Kapitel 2 --day in heaven--

196 7 1
                                    


Nach ein paar Tagen hatte ich die Kunst der Engel immer noch nicht wirklich drauf, weshalb Hayyel und ich oft durch die kalten Flure wanderten und uns unterhielten.

„Wo ist Gott eigentlich?" fragte ich einmal beiläufig. „Er ging schon vor Jahren." war das einzige was er antwortete als würde er wütend auf seinen Vater sein.

Das einzige was ich gut konnte war mit der Engelsklinge zu kämpfen. Der junge Engel mit dem ich trainierte sagte mir oft ich wäre ein Naturtalent darin und ich war froh, wenigstens ein Talent zu haben.

Ich hatte jedoch noch starke Probleme mit den übernatürlichen Kräften, wie plötzlich an einem anderen Ort aufzutauchen, oder jemanden zu Heilen. Das wollte mir irgendwie nicht gelingen, egal wie oft ich es versuchte.

Hayyel hatte mir erklärt es würde einige Monate dauern, bis ich es beherrschte und ich solle Geduld haben.

Ich lernte andere Engel kennen, die mich mit Freude aufnahmen und die ich nach kurzer Zeit meine Brüder und Schwestern nannte. Sie unterstüzten michbei allem was ich tat und lobten mich öfter als ich es wahrscheinlih verdiente.

Bei meinen Täglichen Aufgaben, die natürlich noch unwichtige waren, beaufsichtigte Kara mich einige Male und ihre Anwesenheit schien mir unangenehm zu sein. Sie redete nicht oft mit mir, sondern starrte mich nur an und machte sich Notizen auf einem kleinen Zettel.

In meiner Freizeit wanderte ich oft im Wald umher, oder las die Namen der Seelen auf ihren Himmelstüren. Es gab so viele davon und ich wurde nie Müde sie mir  anzusehen.

Eines Tages kam ich an einer besonderen Tür vorbei. Normalerweise wäre ich wie bei jeder

anderen vorbei gegangen, doch etwas hielt mich davon ab. Ich las den Namen ein weiteres mal: Robert Singer.

Irgendetwas daran kam mir bekannt vor, doch ich konnte nicht sagen was.

Neugier, die ich davor noch nie gespürt hatte packte mich und ich war versucht die Tür einen Spalt zu öffnen um die Person darin zu sehen. Ein kurzer Blick hätte mir genügt.

Ich legte eine Hand auf die silberne Klinke und drückte sie nach unten, als mich jemand mit gewallt davon wegzog und an die Wand drückte.

„Was hast du vor, mhm?" Es war Hayyel der mich wütend anstarrte. Den Ausdruck in seinen Augen hatte ich zuvor noch nie gesehen. Es war blanker Hass und ich fragte mich ob er sich wirklich gegen mich richtete. Schließlich hatte ich noch nichts falsches getan. Natürlich wusste ich das es falsch gewesen wäre, doch ich empfand es nicht als wirklich schlimm.

Mit seinem Unterarm drückte er so fest gegen meine kehle sodass ich nicht Atmen konnte.

„Ich sagte dir doch, die Seelen dürfen nicht gestört werden!" zischte er bevor er endlich von mir abließ.

Ich sagte kein Wort. Vielleicht weil ich erst einmal durchatmen musste, vielleicht aber auch weil es mir Angst eingejagt hatte ihn so zu sehen. Sonst war er immer ausgeglichen und geduldig mit mir gewesen und ich verstand nicht wieso er bei diesem kleinen Fehler die Fassung verlor. Um meinem Kopf wieder klarheit zu verschaffen musste ich ersteinmal von ihm weg, ich wollte so sehr weg von ihm das es dieses mal wirklich klappte.

Ich war wieder in dem Sonnigen Wald, auf einem Baumstumpf und lauschte dem Wind, der durch das kurze Gras rauschte.

Robert Singer... wer das wohl war? Ich suchte in meinem Gehirn nach einer Erinnerung, die ich vielleicht von Hayyel übernommen hatte, fand jedoch nichts.

Kurz dachte ich daran mich bei Kara zu melden um ihr zu sagen das mit mir etwas nicht Stimmte. Es fühlte sich allein schon falsch an nur über diesen Menschen nachzudenken.

„Tut mir leid, ich hätte dich nicht so angehen dürfen." sagte plötzlich eine vertraute Stimme hinter mir. Ich wusste das es Hayyel war und ich wusste das es ihm leidtat.

„Schon in Ordnung. Ich war Schuld. Ich weiß nicht was mich dazu gebracht hat." antwortete ich und sprach dabei meine Bedenken aus.

Der ältere Engel setzte sich neben mich.

„Was weißt du über diesen Menschen?" fragte er einfühlsam, der Hass in seinen Augen war verschwunden.

„Nichts. Rein gar nichts. Er kam mir nur so...bekannt vor." ich schüttelte verwirrt den Kopf und kniff die Augen zusammen.

„Du bist noch Jung, deine Berufung ist noch neu für dich. Deine Zweifel werden sich bald legen." versprach er. „Dein Wechsel hat doch gut geklappt. Du kannst Stolz auf dich sein."

Ich lächelte ihn an. „Danke Bruder."

Plötzlich brach eine Schrille Sirene in meinem Kopf los und ich drückte reflexartig meine Hände gegen meine Schläfen, was natürlich nichts nützte.

„Was ist das?!" brachte ich zwischen meinen Zusammengebissenen Zähnen hervor.

Hayyel schien es auch zu hören, es machte ihm jedoch nicht so viel aus wie mir.

„Der Alarm. Jemand der nicht hier sein sollte hat es durch das Tor geschafft." knurrte er.  "Jetzt kannst du beweisen was du schon alles gelernt hast."

Er packte meine Schulter und sofort waren wir wieder in den Weißen Gängen.

Hayyel stoppte Leina, die hastig an uns vorbei laufen wollte. „Schwester was ist los?" fragte er.  „Ein Eindringling bei Kara's Büro." keuchte der Engel. Sie sah mich mit einem unheimlich Ausdruck an, dann flüsterte sie meinem Begleiter etwas ins Ohr.

Hayyel nickte und bedankte sich, bevor er sich zu mir umdrehte.

„Warte in der großen Halle auf mich, Hannah." sagte er tonlos, dann war er verschwunden. Ich sah noch so etwas wie Entschlossenheit in seinen Augen, bevor er weg war und ich war mir nicht sicher was das alles zu bedeuten hatte.

Erst hatte er mir gesagt ich solle mich beweisen, doch jetzt sollte ich es in meinem Zimmer aussitzen ?

Trotz regte sich in mir und ich erdrückte dieses Gefühl sofort. Ich hatte gemerkt das Engel nicht fühlten, nun, zumindest keine normalen Engel und ich wollte normal sein. Dazugehören.

Also machte ich mich gehorsam auf um in die Halle zu gehen, doch dazu sollte es gar nicht kommen.

Bevor ich auch nur die Chance hatte dem Befehl zu folgen kam ein Engel, den ich zuvor noch nie gespürt hatte um eine Ecke gerannt.

Er trug über dem Anzug einen abgetragenen Trenchcoat, der schon zerschnitten und voller Blut war. Sein Gesicht sah nicht besser aus und seine Haare waren von den Kämpfen durcheinander gebracht worden.

Mir war klar das das der besagte Eindringling war und ich ihn eigentlich aufhalten sollte, doch das war gar nicht nötig. Als er mich sah blieb er wie angewurzelt stehen und sah mich mit einem Ausdruck von Überraschung und Trauer an.


„Hannah?" fragte er ungläubig und starrte mich an.

Helloooo. Das wars auch mal wieder fürs erste! Ich hoffe euch hat der kleine Teil gefallen :D

Immer gerne her mit Verbesserungsvorschlägen! Ich weiß mein Schreibstiel ist manchmal grauenhaft aber ich hoffe ich kann mich verbessern!

Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt kommen jetzt langsam unsere Jungs ins Spiel ;) aber erst im nächsten Teil hehehe. >:)

~AngelOfShadows

-Back to Family?- Supernatural Fan-FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt