Die Straßen von New York *In Bearbeitung*

8. Joggen mit Jace ist jacetastisch. Man beachte die Ironie

Kalter Wind zerzauste Magnus Frisur und Schneematsch klebte an den Laufschuhen, die Jace ihm geliehen hatte. Grausame Treter, die die Modewelt komplett ignorierten. Anders konnte Magnus sich die Kombination aus Tarnmustern sowie gelber und roter Farbe nicht erklären. Grausam, einfach nur Folter. Alec war wie immer, das behauptete zumindest Jace, in schwarzer Kleidung unterwegs die zudem noch Löcher hatte. Auch grausam. Aber Alecs Polover war wenigstens alt und er schien daran zu hängen, weshalb die Löcher noch verzeihbar waren. Jaces Laufschuhe hingegen waren brandneu. Das war nun wirklich eine Sünde gegen die Menschheit. Magnus hielt aber seinen Mund, da er Alec den Gefallen tun wollte sich zusammen zu reißen und nett zu sein. Es schien tatsächlich sogar zu funktionierten, würde Jace ihm keinen Strich durch die Rechnung machen.
"Komm schon Streuner, kannst du nicht schneller?" Jace riss Magnus mit seinen Worten aus der kleinen Modekriese und funkelte ihn belustigt an. Genau in diesem Moment, in dem Jace ihn leicht mit seinem Ellenbogen rammte, brannten bei Magnus die Sicherungen durch und er stürzte sich auf Jace. Beide landeten mit einem harten Aufprall auf dem mit Schnee bedeckten Asphalt und rangelten anschließend miteinander. Magnus gewann, holte aus und schlug mit seiner Faust in Jaces Gesicht.
"Wie hast du mich genannt?", spuckte er Jace entgegen und packte ihn am Kragen.

Alec, der die Szene mittlerweile bemerkt hatte, rannte so schnell er konnte auf die beiden zu. Er war nicht mehr weit entfernt, als er Jace "dreckiger Streuner" sagen hörte. Daraufhin hob Magnus ein zweites mal seine Faust, ließ die dann aber kraftlos sinken und sich von Jace herunter schubsen. Jace stand auf, klopfte seine Kleidung ab und warf Alec einen unschuldigen Blick zu. Dieser hatte die beiden Streithähne mittlerweile erreicht und ignorierte Jace gänzlich. Stattdessen hockte er sich zu Magnus, der sein Gesicht zur Seite drehte. Alec hatte genug gehört um zu wissen, dass diese Auseinandersetzung in keinem Fall Magnus Schuld gewesen war. In Gegenteil. Er fand Magnus Reaktion völlig gerechtfertigt und er war sogar ein wenig stolz, dass dieser sich zurück gehalten hatte. Mal abgesehen davon hätte Jace ihn zu Kleinholz verarbeiten können, wenn er wirklich gewollt hätte.
"Magnus? Hey, steh auf, du wirst noch krank."
"Dein Ernst Alec? Was soll das? Der Typ schlägt mir ins Gesicht und du-"
"Verpiss sich Jace." Alecs Stimme war rasiermesserscharf und mindestens genau so tödlich. Jace verschwand schneller als das Magnus darauf hätte achten können.
"Tut mir Leid wegen Jace. Es tut mir leid, was er gesagt hat. Ich hätte ihm am liebsten-" Magnus schnitt Alecs Redefluss mit einer Handbewegung ab und stand wieder auf.
"Es ist nicht deine Schuld und nicht deine Aufgabe sich dafür zu entschuldigen. Du kannst die Worte nicht ungeschehen machen. Die Verwüstung die sie angerichtet haben besteht bereits." Seine Stimme klang kalt und sein Gesichtsausdruck verriet das gleiche.
"Ich sollte gehen."

Als Magnus sich umdrehte, packte Alec ihn am Handgelenk und zog ihn an sich. Völlig unerwartet kollidierten ihre Lippen miteinander, weswegen Magnus zusammen zuckte, Alec seine Hände allerdings auf dessen Hüfte legte und sich verlegen von Magnus löste.
"Das war ein schrecklicher erster Kuss", brachte Magnus hervor, weshalb Alec ihn verwirrt anstarrte.
"Das war dein erster Kuss?"
"Ja, das mag dich zwar überraschen Alexander, aber das alles ist sehr neu für mich."
Ohne zu zögern küsste Alec ihn ein zweites mal, wobei er aber wesentlich sanfter war.
"Besser?"
"Hmm." In Magnus Kopf drehte sich alles und er musste sich an Alec festhalten um das Gefühl des Schwindels in den Griff zu bekommen.
"Wir sollten zurück gehen. Jace wurde von deinen Worten bestimmt schon innerlich aufgeschlitzt", scherzte Magnus, begegnete aber einem ziemlich verärgert schauendem Alec.
"Das hoffe ich doch wohl sehr. Aber ja, wir sollten zurück um uns um zu ziehen. Eine Dusche könnte auch nicht schaden."

Ohne Vorwarnung sprintete Alec los, doch Magnus konnte ihn recht zügig einholen.
"Was hälst du davon, wenn wir danach irgendwo essen gehen?" Alec, der in einem gemütlichen Tempo neben Magnus her joggte, sah auf eine seltsame Art und Weise entspannt aus. Magnus hingehen musste sich ziemlich anstrengen um mit zu halten. Alec war gefühlt durchtrainiert bis zum letzten Muskeln und hatte eine stahlharte Ausdauer.

"Klar, warum nicht." Magnus stand nun keuchend vor der Haustür der Lightwoods und versuchte verzweifelt Luft zu bekommen. Alec hingehen musste sich zusammenreißen um nicht los zu lachen. Sein Lächeln erstarrte allerdings, als sich die Hautür öffnete und Jace sich in sie lehnte. Ohne ein Wort drückte Alec sich an ihm vorbei und ließ Magnus allein vor der Tür stehen.
"Ich weiß, du bist nicht gut auf mich zu sprechen, aber könntest du bei Alec ein gutes Wort für mich einlegen? Ich hasse es, wenn er wegen solchen unwichtigen Dingen genervt ist und mich ignoriert. Ach ja und noch was. Lass die Finger von Alec." Jaces Blick war so finster, dass sich bei Magnus die Nackenhaare aufstellten. Ans Aufgeben dachte er aber noch längst nicht. Er mochte solche Challenges.
"Ich bin nicht dein Mädchen für alles, Jace Lightwood. Kümmer dich um deine eigenen Probleme. Denn anscheinend kannst du nichts anderes als Leute zu manipulieren, damit sie Probleme lösen die du verursacht hast." Aus dem geplanten dramatischen Abgang, den Magnus geplant hatte, wurde leider nicht's, da Jace die Tür nun komplett versperrte.
"Wag es nicht", knurrte Jace, was Magnus aber nur zum lachen brachte. So langsam verstand er, was wirklich los war.
"Ach Jace. Und ich dachte du würdest Clary mögen?" Magnus hatte seine Augen zusammen gekniffen und sah Jace schadenfroh entgegen.
"Wehe du tust ihr weh. Sie findet irgendetwas an dir toll, deswegen rate ich dir deine Gefühle zu sortieren."
"Ich hab keine Ahnung wovon du redest", brummte Jace und machte die Tür frei.
"Oh doch, das weißt du sehr wohl." Mit diesen Worten drückte Magnus sich an dem finster dreinblickendem Jace vorbei und lief die Treppe hoch. Alec stand auf der letzten, oberen Stufe und lächelte Magnus entgegen. Diesem war allerdings gar nicht nach lachen zumute.
"Tut mir leid Alexander. Das mit dem Essen wird leider nichts. Ich muss mit einer guten Freundin und ein paar anderen Leuten reden."
Alec, der nun verwirrt aussah, bekam Magnus Schulter zu fassen und drehte ihn zu sich.
"Ich komme mit. Keine Wiederrede."