der morgen danach

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Pov Cat

Der nächste Morgen kam schneller als gedacht und ich lag, mit einem leichten Brummschädel in meinem Bett und zog mir die Decke über den Kopf. Was hatte ich gestern getan, ich hatte mich Julien ja quasi an den Hals geschmissen und er hatte es genutzt, wie konnte ich es ihm verübeln.
Ich hatte mit meinem besten Freund geschlafen, meine Güte war ich tief gesunken, nicht weil ich Julien nicht toll fand, sondern weil die Situation zwischen uns einfach zu komisch werden könnte.
Wie sollte ich ihm heute denn noch in die Augen sehen können, geschweige denn wieder zur Normalität zurück kommen.
Die Kopfschmerzen machten mir das denken nicht wirklich leichter und ohne mich weiter in meinem Zimmer umzusehen marschierte ich, in einem alten Shirt von Julien, in das Badezimmer um mir erst einmal eine Kopfschmerztablette zu gönnen, die ich mit ein paar Schlucken Wasser herunter spülte.
Ich sah mich im Spiegel an, abgeschminkt hatte ich mich gestern Abend noch, das hatte ich geschafft, aus den Klamotten heraus anscheinend auch, denn ansonsten würde ich jetzt nicht in einem T-Shirt vor meinem Spiegel im Flur stehen.
Einzig meine Haare hatten die Nacht nicht ganz so überlebt wie der Rest meines äußeren.
Immer noch müde tapste ich in mein Schlaf- beziehungsweise Wohnzimmer zurück, das gleich an die offene Küche grenzte und ließ mich wieder auf mein großes Bett fallen, ehe ich mich bis zur hintersten Ecke streckte um mein Handy zu greifen.
Die Anzeigen häuften sich und alles strich ich einfach nur weg. Ich wollte jetzt nicht wirklich auf Twitter, Instagram und Co schauen um mich zu vergewissern das ich noch Fans hatte, somit war das einzige was ich öffnete mein privater Facebookaccount, wo ich nur ein paar Freunde aufweisen konnte, Leute die ich zu meinen Freunden zählen konnte.
Ich wurde auf ein paar Fotos von Regina verlinkt und sah auch auf ihren Profil vorbei um sicher zu gehen das nichts peinliches dabei war.
Ich schmunzelte bei den Schnappschüssen und drehte mich währenddessen in meinem Bett auf den Rücken ehe ich das Handy weg legte und meinen Fernseher anstellte, ich brauchte jetzt einfach die Hintergrundgeräusche und noch ein paar Stunden, ehe ich mich an die spanische Übersetzung für den neuen Song machen würde. Ich hatte mich wirklich nun für Mike Singer entschieden, jedoch wollte ich das auch nicht auf deutsch auf meinem Kanal singen sondern würde eine spanische Version online bringen, den Interpreten natürlich verlinkend.
Gähnend sah ich auf die flimmernden Bilder, ließ meinen Kater vergehen und ging auf keinerlei Nachrichten ein die ich bekam. Erst am Nachmittag sah ich seit langem wieder auf mein Handy, ich hatte gelernt nicht jede zweite Minute darauf zu sehen und stellte fest das Regina mich fast schon zugespamt hatte, ob ich heute Abend bock hätte einen Carolin Kebekus Abend zu machen.
Ich mochte die Frau aus der Comedyszene und sagte auch gleich zu, wollte ich diesen Abend ruhig ausklingen lassen.
Ich stand auf und war schon auf den Weg zu meinem Kleiderschrank als es an der Tür Sturm klingelte. Etwas verwirrt ging ich auf die weiße Tür zu, drückte die Klinke nach unten und sah durch die paar Zentimeter die ich öffnete, um zu sehen wer da stand, das es Julien war, der ebenfalls sehr verkatert aussah und sich herein drückte.
„Komm doch rein." war alles was ich kommentieren konnte als nicht mal ein hallo kam und er nun vor meinem Bett stand und sich umdrehte um mich zu beobachten wie ich die Tür schloss und auf ihn zu kam.
„Es tut mir leid. Ich weis das ich das gestern nicht hätte tun sollen und es war scheiße von mir, ich meine wir sind beste Freunde ich bin der Letzte mit dem du das hättest tun sollen und ich kann wirklich nicht mehr als mich entschuldigen-," begann er und redete sich so schnell in Rage das ich ihn nur mit Mühe stoppen konnte.
„Wow, wow, wow Ju, beruhige dich mal. Ist ja schließlich nicht so das ich nein gesagt hätte und du mich vergewaltigt hast." erklärte ich kurz und sah zu wie Julien betreten zur Seite sah.
„Hör zu, ich weis das kommt jetzt plump rüber, aber... ist schon okay." ich wusste selber nicht was ich dazu sagen sollte. Ihm die Wahrheit gestehen das ich mehr Gefühle hatte als gedacht oder einfach weiterhin die beste Freundin mimen?
„Es war wirklich okay? Ich mein du bist meine beste Freundin, ich hätte nicht..." er ließ den Satz offen, wusste er selber nicht was er sagen wollte und ich konnte ihn verstehen.
„Ju, es ist alles gut, Schwamm drüber okay?" ich selber tat mir in diesem Moment mehr weh als ich wollte, doch war es besser so, dessen war ich mir bewusst.
„Dann hab ich mir anscheinend ganz umsonst die ganze Zeit Gedanken gemacht." lächelte Julien und ich nickte kurz zu meinem Bett wo er sich hinsetzte während ich ihm nun ein Glas Wasser holte.
„Anscheinend. Wir sind Freunde, ich will das jetzt nicht wegen einer halben Stunde Spaß aufs Spiel setzen, ich denke ich spreche da für uns beide." ich setzte mich neben ihm ehe ich nur stumm auf den Fernseher sah.


Pov Ju

Wie sie nun neben mir saß, nur das Shirt von mir an das ich vor bald zwei Jahren bei ihr gelassen hatte und wie eingefroren auf den Bildschirm starrte, während ich das Glas Wasser einfach nur in den Händen halten konnte. Ich wollte jetzt nichts trinken ich wollte ihr am liebsten sagen das es bei weitem mehr war als nur Sex, den ich an diesem Abend genossen hatte.
Was war bloß los mit mir das ich absolut nicht los kam von ihr. Ich wollte ihr Gesicht am liebsten zu mir drehen und sie küssen, hatte meine Finger auch schon auf den Weg zu ihren Kinn als sie sich ruckartig mit dem Kopf zu mir drehte und ich auswich indem ich an ihr vorbei griff um das TV-Programm zu ändern.
„Ich steh nicht so auf Polizeidokus." lächelte ich sie an und hätte mir selber eine verpassen können so dumm war diese Ausrede.
Cat jedoch kroch nun zum Ende des Bettes, lehnte sich, nachdem sie ihr Kissen in eine ordentliche Position gebracht hatte, an die Wand und zuckte nur noch kurz mit den Schultern.
„Darf ich dich was fragen?" fragte sie auf einmal, nachdem auch ich meine Schuhe von den Füßen gestreift hatte und zu ihr an die Wand gerutscht war, einen gewissen Abstand haltend.
„Was hat Rob geplant? Komm schon du kannst mir nicht sagen das es nichts ist, ich musste noch nie Klamotten für euch aus deiner Wohnung holen damit ihr euch für ne Party zurecht machen müsst." lächelte sie, nahm mir das immer noch unangerührte Glas aus den Händen um selber einen Schluck zu trinken.
„Es ist nichts, keine Panik." log ich sie an, ich wollte ihr diese Überraschung nicht nehmen und sie sollte in dieser Hinsicht leiden.
„Gut... und nun hör auf dir nen Kopf über gestern Abend zu machen. Oder muss man es dir raus vögeln? Dann mach ich das aber dieses mal nicht." scherzte sie und ich hatte mit diesem Satz nicht gerechnet geschweige denn mit dem Kissen das nur Sekunden später meine Haare durcheinander brachte.
„Haha, du hast gut reden, wenn es dir so egal war, mir nicht." entkam es mir und ich spürte förmlich wie sie sich versteifte ehe sie laut aufseufzte und kam ich mir nun erst Recht vor wie der Trottel schlechthin.
„Mir war das doch nicht egal, oder so. Aber was willst du denn hören?" entfuhr es ihr etwas scharf ehe sie sich neben mich setzte, mich kurz ansah und darauf zu warten schien das ich ihr die Erlaubnis gab sich wie üblich auf meinen Schoß zu setzen.
Ein kurzer Seitenblick und sie saß, breitbeinig, auf meinen Beinen, sah von oben zu mir herunter und seufzte wieder leise.
„Ju du bist mir nicht egal, du bist mein bester Freund und ich will das nicht aufs Spiel setzen, kapierst du das? Wir sind gestern zu weit gegangen, das weis ich und das hätte so auch nicht passieren dürfen, ich meine wir haben das drei Jahre super hin bekommen, da ist es doch nicht zu viel verlangt wieder auf ein normales Level zu kommen." sie redete leiser und versuchte sich anscheinend selber zu erklären, ich fand das nur süß auch wenn ich selber gerade dazu nicht viel sagen konnte.
Langsam kam sie mit ihrem Gesicht auf mich zu. Ihre Lippen pressten sich nur für eine kurze Sekunde auf meine, so wie sie das immer in den letzten drei Jahren gemacht hatte, doch hielt ich sie fest, meine Hände verstärkten sich auf ihren Oberschenkeln ehe ich sie wieder in einen Kuss zog, keinen den sich beste Freunde gaben, dazu war er definitiv nicht unschuldig genug. Langsam bewegte ich meine Lippen und forderte sie auf sich auf den Kuss einzulassen, ehe eine ihrer Hände an meiner Wange lag und sie begann sich darauf einzulassen. Die Augen geschlossen konzentrierte ich mich auf das hier und jetzt auch wenn es mehr als falsch war, sie war nicht mehr nur meine beste Freundin, das war sie lange nicht mehr gewesen.
Ich spürte wie ihre Lippen meinen entwichen, als sie wieder ein paar Millimeter von meinen entfernt waren und ich sie schwer atmen hörte.
„Ju... Es ... es tut mir leid." war alles was ihre Lippen nun verließen, automatisch öffnete ich meine Augen wieder und versuchte in ihrem Gesicht zu lesen doch sah sie beschämt zu Seite, war ihr das ganze sichtlich unangenehm.
„Cat..." mir fehlten die Worte die alles erklären sollten, ich konnte es ihr nicht sagen, ihr nicht sagen das da definitiv Gefühle waren die ich nicht erklären konnte und somit sah ich zu wie sie von mir herunterging und sich eine Hose aus dem Schrank holte, diese überstreifte und das Glas Wasser leer trank.
„Das passiert nicht noch einmal okay? Wir sind Freunde, mehr nicht." sagte sie ernst und ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte. Was lief hier ab? Sie hatte den Kuss erwidert, das war klar doch was spielte sie hier? Zu gern hätte ich in ihren Kopf gesehen um zu wissen was sie dachte als sie sich einfach nur wieder neben mich setzte und zurück schaltete, ich mir somit weiterhin ansah wie zwei Polizeibeamte ein Kind befragten und es anschließend zu ihren Eltern brachten ehe sie in der Kamera stolz erklärten was sie taten.
Noch einmal sah ich zu Cat, die gespannt auf den Flimmerbildschirm sah, ehe sie mir erklärte das sie heute Abend bei Regina war und morgen dann früh im Büro aufschlagen wollte, es jedoch vermied mich anzusehen.
Ich gab mein okay und stumm sahen wir weiter das Samstagsprogramm bevor ich mich auf machte, meine Gedanken neu sortieren.

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