6. Jace wars!

459 33 9
                                    

Die Runde, die sich in Magnus' Zimmer versammelt hatte, wurde um eine Person ärmer, da Jace duschen ging. Goldlocke, ja, Magnus würde den Namen beibehalten, brachte mit seinem Verschwinden auch Alec dazu zu gehen. Dieser verließ das Zimmer allerdings nicht, ohne Isabelle einen warnenden Blick zu zu werfen.

"Was war das denn?" Magnus sah verwirrt zu Isabelle, die nur die Augen verdrehte.
"Ach, nur typisch grumpy Alec. Nichts besonderes."
"Alexander ist normalerweise immer solch ein Brummbär? Interessant." Magnus konnte sich diese Aussage nicht verkneifen. Da Isabelle ihm bereits ans Herz gewachsen war, viel es ihm einfacher mit ihr zu reden. Er vertraute ihr zwar noch nicht, doch er mochte sie ziemlich gern.
"Wie hast du deinen blauäugigen, schwarzhaarigen, Hard Rock hörende, grumpy-Nerd von großem Bruder eigentlich dazu bekommen mich zu suchen?"
Isabelle musste daraufhin lachen, weil die Beschreibung von Alec schon fast perfekt war.
"Ach, ich hatte so meine Mittel", gestand Izzy ihm und lächelte. Magnus gab sich damit zufrieden, da er die Entscheidung akzeptierte, die Izzy ihm still übermittelte. Sie würde ihm nichts über Alec erzählen. Wenn Magnus etwas wissen wollen würde, müsste er schon selbst zu Alec gehen. Apropos Alec! Der stand gerade kreischend in der Dusche und fluchte darüber, dass das Wasser so arschkalt war.
"FUCK! WER WAR DAS?!" Alec hatte das Wasser wieder aus gestellt und stand zitternd in der Dusche. Wenigstens war er jetzt wach.
"JACE WARS!", schrie Isabelle zurück und sah grinsend zu Magnus, der auf dem Bett saß. Er hatte immer noch die Jogginghose und das T-Shirt von Alec an. Nicht, dass ihn das störte.
"Die Sachen stehen dir nicht", brummte Isabelle und schüttelte den Kopf. "Ich geh mit dir shoppen. Montag. Das heißt Nachmittags, weil ich ja Schule habe. Und keine Wiederrede."
Tatsächlich wollte Magnus etwas einwerfen, entschied sich aber dagegen. Er hätte sowieso nichts sagen können. Und genau in diesem Moment wurde ihm alles zu viel. Jace kam ins Zimmer, Alec folgte, alle gerieten in eine Disskussion und Isabelle redete weiter auf Magnus ein. Alec schien als erster zu bemerken, denn er verstummte im Gespräch mit Jace.
"Izzy, Jace, raus", sagte er ruhig, aber bestimmend. Beide angesprochenen standen verwirrt auf, verließen aber das Zimmer, wärend Magnus unter seine Decke kroch.
"Sorry...", entschuldigte sich Alec und sah schuldig zu Magnus, der sein Gesicht im Kissen vergrub. Alec stand unsicher in Raum, wusste nicht ob er gehen oder bleiben sollte.
"Du kannst bleiben", murmelte Magnus und setzte sich auf. "Ich meine, das ist deine Wohnung."
Alec schüttelte seinen Kopf und steckte seine Hände in die Hosentasche seiner schwarzen Jeans.  Seine Haare waren immer noch nass und hingen leicht gekräuselt seine Stirn herunter.
"Alec, wie hast du mich gefunden und warum hast du mich überhaupt gesucht?" Magnus fühlte sich unwohl, als würde er erdrückt werden. Bisher hatte er nie in einer solchen Situation gesteckt. Niemand hatte etwas über ihn wissen wollen, niemand schien ihm nahe gewesen sein zu wollen. Niemand hatte ihn jemals von der Straße geholt und einfach so mitgenommen. Nicht in guter Absicht.
"Wie erkläre ich das am besten, ohne wie ein gruseliger Psycho zu klingen...", murmelte Alec nervös. Er hatte sich auf Magnus zu bewegt, schien aber auf dessen Einwilligung zu warten, sich setzen zu dürfen. Magnus nickte und Alec setzte sich gegenüber von Magnus auf das Bett. Der schwarzhaarige strich sich seine nassen Haare aus dem Gesicht und versuchte ruhig zu bleiben.
"Es ist okay, Alexander. Du musst mir nichts erklären. Ich erwarte keine Antwort und du solltest auch keine von mir erwarten." Magnus hatte sich einigermaßen beruhigt, stand auf und öffnete das Fenster an der Wand, am Kopfende seines Bettes. Als er sich allerdings wieder setzte, öffnete Alec seinen Mund und fing an zu erklären. "Weißt du, Izzy ist unglaublich gut was hacken angeht. Ich hingegen halte mich aus den Sachen raus, die sie macht. Ab und an durchsucht sie das Strafregister, bringt mir dann Aufträge zum üben. Vor drei Monaten, wahrscheinlich sogar etwas mehr, kam sie mit einem Fall. Dir. Es war nie viel bekannt, du hattest kein Bild und ein vollständiger Name war auch nicht angegeben. Alle Straftaten waren klein. Hier ein Brötchen, da eine Pizza, hier ein T-Shirt, da eine Hose oder ein Buch. Zuerst dachte ich, dass Izzy mich verarschen will, aber dann habe ich mir mehr angesehen. Magnus, deine Liste geht bis auf neun Jahre zurück! Ich wusste, dass etwas faul war, also fing ich an zu suchen..." Alec sah Magnus wartend an.
"Und du hast gefunden", brummte Magnus und zog seine Kniee an.
"Ja, ich habe dich gefunden und das schon vor längerer Zeit. Ich wusste aber nicht, was ich machen sollte. Ich kannte deine Schlafplätze, Gewohnheiten, Clary, sogar den Grünkopf und die blauhaarige Lady." Er senkte seinen Blick und lächelte. "Izzy hat mir den letzten Denkanstoß gegeben. Ich habe nur jemanden gebraucht der mir zeigt, dass ich etwas machen muss. Es war weniger aus Nächstenliebe, das musst du wissen. Es war auch kein Mitleid oder etwas dergleichen. Ich habe es für mich getan." Alec ließ Magnus mit diesen Worten für eine Weile allein, schwieg und starrte auf die Bettdecke.
"Du überrascht mich, Alexander." Magnus runzelte die Stirn und sah nun in Alecs Gesicht. Sein Blick war neutral, dein Gesichtsausdruck ruhig.
"Ich bin niemand mit vielen Worten", seufzte Alec und lehnte sich nun an die Wand zu seiner rechten. "Ich bin schlecht was solche Gespräche anght und ich finde selten passende Antworten, ohne irgendetwas kaputt zu machen." Da Magnus nichts sagte, stand er auf.
"Glaub mir, wenn jemand keine Worte hat, dann bin ich es."
Alec sah überrascht zu Magnus, der nun auch aufgestanden war.
"Würdest du mit mir ausgehen?" Alecs Stimme hatte nicht gezittert. Er war lediglich geshock von sich selbst. Es war einfach aus ihn heraus geplatzt. "A-aber niemandem erzählen", bat er schnell, Magnus hatte ein Grinsen im Gesicht.
"Es wäre mir eine Ehre." Magnus sagte dies, da er tatsächlich nichts schlimmes daran fand. Es würde ihm nicht weg tun. Eigentlich ließ Magnus sich nicht auf soetwas ein, da es meißt auch nicht nett gemeint war. Magnus wollte niemanden für ein paar Stunden und auf nicht für einen Tag, sondern für das Leben. "Oh Gott, ich mutiere zu Clary", murmelte Magnus und sah zu Alec, der ihm entgegen strahlte.
"Jace wars."
Nein Alexander, dieses mal ist es deine Schuld, dachte Magnus und richtete sein T-Shirt. "Lass uns frühstücken", sagte er stattdessen und belächelte seine Gedanken.

Die Straßen von New York *In Bearbeitung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt