Kapitel 33 (Finale 2/2)

170 10 0
                                    

PoV Taddl:
Ich wusste, warum Ardy sterben musste, und ich wusste, wer jetzt sterben musste.

Mit Kampfgebrüll stürzte ich mich auf diese Bestie, welche mein komplettes Leben zerstört hatte. Einer der Basilisken wollte mich aufhalten, jedoch sprang ich vom Boden auf den Kopf der Schlange um so auf den Rücken des schwarzen Monsters zu gelangen. Ich klammerte mich an seiner Mähne fest und war kurz davor, dem Vieh meinen Degen ins Auge zu stechen, fand aber im letzten Augenblick einen roten Punkt am Hinterkopf der Katze. Als sie bemerkte, was ich vor hatte, schüttelte sie sich ununterbrochen und wollte mich so abwerfen, aber so leicht gab ich mich nicht geschlagen. Nicht. Mit. Mir.
Zum Glück entdeckte Palle mich und machte die anderen auf mich aufmerksam. Ich hörte nur, wie er »Wir müssen das Vieh bändigen« zischte. Plötzlich schienen die da unten eine Idee zu haben. Voller Entschlossenheit machte Mo etwas, was ich nicht verstand, und doch schien es die Katze zu beruhigen. Anscheinend sprach er mit ihr. Ruckartig fing die Bestie an zu fauchen und bäumte sich samt mir auf. Mo schien sie verärgert zu haben. Manu machte etwas ähnliches und das Vieh schreckte zurück. Geduckt stand sie vor ihm und machte keinen Mucks. Das war meine Gelegenheit. Meine Gelegenheit für Rache!

PoV: Manu
Palle zischte uns etwas zu, was sich wie ein »Wir müssen das Vieh bändigen« anhörte. Super Aussage, Palle! Urplötzlich hatte ich einen Geistesblitz. Das Vieh war ein Löwe. Löwen sind Katzen. Und Mo war zur Hälfte eine Katze. »Mo! Sprich mit dem Ding und zeig, wer hier der Boss ist!«, rief ich ihm zu. »Ja aber wie?«, hörte ich ihn verzweifelt rufen. »Sprich einfach!« Er tat, was ich ihn befahl. Ich hörte ein Fauchen, darauf ein schräges Miauen und einen brüllenden Löwen, der sich anscheinend nur sehr kurz ablenken lies. Oder Mo hatte ihn beleidigt. Jedenfalls bäumte sich der Löwe auf und Taddl wäre fast von ihm gefallen. Löwen sind Katzen...

Langsam begann ich zu knurren, was der Katze nicht entging. Entgeistert starrte sie mich an, und als ich zu heulen begann, duckte sie sich und hatte förmlich Angst. Mein Plan schien zu funktionieren. »Du hast einen meiner Freunde getötet, du widerliche Bestie. Wegen dir ist unsere ganze Stadt, nein, unser ganzes Land in Aufruhr geraten. Wegen dir haben wir und auf gut Deutsch gesagt den Arsch aufgerissen, wir haben wenig geschlafen, und glaub mir, es gibt noch tausend mehr Dinge, die ich dir aufzählen könnte. Und jetzt musst du bezahlen. Vergiss es, du bist nicht wirklich intelligent, und Stärke bringt dir nichts. Wir stehen über dir«, knurrte ich in einem tiefen Ton. Der Löwe rührte sich nicht. Er sah mich nur noch mit diesen blutroten, verängstigten Augen an. Ich hatte es tatsächlich geschafft!

PoV: Taddl
Das war die Chance. Ich rammte dem Vieh die Klinge meines Degens in diesen roten Punkt. Es brüllte einmal laut und sackte in sich zusammen. Das Vieh war tot! Ich war glücklich. Ich konnte mich erfolgreich rächen! Ich wusste nicht einmal warum mir diese Tat so wichtig war, aber es tat so unglaublich gut. Über meinen Triumph grinsend stieg ich von dem toten Löwen herunter - und blickte in ein gelbes Augenpaar. Doch mein letzter Wunsch war erfüllt und ließ mich glücklich sterben. Nun war ich wieder bei Ardy. Gar nicht mal so übel! Hey, man sollte doch immer positiv denken! Ich ließ mich also sanft in den Tod sinken und führte mein Leben im Jenseits weiter...

PoV: Palle
Nein! Nicht auch noch Taddl! Mit Tränen in den Augen rannte ich zu seinem versteinerten Körper. Wir alle rannten zu ihm hin und sprachen unsere letzten Worte zu ihm. Das gleiche taten wir auch bei Ardy. Ich konnte es nicht fassen. Zwei meiner besten Freunde hatten ihr Leben für uns gelassen. Und ich konnte nichts tun... das war das Schrecklichste an der Sache. Ich wusste, ich konnte nichts mehr für sie tun. Ich blickte in all die schönen Erinnerungen mit ihnen. Ein letztes Mal wollte ich mich daran erinnern und dabei heulen wie ein Schlosshund. Wie wir zusammen gelernt hatten, wie wir es mit den Nyusoii aufgenommen hatten. Wie wir all das durchlebt hatten. Zusammen. Sie waren ein Teil von dem, was ich Familie nennen konnte. Manu schien es nicht anders ergehen und umarmte mich von hinten. Arm in Arm saßen wir da. Keiner sagte ein Wort. Auch Micha und Mo saßen nur da. Hide erledigte gerade die zwei Basilisken und legte einen Flügel um Kaitlin. Zu sechst saßen wir da und trauerten.

Plötzlich riss vor uns etwas und der gleiche Spalt wie wir schon einmal gesehen hatten war da. Beziehungsweise diesmal konnte ich ihn auch sehen. Wir sahen uns an und nickten - gemeinsam stiegen wir durch das Portal.

(787 Wörter)

Mit ein bisschen Magie... || KürbisTumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt