Silent Pain *Abgeschlossen*

15

„Wir planen Wochen und Monate, dabei sind es Sekunden, die den Moment zerstören können."

ALICE

Ich schaue mit großen Augen geradewegs in das Gesicht von...

Alister!

Irgendwie war es schon irgendwie voraussichtlich, dass er es ist. Ich meine ich habe seine Warnung zwar anfangs beachtet, doch heute Abend nicht und ihm entgeht irgenwie nichts.
»Hast du mich schon vermisst?« fragt er mich und grinst teuflisch.
Ich schüttel meinen Kopf und schaue ihn mit großen Augen an.
»Das sind ich aber schade.« er nimmt seine rechte Hand von meiner Schulter und holt irgendetwas aus seiner Hosentasche hervor.
»Ich wünsche dir noch süße Träume.« meint er und ich schaue ihn verwirrt an, ehe mir ein Tuch vor Nase und Mund gehalten wird. Meine Augenlider werden schwerer und schließen sich entgültig.

ALISTER

Endlich!
Diese kleine Göre ist zu nichts zu gebrauchen. Sie nimmt mir nur meine Freunde weg und reißt meine Wunden wieder auf.
Ich schmeiße sie mir über die Schultern und gehe runter in den Keller.
Hinter der letzte Tür im Gang, ist eine kleine Abstellkammer, die aber nicht mehr gebraucht wird.
Den Schlüssel habe ich mir von unserem Direx geklaut, weil man nie weiß, wann man mal einen leeren Raum braucht, der mir durch eine Glühbirne beleuchtet wird.

Ich öffne die Abstellkammer und setze sie kleine Schlampe auf den Stuhl. Ihre Hände binde ich hinter ihrem Rücken zusammen, wie auch ihre Beine.
Ich lächel kurz und verschwinde dann auch wieder.
Ich schließe den Raum ab und begebe mich zu meinem Zimmer.
Jetzt wird die kleine mal leiden und zwar so, wie sie es noch nie getan hat!

NOAH

»Eth, ich gehe auch hoch. Ich muss noch kurz mit Alice reden.« er nickt und gibt mir noch ein Abschiedskuss. Ich sage den Anderen noch gute Nacht und verlasse anschließend die Cafeteria.
Im Gang ist mal wieder viel los, weshalb ich mich erstmal durch kämpfen muss.
Ich klopfe an ihrer Zimmertür und warte.
Doch es kommt keine Antwort, also klopfe ich nochmal.
Wieder nichts.
Ich drücke sie Türklinke runter, doch sie ist verschlossen.
Wo ist Alice?

»Hey Noah, alles okay?« fragt mich Sam und ich drehe mich zu ihm um.
»Hast du vielleicht Alice heute Abend gesehen?« er nickt und ich meine Hoffnung steigt.
»Nur in der Cafeteria, aber vielleicht weiß einer der anderen wo sie ist.« ich nicke und Sam klatscht laut in die Hände, sodass wir die ganze Aufmerksamkeit bekommen.
»Hat einer von euch Alice heute Abend gesehen, nachdem sie die Cafeteria verlassen hat?« jeder schüttelt den Kopf und ich schaue verwirrt.
»Ich bin vor ihr hoch gegangen, mit Jack, und seit dem stehen wir hier im Gang, aber sie ist nicht hier lang gekommen.« meldet sich Leon zu Wort.
»Wo kann sie dann sein?« frage ich mich selbst und sehe, wie sich die Masse ein Wenig teilt.
Jaydan kommt mit den Anderen auf mich zu und schaut uns alle verwirrt an.
»Ist etwas passiert?« fragt er schließlich und schaut mich dabei eindringlich an.
»Alice ist verschwunden!« rufe ich aus und seine Augen weiten sich.
»Wir müssen sie suchen. Sofort!« jetzt schauen wir anderen ihn verwirrt an. Er seufzt und fährt sich durch seine wirren Haaren.
»Als ich heute bei ihr war, habe ich ihre Wunden an den Armen gesehen. Als ich sie gefragt habe, ob sie das war, hat sie den Kopf geschüttelt. Sie hat mir zwar nicht verraten, wer es war, aber meine Vermutung nach, war es Alister. Ich meine, wieso sollte er uns sonst so eine scheiße erzählen oder?« die Anderen schauen ihn geschockt an, nicken aber leicht.
»James, ist Alister bei euch im Zimmer?« fragt Jaydan und er nickt.
»Okay, wir teilen uns auf.« bestimme ich, was auch ziemlich schnell erledigt ist.
Ein Teil von uns sucht die Klassenraüme ab, andere die Bibliothek, wiederum auch draußen die Lichtungen.
Eth, die Zwillinge, Jay und ich suchen den Keller ab, also die Naturwissenschaftlichenräume.

»Habt ihr sie gefunden?« fragt Jay leicht verzweifelt.
»Ne.« antwortet Ryan.
»Vielleicht haben wir einen Raum übersehen?« versucht Jay und fährt sich durch die Haare. Wir anderen schütteln den Kopf und er seufzt.
»Hoffentlich haben die Anderen sie gefunden.« ich nicke und wir machen uns wieder auf den Weg nach oben.

»Hab ihr-« ich muss gar nicht zu Ende sprechen, da man die Antwort an dem Gesichtsausdruck Der anderen ab lesen kann.
Jaydan stürmt ihn unser Zimmer und ich tausche mit Eth einen vielsagenden Blick aus.

JAYDAN

Sie kann doch nicht spurlos verschwunden sein. Nicht Alice!
Was ist, wenn sie wieder verletzt wird und noch mehr Narben bekommt. Wenn sie sich noch mehr zurückzieht und sich komplett abschottet. Falls sie überhaupt wieder auftaucht...
Was rede ich da? Sie muss wieder auftauchen!
Wir haben bestimmt etwas übersehen. Die Frage ist nur was?

Ich fahre mir erneut durch die Haare und starre an die Decke.
Wieso ist das Leben so kompliziert?
Ja okay, es wäre sonst langweilig, aber es darf doch auch mal entspannt sein oder nicht?