Chakotay war durchaus überrascht, er war sich nicht sicher was er erwartet hatte, aber das hier war es nicht! Die Frau mit der er heute noch eng aneinander geschmiegt aufgewacht war, seine Vorgesetzte, sie war so ... entspannt. Eine kalte Kathryn, vollkommen Captain, nicht mehr länger Mensch, darauf hatte er sich unbewusst schon eingestellt gehabt. Und nun das! Sie strahlte eine Wärme aus, die er bisher fast nie erlebt hatte. Selbst bei ihren privaten Abendessen hatte sie sich nie ganz entspannt. Einem Fremden wäre das vielleicht nicht aufgefallen, doch Chakotay hatte Kathryn Janeway so genau studiert und beobachtet wie noch keinen anderen Menschen in seinem Leben.
Bedeutete ihr Verhalten sie bereute nicht ihn gestern so nah an sie herangelassen zu haben. Würde sie es wieder tun? Seine Gedanken überschlugen sich und er musste sich selbst zur Ordnung rufen. Einige Momente lang starrte er einfach nur verwirrt auf das Pad in seinen Händen, ohne es wirklich zu sehen. Er konnte ihre Gegenwart neben sich mit jeder Faser seines Körpers spüren! Auch wenn er sie nicht sehen hätte können, er hätte gewusst das sie bei ihm war. Er seufzte in Gedanken und entschloss das es müßig war länger darüber nachzudenken. Er würde einfach warten und sich dann an das anpassen, was sie als nächstes tat. ... Ob sie wohl mit ihm darüber sprechen würde wollen??? Und ohne es zu merken vergaß er seinen Entschluss und vergrub sich wieder in all den Fragen, die durch seinen Kopf wirbelten.
Kathryn war zufrieden, und sie wagte zu bezweifeln das ihr irgendetwas heute die Laune verderben würde. Hin und wieder wagte sie es sogar Chakotay einen unauffälligen Blick von der Seite zu zuwerfen. Es saß regungslos neben ihr, die Augen starr auf einen Bericht gerichtet. Es war offensichtlich das er ihn nicht las, was sie daran erkannte, dass sich zum einen seinen Augen nicht einen Millimeter rührten und zum anderen weil er jetzt schon seit 45 Minuten auf die gleiche Seite blickte. Kathryn spielte mit dem Gedanken ihn anzusprechen, doch sie verwarf ihn schließlich: Was auch immer es war, das ihren Commander so sehr beschäftigte, es war wohl besser sie würde ihn erst einmal in Ruhe darüber nachdenken lassen.
So zogen die Minuten an ihnen vorbei und nichts veränderte sich. Mittags betrat dann Neelix die Brücke und bot allen einen frischen Kaffee an, was Kathryn natürlich keinesfalls ausschlagen konnte.
"Captain, wie geht es ihnen?" fragte er sie während er ihr strahlend das heiße Getränk eingoss. Die Freude darüber ihr etwas Gutes tun zu können, stand ihm ins Gesicht geschrieben.
"Mir geht es sehr gut! Danke der Nachfrage Neelix...", antwortete sie freundlich und legte ihm kameradschaftlich eine Hand auf die Schulter. Seine Brust schwoll an vor Stolz über diese vertraute Geste.
"Nichts zu danken Captain, schließlich ist das ja meine Aufgabe als Moraloffizier, hier an Bord!", antwortete er schließlich. "Ach, das hätte ich ja fast vergessen. Ich soll ihn von Kes ausrichten das die Pflanzen von der letzten Außenmission wunderbar gedeihen im Hydroponischen Garten. Und sollten sie mal eine Minute Zeit haben, würde sie sich über einen Besuch freuen, um mit ihnen über eine Erweiterung des Gartens zu sprechen."
"Sie wissen doch Neelix: Kes hat völlig freie Hand, sie müssen mich nicht um Erlaubnis bitten. Sie soll einfach tun was sie für das Richtige hält, ich bin mir sicher sie ist der Verantwortung gewachsen... Und sollten sie noch irgendetwas brauchen kommen sie sofort zu mir!", entgegnete Kathryn mit einem freundlichen Lächeln.
"Sie wird sich sehr darüber freuen, Captain! Wenn sie mich jetzt entschuldigen: Ich muss dann langsam mal wieder zurück in meine Küche, sie verstehen?", strahlte Neelix, während es wieder zurück in Richtung Turbolift trat.
"Aber natürlich, Neelix! Gehen sie nur... und vielen Dank für ihren Besuch!" Kathryn setzte sich schmunzelnd wieder auf ihren Platz, die Hände um die frische Kaffeetasse gelegt. Nachdenklich betrachtete sie den Bildschirm vor sich und nahm hin und wieder einen Schluck. Die junge Ocampa hatte sich wirklich unglaublich entwickelt. Kes war bereits eine starke Frau gewesen, als sie die Voyager zum ersten mal betreten hatte, doch seit dem war bereits viel Zeit vergangen. Sie war so viel selbstbewusster geworden, hatte so viel gelernt und war ein wichtigeres Crewmitglied den je... Abrupt stand Kathryn auf und machte sich ebenfalls auf den Weg in Richtung Turbolift. "Chakotay, sie haben die Brücke!", sagte sie laut während sie die Stufen nach oben stieg. Chakotay drehte sich überrascht zu ihr um, doch anstatt eine Antwort auf seinen fragenden Blick zu geben, lächelte sie ihn nur verschwörerisch an und verschwand dann hinter den Türen.
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Voyager Fanfiction
FanfictionDas hier ist eine J/C Fanfiction! Janeway und Chakotay werden das Gefühl nicht los, das irgendetwas nicht in Ordnung ist, es passieren ungewöhnliche Dinge. Mit der Zeit tauchen immer mehr Situationen auf, die für sie beide keinen Sinn ergeben...