Kapitel 6

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Anscheinend war ich zu lange in meinem Gedanken versunken, da ich schon das quietschen von der Tür hörte. Schnell ging ich zur Seite und nahm meinen Schlagstock.

Zugegeben habe ich schon bisschen übertrieben, mein Vater ist jetzt kein Mensch der mich schlagen oder mir wehtun würde, trotzdem weiß man nicht was in seinem Kopf gerade vorgeht, deswegen auch mein Schlagstock.

Bevor er anfing zu reden sprang ich auf mein Schreibtisch, dabei fielen alle Zetteln und Bücher auf dem Boden. Ohne zu zögern schmiss ich das Stock runter und schrie laut 'die Einhörner kommen um mich zu retten'. Er blieb stehen und guckte mich verwirrt an, dass hat er natürlich nicht von mir erwartet. Ich glaube das er sogar vergessen hat, was er mir sagen wollte, da hatte ich schon einen Vorteile weil ich anfangen könnte.

''Bevor du jetzt irgendetwas sagen wirst, oder anfängst zu meckern möchte ich dich etwas fragen'' ich machte eine kleine Pause.

''Also, könntest du mich schon heute, wenn es gehen würde, dorthin fahren?" ich glaube für ihn war das heute bisschen zu viel, denn er sah noch verwirrter aus als vorher und sah mich sogar mit einen offenen Mund an. Na das hast du jetzt nicht erwartet.

"Wenn du es jetzt schaffen würdest alle deine Sachen zu packen, dann könnten es theoretisch schaffen" nach dem Satz ging er einfach aus dem Zimmer, doch am ende blieb er stehen und sah mich prüfend an.

"Geht es dir wirklich gut?" fragte er mich.

Für mich kam die Frage gar nicht unerwartet, denn sowas passiert nicht jeden Tag dass seine Tochter sowas abzieht und dann noch freiwillig irgendetwas möchte, was sie eigentlich nicht will wenn ihr versteht was ich meine. Also fand ich es nicht nötig auf seine Frage einzugehen. Anscheinend verstand er das ich keine Interesse hatte mit ihm weiter zu reden also fragte er mich weiter.

"Aber willst du dich nicht zuerst von deinen Freunden verabschieden?" und schon wieder diese stille. "du weißt dass du die alle erst in denn Ferien sehen wirst?"

Ah, so dumm bin ich jetzt auch nicht. Dachte ich mir nur dabei, doch gab eine andere Antwort.

"Na klar weiß ich das, aber je früher ich dort sein werde, desto besser wird es für mich." ich stand mit Rücken zu ihm und packte meine restlichen Sachen in denn Koffer ein. Schließlich entschied ich mich nicht alle meine Klamotten mitzunehmen, sonder nur einpaar die ich wirklich brauche. Zu not könnte ich mir dort etwas kaufen oder meinen Vater fragen ob er es mir bringen würde, die erste Variante klingt viel realistischer für mich als die zweite.

Ein Blick auf die Uhr verirrt mir, dass es schon 16 Uhr war, also sollte ich in 30 Minuten bereit sein zu gehen. Zum Glück brauchte ich nicht alle meine Sachen zu packen, da bin ich relativ schnell und das liebe ich an mir, wenn ich shoppen gehe brauche ich auch nur eine Stunde und kein ganzen tag wie die anderen Mädchen. Und zu meinen gepackten Sachen zelte ich eigentlich nur, ein mittelgroßer Koffer und ein Rucksack, die beiden waren schwarz und sahen elegant aus.

Natürlich nur mein Rucksack und Koffer, ich selber sah wie ein Penner aus, wenn man mich sehen würde dann könnte man nicht sagen das ich reich bin. Ich hatte eine ziemlich alte schwarze Jeans an, die ziemlich gewaschen aussahen und an denn einem Knie kaputt. Oben hatte ich ein einfaches, dunkel blaues Shirt an und unten meine Kapputen Vans. Hauptsache ist doch dass ich mit meinem Aussehen zufrieden bin aber gerade fällt mir etwas und zwar eine rote Cap, drauf stand nur in kleiner Schrift 'BAD', die stand mir aber uns sah gut aus.

Ich fühle mich irgendwie leer, zwar freut mich dass ich  endlich aus diesen Haus rauskomme, aber trotzdem fühle ich mich leer. Dort werde ich meine Freunde nicht mehr sehen, die Praktikantin die ich am ersten Tag gesehen habe und ich bin mir ziemlich sicher das sie Gay, so gerne würde ich etwas mit ihr anfangen. Aber natürlich nichts erstens, ich glaub nicht an die 'OH so große erste liebe' und so ein Zeug, für mich klingt das alles lächerlich.

"Komm wir müssen jetzt los, sonst werden wir es nicht schaffen rechtzeitig dort zu sein" mein Vater nahm die Sachen und ging zum Auto, ohne mir einen Blick zu schenken. Mit einem schlechten Gefühl stand ich auf und ging zu unserem Auto, Audio r8.

Im Auto redete mein Vater gar nicht mit mir, sondern konzentrierte sich nur auf die Straße und sah ab und zu, zu mir nach hinten. Das störte mich auch gar nicht, denn ich gehöre zu denn Menschen die, es genießen zu fahren und dabei nachzudenken. Man hat so viele Gedanken, sorgen die man einfach nicht ordnen kann und alles einfach durcheinander ist.
Aber eins muss zugeben, ich bin froh dass ich weit weg von zuhause sein werde, ich brauche Abwechslung und pause von allem.

"Steh auf und nimm deine Sachen, wir sind angekommen" schrie er mich mal wieder an, sogar hier kann er mit mir nicht vernünftig reden.

Mein Gehirn und mein Körper sind aber der anderer Meinung was aufstehen angeht, ich bin wehrend der fahrt ziemlich müde geworden und bin kurz davor genau jetzt einzuschlafen.Mein linkes Auge ging ganz langsam auf und endlich schaffte es auch mein rechtes Auge. Ich tat mir echt leid, denn es war schwer sich an das helle Licht zu gewöhnen.

Das Gebäude stellte ich mir echt anders vor, in meiner Fantasie war das Gebäude sehr groß. Aber eigentlich war das Gebäude so groß wie meine Schule, jetzt natürlich alte Schule, vielleicht nur bisschen größer. Doch wenn man die Schule mit meiner vergleichen würde, dann wäre die Schule von aussehen natürlich tausend mal besser. Das Internat ist wahrscheinlich ziemlich alt, aber genau deswegen hat das Internat etwas geheimvolles an sich.

"Könntest du jetzt bitte aussteigen, ich habe keine Zeit" er riss wütend die Hintertür auf.

"Chill doch mal, du bringst gerade deine Tochter in ein Internat, die du monatelang nicht mehr sehen wirst." genervt stieg ich aus dem Auto aus und sah ihn wütend an.

"So kannst du mit deinen Freunden reden, aber nicht mit mir" schon stand mein Koffer und Rucksack neben mir auf dem Boden.

"Und du hast mir nichts zu sagen, ich rede mit dir wie ich will" ich klang kalt.

"Gott sei dank werde ich dich nicht mehr jeden Tag ertragen" genau wie ich klang er ziemlich kalt.

Ich lass mir nichts anmerken, doch dieser Satz machte mich innerlich fertig und gleichzeitig meine Maske stärker, früher war ich nicht so kalt wie jetzt doch das was alles in meinem Leben passiert ist machte mich zu einem kalten Menschen, die nie ihre Emotionen zeigt und wenn dann war alle Fake.

"Fine. Danke für deine Ehrlichkeit Karlos, endlich muss ich dein Gesicht nicht mehr vor meinen Augen sehen"

Das war mein erstes Mal, wo ich meinen Vater mit seinem Namen angesprochen habe und das hat sich verdammt richtig angefühlt, denn ein Vater ist er lange nicht mehr. Ich hörte noch das er mir etwas zurief, doch ich machte meine Musik auf volle Lautstärke und machte mich auf dem Weg.

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PS. Ich möchte mich für so eine Verzögerung entschuldigen, hatte echt keine Zeit musste viele Prüfungen schreiben und so. Ich hoffe das es Leute gibt die meine Geschichte lesen und mögen 🙄
Jetzt werde ich regelmäßig etwas posten, da ich endlich Sommerferien habe.

This GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt