8 - Da siehst du mal wie sehr ich dich liebe

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Harry

Eine Weile liefen wir durch den Regen und ich sah immer wieder zu meinem Freund. Er schien müde und abgespannt,  jedoch hatte ich für heute eigentlich etwas geplant.
"Bist du sehr müde?" fragte ich ihn deshalb und er sah zu mir und lächelte leicht. "Geht schon. Wieso?" antwortete er und ich konnte die Neugier in seiner Stimme hören und musste schmunzeln. Das war typisch Louis.
"Ich wollte in das Restaurant gehen wo wir uns getroffen hatten nach dem Streit.." sagte ich schlicht und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. "Oyster Shred?" hakte er nach und fing an zu strahlen als ich zustimmend nickte.

"Ich nehm' das als ein Ja!" sagte ich lachend und er nickte, lief mit mir zusammen weiter. Er musste wirklich richtig müde sein, er sprach kaum mit mir.
Wir liefen zehn Minuten durch den Regen und wurden mit jedem Schritt schneller. Als wir endlich ankamen atmete ich erleichtert auf und hielt ihm die Tür auf.
Louis schenkte mir ein breites Lächeln und ging durch die Tür, mir folgend, direkt auf den Kellner zu.
"Einen Tisch für zwei, bitte." sagte er lächelnd und der Kellner nickte und bedeutete uns zu folgen. Es war nicht viel los, immerhin war es erst nachmittags. Sollte mir recht sein. Ich hasste es, wenn Restaurants voll bis auf den letzten Platz waren. Die Atmosphäre ging verloren.

Gemeinsam setzten wir uns und ich sah ihn an. Er grinste mich an, ließ mich schmunzeln. "Gibt's einen Grund dafür dass wir hier sind, Haz?" fragte er mich und ich nickte.
"Ehrlich gesagt, ja." sprach ich und wartete nur darauf dass er die Augen verdrehen würde. Und genau das tat er auch kurz darauf. "Du weißt wie sehr ich sowas hasse." murmelte er und ich lachte.
"Also, ich fange mal mit dem Schlechten an, hm?" sagte ich und lächelte ihn aufmunternd an.
Mein Gegenüber runzelte nun die Stirn und verschränkte die Arme, sah mich aufmerksam an. Ich beugte mich etwas vor und räusperte mich.
"Ich muss geschäftlich leider weg. Ich habe Meetings in Paris und Rom." sagte ich und musterte sein Gesicht. Das war das erste Mal dass ich geschäftlich weg musste. Ich hatte öfter solche Meetings, nur hatte ich sie in den letzten Wochen immer irgendwie über Skype oder Telefon richten können.
Er sah mich kurz geschockt an und nickte dann. "Verstehe. Es sind ja nur drei Tage...richtig?" sagte er kleinlaut. Ich griff nach seiner Hand und streichelte über seinen Handrücken. "Ja. Ich fliege morgen gegen Mittag."
"Morgen schon?" Er sah mich traurig an.
"Ja. Ich wollte es dir eher sagen aber irgendwie ist es unter gegangen." erklärte ich ihm und er nickte und sah auf unsere Hände. "Ich werd' dich vermissen, Baby." sprach er leise und ich drückte seine Hand leicht. "Ich dich auch, Engel. Aber wir können oft telefonieren." versprach ich und er nickte wieder nur und lächelte gezwungen. "So machen wir das."

Der Kellner unterbrach uns mit einem Räuspern und Louis zog seine Hand weg und sah ihn an. Auch ich sah zu dem jungen Mann und lächelte ihn an. "Wir nehmen zwei Gläser Wein Rotwein. Und ich nehm' die Austern."
"Ich nehm' den Lachs mit Reis. Und statt dem Rotwein lieber Weißwein dazu." sagte Louis und lächelte mich an. Ich schmunzelte und lehnte mich zurück.
"Was ist eigentlich die gute Neuigkeit?" fragte er mich und mein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. "Das sag ich dir gleich." gab ich zurück und er sah mich schmollend an.
Lachend schüttelte ich den Kopf und fuhr mir durch die Haare. Ich wurde richtig nervös jetzt. Das was ich ihm zu sagen hatte war nichts Alltägliches - jedenfalls für mich nicht. Und ich wusste ja auch nicht wie er überhaupt reagieren würde. Besonders jetzt, nachdem wir uns wegen meiner Eifersucht schon zweimal in den Haaren hatten.

Keine zwei Minuten später brachte der Kellner den Wein und ich lächelte zufrieden. Ich stieß mit Louis an und sah ihn dann an. Sein Blick traf meinen und er lächelte wieder so unwiderstehlich.
"Also?" hakte er grinsend nach, brachte mich zum Lachen.
"Na gut..." gab ich mich geschlagen und atmete tief durch. Mein Herz raste jetzt schon. "Ich wollte dir etwas sagen. Etwas, dass mir sehr am Herzen liegt." begann ich und er musterte mich aufmerksam, ließ mich nur noch nervöser werden.
"Das mit uns hat, zugegeben, einen recht ungewöhnlichen Anfang gehabt. Aber ich bereue keine Sekunde die ich mit dir verbracht habe, Baby. Es gibt nur eins, dass ich gerne rückgängig machen würde und das ist die ganze Sache mit Zac und Zayn. Aber alles andere Lou, alles andere hat mich nur zu einer Erkenntnis gebracht." sagte ich leise, sah auf meine zittrigen Hände. Ich wollte ihn nicht ansehen, ich wusste er würde mich aus dem Konzept bringen.
"Ich...ich liebe dich, Lou. So sehr. Und wahrscheinlich ist dass der Grund wieso ich so eifersüchtig bin, aber ich liebe dich eben." sagte ich leise und schluckte. Unsicher sah ich hoch zu ihm, nur um Tränen in seinen Augen zu finden.
Erschrocken sah ich ihn an, doch er stand auf und lief um den Tisch herum, schlang die Arme um meinen Nacken. Überrumpelt erwiderte ich die Berührung und zog ihn an mich.

"Ich liebe dich auch, Haz." sprach er ganz leise und eine Gänsehaut überkam mich. Ich musste sofort strahlen und zog ihn noch fester an mich, was ihn kichern ließ.
"Du glaubst nicht wie erleichtert ich bin." sprach ich leise und er löste sich und küsste meine Lippen kurz aber sanft. "Du hättest keine Angst haben brauchen. Ich suche schon seit Wochen nach dem richtigen Augenblick." sagte er und ich lachte leise. "Wir sind doch noch gar nicht so lange zusammen." konterte ich sofort.

"Da siehst du mal wie sehr ich dich liebe." sprach er und küsste meine Stirn ehe er sich wieder mir gegenüber setzte. Ich strahlte ihn an und musterte ihn..
Wir hatten uns natürlich gesagt dass wir ineinander verliebt waren. Aber diese drei Wörter hat niemand von uns je ausgesprochen. Es jetzt zu hören dass er mich ebenfalls liebte, so wie ich ihn, machte mich unglaublich glücklich.
Louis trank einen Schluck und schaute dann auf sein Handy dass neben seinem Glas auf dem Tisch stand. Ich war so glücklich und dennoch brachte mich das Aufleuchten seines Displays kurzzeitig aus der Fassung. Die SMS hatte doch mehr in mir ausgelöst als mir bewusst gewesen war. Ich hatte fest beschlossen ihm bedingungslos zu vertrauen. Vor allem weil er schließlich selbst betrogen wurde und deshalb völlig fertig war. Er würde mir sowas doch nicht antun. Oder doch?
Ich hasste diesen kleinen Funken Zweifel in mir. Ich wollte ihn ersticken, stattdessen entwickelte er sich langsam zu einer kleinen Flamme und ich konnte es nicht verhindern.
Ich liebte ihn einfach so sehr und allein die Vorstellung, dass er mich betrügen würde, machte mich fertig.  Er sah mich aus seinen blauen Augen heraus an, sie strahlten und er wirkte so glücklich. Ich musste automatisch lächeln und beschloss meine Zweifel einfach zu ignorieren. So gut ich das eben konnte.

Fuck Me, Love Me ∆ L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt