Chapter 4.1

263 16 0
                                    

In Hogwarts war ich schon in der ersten Klasse immer gefürchtet worden. Bei der Einteilung wurde mir nicht einmal der Hut aufgesetzt, Professor McGonagall hielt den Hut gerade in der Luft als er laut verkündete „SLYTHERIN". So eine schnelle Entscheidung gab es noch nie zuvor. Alle waren mehr oder weniger überrascht, dass der Hut mich noch nicht einmal zu berühren brauchte.

Doch für die meisten war es sowieso sofort klar gewesen, dass ich in Slytherin landen würde. Meine Mutter war immerhin Bellatrix Lestrange. Zwar war sie schon seit einigen Jahren in Askaban, trotzdem allen bekannt. Ihr Ruf eilte ihr voraus. Sowie nun meiner auch. Ich betrachtete unseren Namen mit Stolz. Mein Vater, Rodolphus Lestrange, hatte mich seither selbst aufgezogen. Gerne habe ich mit ihm schon mit 6 Jahren einige Flüche geübt. Nun ich war nicht schlecht auf diesem Gebiet. Obwohl mich andere Dinge viel mehr interessierten.

Die ersten Wochen verliefen wundervoll in Hogwarts. Jeder wusste bereits wo er bei mir war und ich regierte gewissermaßen ganz Slytherin. Die Schüler aus anderen Klassen hatten zu viel Angst vor mir, als das sie näher kommen würden. Recht so, dachte ich mir.

Es war zwar einigermaßen lustig andere Schüler zu terrorisieren, aber ich wollte nicht jeden Tag von Professor Snape hören, dass er schon wieder Beschwerden von anderen Lehrern bekommen hatte. Also hielt ich mich zurück. Freunde? Nein, die hatte ich nicht. Wozu auch? Slytherins denken nur an sich selbst, warum sollte ich einen von ihnen trauen? Außerdem hatte ich einen Ruf aufrecht zu halten, so ungern ich es wollte.

Ja, ich konnte auch nett sein, jedoch diese Seite von mir zeigte ich niemanden. Keiner wusste davon, noch nicht einmal meine Eltern erwarteten so etwas in der Art.

So vergingen die Jahre. In meinem 5. Schuljahr wurde ich zu einer Vertrauensschülerin. Leider hatte ich dadurch oft mit den Weasleys zu tun.

Bill Weasley war seit diesem Jahr Schulsprecher und Charlie, sein jüngerer Bruder, ebenso wie ich ein Vertrauensschüler. Ich konnte beide nicht ausstehen und ignorierte sie weitgehend.

Gerade war ich auf der Suche nach Unruhestiftern, als ich um die Ecke bog und Charlie sah. „Weasley, was machst du hier? Solltest du nicht in der Nähe des Astronomie Turmes Aufsicht halten?", knurrte ich ihn an. „Was interessiert's dich?", fauchte er zurück. „Verschwinde aus meinem Sichtfeld sonst hexe ich dich an die Wand und dann kannst du dort das restliche Schuljahr den Schülern beim Lernen zuschauen.", drohte ich ihm.

Ich hob bereits meinen Zauberstab, als plötzlich jemand hinter mich trat. „Lestrange, hör sofort damit auf und Charlie mach deine Runden und triff dich nicht dauernd mit Mädchen. Manche", und damit deutete er belustigt auf mich. „können gefährlicher sein also du denkst." Gelangweilt nahm ich meinen Zauberstab herunter und ging meiner Wege. Ich hatte keine Lust mich mit Bill Weasley auseinander zu setzen. „Lestrange, warte!" „Was ist denn noch?" Genervt wandte ich mich zu ihm um. Er stellte sich direkt vor mich und hob drohend den Finger. Uhh... ich hatte ja solche Angst. Lässig zog ich eine Augenbraue nach oben und schaute ihn weiter genervt an.

„Tu meinem Bruder nichts. Wenn es einmal passiert bist du Geschichte.", erklärte er mir. Über seine Worte war ich zwar mehr als überrascht, aber ich ließ mir nichts anmerken. „Jetzt hab ich aber Angst. Weasley macht mir Vorschriften und droht mir. Wow, ich bin beeindruckt.", gebe ich böse grinsend zurück. Dennoch hatte er mich gerade wirklich beeindruckt. Schnell drehte ich mich um und lächelte in mich hinein. Solche Worte hatte man noch nie zu mir gesagt. Gerade kam ich bei einem Spiegel vorbei und sah hinein. Ich lächelte ein eher schüchternes Lächeln. Wusste gar nicht, dass ich so nett aussehen konnte. So schnell ich konnte ließ ich das Lächeln wieder verschwinden und sah mich noch einmal um, ob mich jemand beobachtet hatte. Zu meinem Leidwesen stand Bill Weasley nicht weit von mir entfernt und starrte mich überrascht an.

Ich riss die Augen weit auf, wandte mich dann um und ging meiner Wege. Solange er es nicht herum erzählen würde war alles in Ordnung. Immerhin war ich die böse Lestrange. Hätte ich Freunde würde ich sagen, sie sollen mich Lili nennen und nicht Lilianna. Das Problem war nur, dass ich nur Untertanen hatte und keine Freunde.

Dies war nun mein letztes Jahr. Ich musste einen Nachfolger bestimmen, doch das fiel mir wirklich schwer, da keiner so gemein von außen hin war wie ich. Daher bestimmte ich einen Jungen, der nächstes Jahr in die Schule kam.

Hogwarts Love StorysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt