Kapitel 4

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Am nächsten Morgen lag kein kleiner Vampir neben mir. Wie zu erwarten hatte sie bei Zack geschlafen, doch irgendwie vermisste ich sie schon, obwohl sie nur einen Nacht hier geschlafen hatte. Müde rieb ich mir die Augen bis mir einfiel was heute geplant war. Shopping. In der Stadt. Nicht für mich, ich persönlich nannte mich jetzt nicht gerade einen Fan von einkaufen, aber für andere machte es doch gleich viel mehr Spaß. Zack und Cäcilia benötigten nämlich dringend neue Kleider. Außerdem freute es mich die Stadt mal wieder zu besuchen, ich bin lange nicht mehr dort gewesen. Vielleicht würden wir auch ein paar Wölfe aus Papas Rudel treffen. Es würde ein wunderbarer Tag werden!

„Ich gehe ganz bestimmt nicht mit euch einkaufen, das kannst du vergessen.", wütend verschränkt Zack die Arme vor der Brust und funkelte mich an. Hatte ich gesagt es würde Spaß bringen? Sah gerade nicht mehr wirklich danach aus. Ich lehnte mich gestresst im Stuhl zurück, blickte auf den Junge vor mir, dann hilfesuchend zu den Mädchen, Cäcilia und Samantha, die bei uns am Frühstückstisch Platz genommen hatten.
„Ich denke neue Klamotten würden euch gut tun.", sagte Samantha ruhig. Cäcilia schaute Zack schräg an. „Warum willst du nicht in die Stadt Zacki?", fragte das Mädchen dann neugierig. Er runzelte die Stirn. „Zu viele Menschen. Und zu viel Trubel."
Sie nickte, als könne sie ihn verstehen. Ich tat es nicht. So was war doch aufregend. Eine Herausforderung, eine Chance etwas spannendes zu erleben.
„Ich hätte gerne ein Stofftier."
Hatte ich etwas nicht mitbekommen? Warum sprach Cäcilia jetzt plötzlich so als würden wir fahren. Verwirrt blickte ich zu Zack, der Finster zu Boden starrt. Was für ein Grießgram. „Na gut. Wenn du das unbedingt willst.", sie sprang auf, ihm direkt in die Arme.
„Danke!", rief sie glücklich. Ich will ihm ja nichts unterstellen, aber die Kleine hatte ganz schön Kontrolle über ihn. Kopfschüttelnd stand ich auf und trieb alle Anwesenden an sich fertig zu machen. Zwanzig Minuten später standen wir zu Viert vor meinem schwarzen Landrover. Cäcilia kletterte auf den Rücksitz, Samantha sofort hinterher. Das hieß wohl das Zack vorne saß, der schon wieder dreinblickte als hätte ihm jemand in den Schwanz gebissen. In seinen Wolfsschwanz. Trotzdem stieg er wider erwarten vorne ein, ich folgte ihm. Die Fahrt verlief anfangs ruhig, bis ich auf die glorreiche Idee kam, ein Gespräch mit Zack anzufangen. „Norditalien also, Hm? Ist es schön da?", fragte ich fröhlich, in der Hoffnung jedenfalls ein bisschen nett mit ihm zu reden. „Wenn nicht gerade Krieg zwischen zwei Völker herrscht. Traumhaft.", okay, falsches Thema. „Und irgendwelche Hobbys die du hast, irgendetwas was du gerne tust?" Er blickte mich von der Seite merkwürdig an. „Weißt du, ich mag schweigen sehr gerne. Solltest du auch mal ausprobieren.", damit schaute er aus dem Fenster. Autsch. Ich biss die Zähne zusammen. „Na schön, ich wollte eigentlich nur höflich sein und etwas über dich erfahren, aber bitte, wenn du nicht willst, dann halt nicht.", zickte ich ihn an. Wenn er bockig sein will dann, viel Spaß dabei. Interessierte mich nicht. Nicht im geringsten. Okay, doch es interessierte mich, aber was soll Ich schon machen. Wenn er mich nicht lässt, kann ich ihm nicht helfen, ich - „Laufen"
„Wie bitte?", fragte ich verwirrt. Genau wusste ich nicht ob Zacks Worte wirklich an mich gerichtet waren. Doch nun schaute er zu mir rüber. „Ich laufe gerne."
„Perfekt!", sagte ich erfreut und klatschte kurz und die Hände. „Wenn du willst kannst du nächstes Mal beim Training dabei sein, dann kannst du irgendwann mit Patrouille laufen."
Vollkommen begeistert von meinem Vorschlag, lächelte ich zufrieden. „Mal sehen.", kam es mit weniger Begeisterung von meiner rechten. Doch davon ließ ich mich nicht herunterzeihen, immerhin war das ein Fortschritt. Lächelnd für ich weiter, zufrieden mit mir. „Du bist komisch, weißt du das?", sagte Zack ohne mich dabei anzuschauen. „Sagt der Richtige.", er erwiderte ich spöttisch. „Dann passen wir ja perfekt zusammen.", meinte ich ihn nuscheln zu hören. Bitte was? „Hm?", machte ich verwirrt. „Hm?", gab er zurück. „Was hast du gerade gesagt?", hakte ich nach. „Ich? Nichts."
„Aber ich habe dich doch ergäbe eindeutig was sagen hören."
„Scheinbar hörst du nicht richtig, du solltest mal Füße waschen, damit der Dreck nachfallen kann." Ich verdrehte die Augen, beließ es aber dabei.

The Lone Wolf [BoyxBoy] (slow Updates) #wattys2017 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt