27 - Ich liebe dich noch immer Harry

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"Hör zu ... Lou ...." setzte Harry an und ich sah zu ihm aufmerksam. Er musterte mich einen Moment ehe er weiter sprach. "Zayn hat mir erzählt was er getan hat."
"Zayn? Und das wäre?" fragte ich nach. Ich hatte schon so eine Ahnung dass meine Vermutung wohl doch richtig gewesen war was Zayn anging. "Er sagte er hätte die Sache mit Sean inszeniert. Dass du mir nicht ... nicht fremd gegangen bist. Er hat mir ein Video gezeigt von dem ... was wirklich passiert ist mit Sean in meiner Wohnung." sprach er leise und ich sah ihn an. "Du glaubst mir jetzt also?" hakte ich nach.
Harry nickte sofort und sah mich an. "Ich komme mir vor wie der letzte Idiot. Ich hätte dir vertrauen müssen, an dich glauben müssen. Es war ein Fehler so zu handeln." sagte er und schüttelte den Kopf. "Ich war blind vor Eifersucht und Angst."

"Wieso hast du überhaupt gedacht ich würde so etwas tun?" flüsterte ich und spürte die Enttäuschung wieder aufkommen. Er hatte mich einfach so rausgeschmissen, ohne überhaupt darüber nachzudenken. "Ohne jeden Zweifel?" fügte ich hinzu.
Harry sah mich an, nickte leicht und dachte offensichtlich darüber nach wie er seinen nächsten Satz formulieren sollte.

"Ich dachte du willst mir antun was dir zugestoßen ist."

Ich runzelte die Stirn und sah ihn an. "Was?" hakte ich nach und Harry seufzte. "Ich weiß. Völlig bescheuert." sagte er leise und schüttelte den Kopf. Ich musterte ihn und was er sagte tat weh. Warum würdest du je denken ich würde so etwas tun?" hauchte ich und Harry fuhr sich durch die Haare. "Weil ich ein Idiot bin? Keine Ahnung. Es war dumm, ich weiß. Und jetzt, um ehrlich zu sein ... ich bereue es. Als Zayn mir gesagt hat was passiert ist habe ich es sofort bereut." beteuerte er wieder und ich nickte. "Hab ich jetzt verstanden." sagte ich nur und atmete tief durch, versuchte mich irgendwie normal hinzulegen.
"Es tut mir leid, Lou."
"Mir auch, Harry. Es tut mir leid dass du mir nicht vertraut hast." sagte ich und schloss die Augen. Ich war müde.

Ich spürte seinen Blick auf mir, doch ich öffnete die Augen nicht. "Harry kannst du dich zu mir legen?" fragte ich stattdessen. "Ähm....natürlich." sagte er und ich konnte die Überraschung in seiner Stimme hören. Ich wusste ja selbst nicht wieso ich das gesagt hatte.
Ich spürte wie sich die Matratze senkte und eine Sekunde später lag er neben mir, ich spürte seine Wärme. Umständlich legte ich mich auf die Seite, doch er stoppte mich. "Ich glaube nicht dass du das darfst mit gebrochenen Rippen." sprach er sanft und nahm meine Hand. Ich nickte leicht und drehte den Kopf zu ihm, öffnete die Augen noch immer nicht. "Wieso Drogen, Lou?"

"Der Schmerz hat nachgelassen. Ich konnte dich für einen Moment vergessen." antwortete ich ihm ehrlich und sah hoch zu ihm. Sein Gesichtsausdruck war traurig.
"Rob hat immer auf mich aufgepasst." sagte ich.
"Ach ja? So sehr dass du jetzt hier liegst, ja?"
Ich schluckte und nickte. "Das war meine Schuld. Ich war so zugedröhnt und habe Alkohol getrunken. Das Auto zu fahren anstatt auf Liam zu warten war dämlich." antwortete ich und er nickte. "Bitte hör damit auf, Lou." bat er leise.
Ich antwortete ihm nicht.
Ich wusste dass ich aufhören musste, natürlich. Aber im Moment wollte ich einfach nicht darüber nachdenken sondern einfach nur hier mit ihm liegen.
„Wieso ist Zayn zu dir gekommen? Nach all der Zeit?"

Harry antwortete nicht sofort, schien darüber nachzudenken. „Ich nehme an als du im Krankenhaus gelandet bist hat er gemerkt dass er zu weit gegangen ist. Ich glaube er hat beobachtet was du machst und hat bemerkt dass es ein Fehler war, dass sein Handeln einfach falsch war." erklärte er und ich nickte. „Das ändert nichts daran dass ich es nicht verstehe. Was habe ich ihm denn getan?" fragte ich mehr mich selbst und schluckte. Ich verstand einfach nicht was jemanden dazu bewegte so zu handeln. Es war ja nicht so dass ich jemanden umgebracht habe. Ich hatte mich einfach nur verliebt und hatte das Glück dass diese Person ebenfalls Gefühle für mich entwickelt hatte.
Ich sah hoch zu Harry und er sah in meine Augen, lächelte mich leicht an. Ich konnte noch immer die Besorgnis in seinem Blick sehen. „Ich liebe dich noch immer Harry.." sagte ich leise und seine Augen leuchteten auf. Er lächelte mehr und ich seufzte leise und schloss meine Augen wieder.  „Wieso nur kannst du mir nicht vertrauen?" hauchte ich leise und erwartete keine Antwort. Die Medikamente ließen mich mehr und mehr wie in Watte gepackt fühlen und ich wurde schläfrig.

Harry

Er fragte mich dies und doch wusste ich dass es nicht wirklich für mich bestimmt war. Er wartete nicht auf eine Antwort und ich merkte wie seine Muskeln sich mehr entspannten. Er war kurz davor einzuschlafen, so viel war sicher. Ich schluckte und seufzte leise. Ja, wieso eigentlich hatte ich ihm nicht vertraut?
Ich bereute es jetzt, im Nachhinein. Ich war ein kompletter Vollidiot gewesen. Das was ich vorher gesagt hatte war mir wirklich durch den Kopf gegangen. Ich dachte wirklich er würde das tun um mir zu zeigen wie es sich anfühlte. Mir zeigen was er erlebt hatte mit Zac. Jetzt wenn ich darüber nachdachte bemerkte ich wie dumm der Gedanke allein schon war. Louis war der liebenswürdigste Mensch auf der Welt. Und noch dazu hatte er sich so verändert mit mir an seiner Seite. Er war offen und freundlich und vertraute mir. Vollständig. Und ich hatte das alles auf's Spiel gesetzt weil mein Misstrauen mir im Weg gestanden hatte. Es war völlig unnötig gewesen. Das wusste ich jetzt.
Seine Atmung wurde immer ruhiger und ich strich sanft über seinen Arm, schaute ihn mir an und strich dann über seine Wange, achtsam dass ich nicht die Wunde traf. Die Narbe würde ihm erhalten bleiben, so viel war sicher. Für mich war er trotz allem der schönste Mensch auf Erden. Es machte seine Augen nicht weniger blau, sein Lächeln nicht weniger herzlich und sein ganzes Auftreten nicht weniger besonders. Ich liebte Louis von ganzem Herzen und ich wusste eines: Ich musste ihm noch einmal zeigen wie sehr ich ihn liebte, wie sehr ich mein Verhalten bereute. Ich musste ihm zeigen dass ich ihn für den Rest meines Lebens an meiner Seite wollte.

Fuck Me, Love Me ∆ L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt