„Es ist leichter zusagen ,,Alles ist Okay''. Anstatt zu gestehen, dass man innerlich zerbricht."ALICE
Jaydan hebt meinen Hoddie langsam hoch und seine Augen vergrößern sich. Er zieht ihn mir schließlich ganz aus und auch Ethan und Noah, schauen gebannt auf meinen Bauch, um genau zu sein auf meine Narbe.
»Wer war das?« fragt Jaydan leise und streicht über die Narbe, die quer über meinen Bauch geht.
»Oder diese zwei?« er fährt die Narbe an meinem Schlüsselbein entlang. Die Narbe zwischen meinen Brüsten lässt er aus, aber deutet auf sie.
Ich antworte nicht und Jaydan streicht nochmal über die Narbe auf meinem Bauch, doch dieses mal gelangen seine Finger auch zu meinen Rippen und ich zische schmerzhaft auf, was sie drei wohl wieder aus ihrer Starre holt.
»Oh, tut uns Leid...« murmelt Ethan und zusammen verarzten die drei mich. Ich zische währenddessen immer wieder auf, aber die Schmerzen werden erträglicher.JAYDAN
Was ist mit mir ihr passiert? Nicht nur, dass Al (englisch) auf sie eingeprügelt hat. Nein, sie hat auch noch Narben auf ihrem Oberkörper und auf ihrer Stirn.
Heute morgen, als sie ihre Kapuze runter gezogen hat, habe ich nicht schlecht gestaunt.
Alice ist bildhübsch und erst ihre grünen Augen, die etwas goldenes in sich haben, oder ihre vollen kirschigen Lippen und ihre braunen Locken haben im Licht des Klassenzimmer geglänzt....
Das einzige, was gestört hat, sind die Narben an ihren Augenbrauen und die lange Narbe auf ihrer Stirn. Als ich ihr länger ins Gesicht gesehen habe, habe ich auch die kleine Narbe auf ihrem Nasenrücken gesehen, sowie ihre kalten Augen...
Ich frage mich, was mit ihr wohl passiert ist, denn ich meine, keiner hat so viele Narben!»Alice?« ich schaue kurz zu ihr und sehe, wie sie mich aus ihren kalten, aber wunderschönen Augen anschaut und dann ihren Blick zu den beiden Jungs gleiten lässt, mit denen ich mein Zimmer Teile und glaubt mir, es ist manchmal echt nicht witzig, mitten in der Nacht durch geknutschte und seid gestern auch durch Geschreie aufzuwachen.
»Wieso hast du all diese Narben?« sie schluckt kurz und dreht ihren Kopf anschließend wieder zu mir.
Ihre Augen werden wässrig, doch sie schweigt und blinzelt ihre Tränen weg.
Ich seufze und fahre mir übers Gesicht. Sie wird doch sowies nicht reden. Wieso mache ich mir dann überhaupt die Mühe?»Kommt Jungs, Alice braucht ihre Ruhe.« ich stehe auf, ohne noch einen Blick auf Alice zu wenden und gehe mit beiden raus.
Vor ihrem Zimmer stehen immer noch alle Anderen und sehen ziemlich ungeduldig aus.
»Wer hat ihr das abgetan und wie heißt Sie überhaupt?« frag James, der Zimmergenosse von Al.
»Alice und frag doch deinen Zimmergenossen!« zische ich wütend und stapfe in mein Zimmer.
Ich kann verstehen, dass Alister traurig ist, dass seine kleine Schwester, beim Autounfall vor 12 Jahren umgekommen ist, aber dass er immer noch so wütend ist und bei jeder kleinsten Sache, die ihn an seine Schwester erinnert, ausrastet ist wirklich übertrieben!»Jay?« ich schaue hoch und sehe, wie mich Ethan aufmunternd anschaut.
»Mach dir keinen Kopf. Morgen wird Alister wieder einigermaßen Normal sein. Es ist zwar nicht in Ordnung, was er mir Alice gemacht hat. Doch nach ihrem Körper, hat sie schon schlimmeres durchgemacht.« ich nicke leicht benommen und mache mich Bettfertig.Es ist fast zwei Uhr morgens und ich kann immer noch nicht schlafen. Meine Gedanken kreisen Die ganze Zeit um Alice. Was ist ihr Geheimnis?
Ein Schrei reißt mich aus meinen Gedanken und ich stöhne genervt auf. Es ist der gleiche Schrei wie gestern und ich kann gerade sehr gut auf die zwei verzichten.
Ich drehe mich vorsichtig zu den beiden um, sehe aber, dass sie friedlich, in einander umschlungen, schlafen. Ich verziehe verwundert mein Gesicht und schaue wieder an die Decke.
Draußen geht eine Tür zu und leise Schritte erklingen.
Das kann niemals einer von den Jungs sein, also bleibt die noch Alice übrig...
Ich schlage die Decke zur Seite und schlüpfe in meine Sneaker.
Leise schnappe ich mir meinen Schlüssel und verlasse mein Zimmer.
Ich laufe schnell und so leise wie möglich den Gang entlang und die Treppen runter. Dort schaue ich mich um und sehe noch, wie eine Gestalt in den Musikraum geht.
Ich folge ihr und eine sanfte Melodie ertönt.
Ich schaue durch die Tür in den Musikraum und sehe, wie Alice am Klavier sitzt und spielt.Es ist ein mir unbekanntes Stück und ich kenne so ziemlich alle Klavierstücke, da ich von meinen Eltern gezwungen würde Klavier zu spielen.
Leise erklingt eine engelsgleiche Stimme und ich bemerke, dass diese von Alice stammt.
Ich setze mich leise auf einen Stuhl und beobachte sie.
Das Stück ist traurig und selbst laufen ihr auch Tränen die Wangen hinab. Ihre Stimme ist wunderschön und ich könnte ihr stundenlang zu hören.
Ihre Stimme.....
Ihre Stimme! Sie ''spricht''. Das heißt Sie kann sprechen, tut es nur nicht, aber wieso?
Schon wieder eine Frage. Dieses Mädchen bringt nur Fragen mit sich.Langsam verhallt die Melodie und sie vergräbt ihren Kopf in ihre Hände und schluchzt vor sich hin.
Ich laufe langsam auf sie zu und lege ganz sanft meine Hand auf ihre Schulter, doch auch nur diese Berührung lässt sie zusammen zucken.
»Tut mir Leid, Ich wollte dich nicht erschrecken.« Sie dreht sich langsam um und ihre sonst so kalten Augen strahlen pure Verletzlichkeit aus.
»Wahrscheinlich hätte ich das nicht hören sollen, aber du hast eine atemberaubende Stimme.« sie sagt nichts, sondern schaut mich nur weiter mit ihren verletzten Blick an.
Instinktiv umarme ich sie einfach und versuche sie nicht zu stark zu drücken, um sie nicht noch mehr zu verletzen.
Erst ist sie etwas steif, doch dann erwiedert sie die Umarmung und fängt an, sich an meiner Schulter auszuheulen.
Ich streiche ihr beruhigend über den Rücken und bin einfach für sie da.
Eigentlich bin ich ein 'Badboy', aber jeder Mensch braucht jemanden, bei dem man sich ausheulen kann, der deine Stütze, dein Fels in der Brandung, im Leben ist und ich möchte ihr einfach helfen. Ihr helfen, diesen schmerzenden Ausdruck in den Augen weg zu bekommen!
Also ich werde es versuchen....
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Silent Pain *Abgeschlossen*
Teen FictionKaum einer weiß, wie es ist Schmerzen zu erleiden. Nicht solche kleinen Schmerzen, wie Schnitte oder Schürfwunden. NEIN! Ich rede hier von Schmerzen, die dich seelisch zerstören. Die dich zum Schweigen bringen, obwohl bekanntlich jeder weiß, dass S...