Chapter 6.2

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Es war schon wieder eine Vollmondnacht. Wie immer gingen wir fünf zur heulenden Hütte. Unbemerkt ging ich direkt neben Sirius oder besser gesagt Tatze. James war Krone, Peter Wurmschwanz, Remus Moony und mich nannten sie Klaue. Jedoch nannten sie mich dennoch Kate, denn ich mochte diesen Spitznamen nicht so sehr und so stand er nur auf der Karte der Rumtreiber, die wir erfunden hatten.

„Remus, du weißt, dass wir es Lily bald sagen müssen, oder?", fing ich wieder einmal mit der immer gleichbleibenden Diskussion an. „Ja, ich weiß. Gib mir nur noch ein bisschen Zeit." Das war seine Standartausrede. Ich brummte nur eine unverständliche Antwort und verwandelte mich bereits in einen Hund. Anklagend sah ich ihn an und sprang voraus.

Plötzlich stieß mich jemand von hinten an. Durch meine besseren Sinne nahm ich war, dass es Sirius war, der sich auch schon verwandelt hatte. Ich erkannte seinen Geruch sofort. Nun jagte ich ihm hinterher und stürzte mich auf ihn. Sofort hatte ich ihn unter mir. Ich fletschte die Zähne und er legte sich auf den Rücken und ergab sich. Ich setzte mich neben ihn und hechelte mit heraushängender Zunge.

Die anderen kamen lachend zu uns. „War klar das Kate Tatze fertig macht.", stieß James lachend hervor. Hinter uns hörten wir auf einmal Remus heulen. So schnell sie konnten, verwandelte sich James in einen Hirsch und Peter in eine Ratte, die sogleich flüchtete, typisch für ihn. Sirius und ich stürzten uns auf Remus und trieben ihn in den Wald. Später kam uns auch James zu Hilfe. Ich wandte mich mit meiner neuen Schnelligkeit um und lief wie immer voraus, sodass Remus mich verfolgte, er liebte es alles anzugreifen, das sich schnell bewegte. Heute hatte er mich leider schneller eingeholt als ich dachte. Er rammte seine Krallen in meine linke Flanke. Ein verzweifeltes Bellen erscholl. Sofort half mir jemand und ich humpelte in eine Lichtung und kippte um.

Jemand murmelte über mir Worte. Ich versuchte die Augen auf zu machen, doch es wollte mir nicht so recht gelingen. Schwach blieb ich liegen. Meine Wunde schmerzte stark und ich spürte nur allzu deutlich, dass ich blutete. Ich hatte mich wieder in einen Menschen zurück verwandelt. Als meine Blutung plötzlich stoppte, riss ich die Augen auf und sah in seine Augen, die mich noch immer fesselten, wie schon ihm Zug damals.

„Kate, geht es dir gut?", fragte er besorgt und zog die Stirn kraus. „Ja, klar.", kam es krächzend von mir. Ich hatte kaum Kraft zu reden. Ein Heulen ganz in der Nähe ließ mich zusammen zucken. So gut es ging, richtete ich mich auf. Ein schmerzverzerrtes Stöhnen entwich mir. „Warte hier! Ich lenke ihn ab. Klettere derweil auf den Baum da.", befahl er mir und verwandelte sich wieder in einen Hund. „Als Hund siehst du richtig süß aus.", rutschte es mir heraus. Sirius winselte kurz freudig und rannte in Remus Richtung davon. Verträumt starrte ich ihm hinter her. Dann besann ich mich und verfluchte mich, für die rausgerutschten Worte. Schleppend kletterte ich auf den Baum und bemühte mich oben zu bleiben. Es dauerte nicht lange, da kamen Sirius und Remus auf die Lichtung. Erbittert kämpften sie. Wo war nur James?

Kaum hatte ich mich ein wenig erholt sprang ich vom Baum und verwandelte mich schon ihm Flug wieder in den Hund. Sirius kläffte mich an und zeigte mir seine Wut damit. Er wollte wohl so etwas sagen wie „Geh wieder auf den Baum.". Ich hingegen griff Remus von hinten an und Sirius sah seine Chance und griff ihn von vorne an. Dazu kam auch noch James, der heran stürmte und ihn auf die Hörner nahm. Die Nacht verging danach relativ schnell. Wir konnten ihn weiter in Schach halten und waren sichtlich stolz auf uns.

Es dämmerte bereits als sich Remus zurück verwandelte. Nach einander machten wir unsere Verwandlung ebenso rückgängig. „Was ist diese Nacht passiert?", fragte uns Remus, wie nach jeder Vollmondnacht. Er konnte sich dann an nichts erinnern. „Nichts eigentlich du warst wie immer.", log ich ihn an. Damit er kein schlechtes Gewissen bekam. „NICHTS! Das nennst du nichts!", fuhr mich Sirius scharf an. „Halt die Klappe.", fauchte ich zurück. „Du musst in die Krankenstation! Du blutest noch immer! Ich konnte dich nicht vollständig heilen.", die letzten Worte flüsterte er nur mehr beschämt über seine Heilfähigkeiten.

Vorsichtig hob ich mein T-Shirt ein wenig an und entdeckte die Wunde. Sie war mindestens 20 Zentimeter lang und sah relativ tief aus. Sirius hatte Recht ich blutete noch immer, was mir vorher noch nicht aufgefallen war. „Oh.", hauchte ich. Ich sah James und Remus erschrockene Gesichter, dann wurde alles schwarz um mich und ich fiel in tiefe Ohnmacht. Kurz vor dem Aufprall auf den harten Boden fing mich jemand auf.

Als ich wieder aufwachte, war ich bereits im Krankenflügel. Enttäuscht stellte ich fest, dass nur James an meinem Bett saß und schlief. Kein Sirius. Der war wahrscheinlich wieder bei einer seiner Tussen. Sofort würde ich wütend auf ihn. Wie konnte er nur? Ich lag im Krankenflügel und er hatte nichts Besseres zu tun als sich eine neue Freundin zu suchen? War ich ihm so egal?

James musste bemerkt haben, dass ich wach wurde. „Kate, geht's dir besser?", fragte er mich besorgt. „Ja, geht schon wieder.", murmelte ich zurück. „Warum bist du so wütend?", hakte er nach. „Geht dich nichts an.", fertigte ich ihn ab. Er wusste, dass ich ihm unter keinen Umständen etwas sagen würde. „Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht. Sirius hat dich so schnell wie möglich in den Krankenflügel gebracht. Ach ja, die Ausrede ist, dass du von einem Tier angegriffen wurdest und Sirius dich gefunden hatte." Zustimmend nickte ich.

„Wann kann ich wieder gehen?" „Morgen." „Super. James, du solltest nun schlafen gehen, du siehst völlig fertig aus. Das würde Lily nicht mögen." Grinsend stand er auf und versprach mich morgen abzuholen. Lange war ich noch wach und dachte über Sirius nach. Er hatte mich also aufgefangen, als ich Ohnmächtig wurde.

Schon am nächsten Tag durfte ich wieder raus und am Unterricht teilnehmen. Das Jahr ging schnell zu Ende und ich war sogar Jahrgangsbeste. Mit Sirius sprach ich kein Wort, da ich noch immer sauer auf ihn war. Warum genau hatte ich bereits vergessen. Die Sommerferien begannen und ich würde endlich meine Ruhe bekommen. Leider weit gefehlt.

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