Augen so vergnügt geblitzt haben als ich ihn ins Zimmer gelassen habe, und ich habe keinerlei Chance mich von ihnen abzuwenden. 

Und ich will es auch gar nicht.
Ich will genau hier sein - genau in diesem Moment und nur mit ihm.

"Du wirst mich noch umbringen...", höre ich seine Stimme nun, leise und rau an meinem Ohr, und mit jedem Wort spüre ich seinen Atmen der mir über die linke Seite meines Halses in den Nacken streicht, weich und kitzelnd wie eine Feder, was meine Haut zum kribbeln bringt.

Ich höre ein Seufzen und stelle erschrocken fest, dass ich es bin, die gerade eben dieses fremde Geräusch von sich gegeben hat. Und ich liege fast komplett auf ihm... Wann bin ich ihm mit dem Oberkörper so weit entgegen gekommen, dass sich meine Brust nun gegen seine drückt? Ich kann mich nicht erinnern, es ist, als hätte mein Gehirn zeitweise den Dienst aufgegeben und ist nun nur eben mal ganz kurz und auch nur bruchstückhaft wieder da.

Meine Hände finden ganz automatisch den Weg in seinen Nacken und mit gespreizten Fingen und geschlossenen Augen gleite ich durch seine ganz frisch geschnittenen Haare. Sie sind genauso wunderbar weich wie sie aussehen und ich genieße das wohlige Gefühl, dass mich gerade komplett umhüllt und lege meine glühende Stirn an seine um seinen Duft in einem langen, tiefen Atemzug voll und ganz in mich einzusaugen und für immer in meinem Gedächtnis zu speichern. Dabei muss ich meine Hüften wohl nochmal etwas bewegt haben, denn Dylan zieht zischend die Luft ein und der Griff von seinen Händen an meinen Oberschenkeln verstärkt sich.

Ich öffne erschrocken die Augen. "Hab ich dir irgendwie weh getan?", frage ich ihn leise und spüre aber gleich darauf seinen Brustkorb vibrieren, als er leise lacht.

"Weh getan? Nein, das kann man so direkt nicht sagen, du quälst mich auf ganz andere Weise...", lacht er und diesmal greift er wirklich an meinen Hintern und zieht ihn an sich heran, während er mir mit den Hüften ein wenig entgegen kommt. 

Sofort spüre ich was er mir zeigen will und es ist eindeutig, dass das hier gerade nicht nur mich wahnsinnig heiß macht. Ein leises Stöhnen kommt über seine Lippen als unsere Hüften sich berühren und als er den Kopf in den Nacken fallen lässt und seine Augen wieder schließt entfährt auch mir ein wohliges Seuftzen. Meine Hände streichen über seine Brust und ich spüre in leichtes Zucken in seinen Muskeln, so als ob sie unter enormer Anspannung stehen.

"Oh," stoße ich erschrocken aus, denn plötzlich und in einer einzigen, fließenden Bewegung, bei der er seinen Arm um meinen Rücken legt, dreht er uns beide um, und nur eine Sekunde später spüre ich die Matratze unter meinem Rücken. Nun liege ich auf dem Bett, atmend als hätte ich gerade in der Schule den 2 Meilen Lauf hinter mich gebracht, und schaue Dylan an, der zwischen meinen Beinen direkt auf mir liegt. Sein Geruch ist hier noch viel intensiver, das muss an seinem Kissen liegen, auf dem nun ich meinen Kopf angelegt habe.

Sein Atem geht genau so schnell wie meiner, und ich sehe - und ich spüre auch durch das Kribbeln in meinem ganzen Körper - wie sein Gesicht meinem immer weiter entgegen kommt, doch als uns nur noch ein paar Zentimeter trennen hält er inne. Wir sind uns jetzt so nah, dass wir ein und dieselbe Luft atmen und ich sehe in seinen Augen, dass er auf meine Zustimmung wartet, dass er nichts weiter tun wird, bevor ich ihm nicht signalisiert habe, dass es ok ist, dass ich es will, dass ich ihn will. Es kostet ihn enorme Anstrengung in diese Position zu verharren und abzuwarten, das sehe ich ihm und seinem fast verzweifelt hungrigen Blick an.

Und ja, ich will ihn, ich will ihn jetzt sofort, also schließe ich zur Zustimmung meine Augen und...




Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 16, 2019 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

All you need is love (Dylan O'Brien Fanfiction, german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt