14. Geburtstage sind da um ignoriert und Schulen um besucht zu werden.

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Irgendetwas piepte unglaublich laut und Magnus wälzte sich genervt umher. Er wollte nicht aufstehen. Es war so warm, gemütlich, kuschelig und irgendetwas roch sehr angenehm. Aber irgendwas war nass. Warum war es nass? Warte, was tropfte ihm ins Gesicht?
Magnus riss die Augen auf und sah in Alecs Gesicht, da dieser über ihm lehnte. Er sah müde aus und seine Haare waren nass. Deswegen war etwas in Magnus' Gesicht getropft. Alec hatte sich geduscht.
"Alles Gute zum Geburtstag", sagte Alec und gab Magnus einen kleinen Kuss. Er schmeckte nach Zahnpasta.
"Tut mir leid dich so früh zu wecken. Ich weiß, wir beide hatten nur ein paar Stunden Schlaf wegen gestern. Ist spät geworden. Aber ich muss zur Schule." Das Bedauern in seinem Ton verriet Magnus, wie ungern er gehen wollte. "Ich dachte wir könnten zusammen frühstücken? Du kannst danach wieder ins Bett. Aber du kannst auch jetzt wieder schlafen. Ich wollte dich nur fragen. Du musst nicht mit mir frühstücken, wenn du nicht möchtest."
Da war wieder der unsichere Alec, dachte Magnus und lächelte.
"Ich habe eine bessere Idee", offenbarte er. "Wie wäre es, wenn wir zusammen frühstücken und ich dann mit dir mit komme. Ich muss nicht unbedingt in den Unterricht, aber das Buch was ich vorgestern genommen habe scheint gut zu sein. Und in den Pausen kannst du mich herum führen."
Alecs Gesicht hellte sich auf.
"Gern. Aber können wir, du weißt schon?"
"Nicht auffällig händchenhaltend durch die Gegend laufen? Natürlich Alexander. Alles mit seiner Zeit." Magnus wunderte sich gar nicht, dass Alec seinen Geburtstag kannte. Alec schien viel über ihn zu wissen und von einer Seite war das gut. Andererseits, Magnus wusste kaum etwas über ihn. Über seine Vergangenheit. Aber er selbst hatte soeben gesagt, dass es Zeit hatte. Er sollte sich also auch an seine eigenen Worte halten.
"Danke Mags." Alec lächelte und Magnus begann nun auch zu grinsen.
"Mags? Das ist neu. Ich mag es aber, keine Sorge."
"Nochmal danke. Und jetzt los. Wenn du duschen willst musst du dich beeilen. Sonst wird das Frühstück kalt." Alec kletterte von Magnus' Bett und stand auf.
Theoretisch hätte Magnus auch bei Alec im Zimmer schlafen können, Alec hatte es ihm sogar angeboten, doch er hatte sich dagegen entschieden. Nicht, weil er es nicht wollte. Er wollte nur ein wenig allein sein. Egal wie toll Alec war, Magnus brauchte seine Zeit für sich.
"Gut, dann hüpfe ich schnell unter die Dusche. Hast du Kleidung für mich, Darling?" Magnus setzte sich auf und richtete unschuldig seine Haare. Er wusste, dass Alec rot wurde. Zu sagen, dass er es nicht absichtlich getan hätte, wäre eine Lüge gewesen. Er mochte es Alec in Verlegenheit zu bringen. Das Verhalten von gestern Abend schien also wirklich nur temporär gewesen zu sein. Und irgendwie war Magnus stolz, dass Alec den Mut aufgebracht hatte sich ihm ein wenig zu öffnen und ihm das zu erzählen. Er merkte, dass es Alec eine Sorge und Last genommen hatte und das machte ihn glücklich.
"Ich habe Hemd und Hose rausgesucht, wenn das okay ist? Du hast ja noch Unterwäsche." Alec nickte, als würde er sich selbst zustimmen wollen. "Aber wir sollten heute Nachmittag noch einkaufen gehen. Ich habe Izzy gebeten das mir zu überlassen. Zumindest sollten wir dir ein paar Dinge besorgen, bevor wir heute Abend deinen Geburtstag feiern."
"Ja, vielleicht ist das eine gute Idee. Aber Alexander, wie kommst du auf die Idee, dass ich meinen Geburtstag feiere?" Magnus runzelte verwirrt die Stirn. "Ich habe meinen Geburtstag ewig nicht mehr gefeiert. Für den meisten Teil ignoriere ich ihn."
"Ich wollte dir eine Freude machen. Ich hatte eigentlich Izzy, Clary und Jace eingeladen. Catarina konnte ich leider nicht auffinden und Ragnor wollte nichts von mir hören. Aber ich dachte wir machen uns einen schönen Abend? Nichts großes. Nur für ein paar Stunden. Wenn du natürlich möchtest. Wenn du denkst, dass dir das zu viel ist, dann sage ich allen ab."
Magnus schüttelte den Kopf. Das war wirklich lieb von Alec. Ehrlich gesagt war es das netteste, was jemals jemand für ihm gemacht hatte. Mal von Clary abgesehen. Okay, Catarina und Ragnor waren auch ziemlich nett zu ihm.
"Das ist wirklich lieb von dir, danke. Lass uns dann heute abend ein wenig feiern, aber nur ganz kurz. Ich brauche die Zeit."
Alec verstand sofort, was Magnus meinte und nickte nachdenklich.
"Dann mache ich das Frühstück und du gehst duschen." Mit diesen Worten verschwand Alec und ließ Magnus allein, der beruhigt durchatmete. Alec verstand schnell. Er schien zu verstehen was Magnus brauchte und was nicht, auch wenn er unsicher war. Magnus war entspannt. Er mochte das Zimmer. Er mochte die Ruhe, die Wärme und die Geborgenheit. Es gefiel ihm, nicht mit dem Geschmack von Essen vom Vorabend im Mund aufzuwachen und endlich durchschlafen zu können. Magnus war ausgeruht.
"Ich sollte wirklich duschen", murmelte er zu sich selbst und stand dann auf. Er schnappte sich seine Sachen und begab sich in das Badezimmer um zu duschen.

Alec machte in der Zwischenzeit das Frühstück. Er pfeifte, während er Pfannkuchen in der Pfanne briet sowie den Tisch deckte und freute sich über den Tag. Ja, ein Teil von ihm wollte sich mit Magnus verkriechen und einfach nur dort bleiben, doch das Leben ging weiter. Eigentlich sollte er verdammt müde sein, da er keine Sekunde geschlafen hatte, doch es ging ihm erstaunlicher Weise gut. Hoffentlich würde das den Tag lang auch anhalten. In der letzten Nacht hatte Alec, nachdem Magnus und er den Fernseher ausgemacht hatten, Magnus gefragt ob dieser bei ihm schlafen wollte oder lieber in seinem eigenen Zimmer. Alec könnte sich jetzt noch dafür schlagen. Andererseits hatte er Magnus so die Möglichkeit offen gelassen und irgendwie war er froh, dass dieser sich dagegen entschieden hatte. So hatte Alec die ganze Nacht damit verbracht Dinge für die Schule zu machen. Okay, vielleicht war es doch nicht so gut, dachte Alec und legte den letzten Pfannkuchen auf einen Teller. Er schaltete die Kaffeemaschine an und machte Magnus und sich selbst einen Kaffee. Sie würden ihn brauchen.
"Das riecht gut", erklang plötzlich Magnus' Stimme, weshalb Alec sich umdrehte. Er musste einige Male blinzeln und schaffte es nicht ganz so überrascht aus zu sehen. Magnus Haare waren gemacht und das schwarze Hemd, das aufgrund seines Alters Alec ein wenig zu klein war, saß perfekt. Ebenso tat es die schwarze Hose. Und so ganz in schwarz brachte es Magnus' Augen und Hautfarbe hervor. Kurzum, er sah absolut fantastisch aus. Zumindest fand Alec das.
"Das steht dir", kommentierte Alec kurz das Aussehen und deutete dann auf den Tisch. "Ich hoffe du hast hunger?"
Magnus trat mit eleganten Bewegungen an den Tisch und setzte sich. "Ich verhungere."

Die Straßen von New York *In Bearbeitung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt