19| ,,Ich bringe diese Wichser um."

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Zitternd Fische ich mein Handy aus meiner Hosentasche und wähle Reece Kontakt. Er muss mir jetzt helfen. Ich brauche jetzt seine Hilfe. Egal, dass ich gesagt habe, ich werde niemanden davon erzählen. Reece wird es sowieso merken und die blauen flecken irgendwann sehen oder ihm wird irgendwas auffallen. Ich brauche ihn jetzt. Ich brauche mein Baby jetzt. Nach dem ersten tuten geht er sofort ran. ,,Was ist los, Baby?" Fragt er, als er ran geht und noch mehr Tränen laufen mir über die Wange. ,,Reece." Wispere ich und bin mir noch nicht mal sicher, ob er mich hört, als ein schluchzen meine Lunge verlässt. ,,Baby, wo bist du?" ,,A-auf dem S-schulhof." ,,Was machst du auf dem Schulhof, Baby? Du müsstest schon auf dem Weg nachhause sein. Was ist passiert?" Fragt er besorgt. ,,Reece, bitte, komm einfach. Bitte, Baby. Ich brauch dich, i-ic-" ,,Schatz, ich bin schon längst unterwegs. Gib mir zwei Minuten, Baby. Beruhig dich. Ich komme." ,,Baby." Flüstere ich und noch ein schluchzen entfährt meiner Lunge. ,,Ja, Baby. Ich bin bei dir. Gib mir nur ein paar Minuten, Schatz."

Als Reece ein paar Minuten später bei mir ankommt, sieht er mich entgeistert an. Ich setzte mich vorsichtig auf, als er sich auch schon neben mich kniet und meinen Arm stützt. ,,Fuck, Baby. Was ist passiert?!" Ruft er. Ich allerdings ziehe ihn einfach in eine Umarmung und eine Träne fällt auf seine Schulter, als ich meine Augen zu kneife. Sofort schlingt auch er seine Arme beschützerisch um meine Taille und um meinen Nacken und streichelt mir vorsichtig über meine Arme. ,,Wer war das? Wer hat dir das angetan, mein babe?" Fragt er leise nach und küsst meine Stirn. ,,Du musst es mir sagen, Baby. Bitte sag mir, wer das war." Flüstert er eindringlich, als ich nicht antworte. ,,M-Megan. A-also Jerry, Jason und Derik." Weine ich weiter in seine Schulter und spüre, wie er sich anspannt. ,,Diese Wichser." Murmelt er vor sich hin. ,,Solche Hurensöhne."

,,Ich muss dir was sagen, Reece." Flüstere ich in seine Halsbeuge. ,,Aber bitte raste jetzt nicht aus." Flüstere ich weiter und löse mich von ihm, um ihm in die Augen zu sehen. ,,Was? Was ist, Baby?" ,,Jerry... er... Er wollte mich... K-küssen, aber ich konnte mich rechtsseitig weg drehen, sodass es niemals zu dem Kuss kam, aber er hat mich auf die Wange geküsst. U-und... er. Er hat meinen, meinen H-hals geküsst." Flüstere ich, als noch ein paar Tränen meine Wange heruntergelaufen sind. Ich sehe wie Reece wunderschöne grüne Augen, so dunkel werden, dass sie schon glatt schwarz scheinen, vor Wut und wie seine Arme sich komplett anspannen und seine Hände vor Wut leicht anfangen zu zittern und seine Gesichtszüge sich verhärten. ,,Was hat dieser Wichser getan?!" Ich nicke nur etwas ängstlich, als ich auf einmal anfangen muss zu husten und dabei wieder etwas Blut Spucke. ,,Oh mein Gott. Ich bringe diese Wichser um, niemand fässt meine Frau an und küsst sie auch nicht. Niemand, wirklich niemand berührt mein Eigentum." Murmelt er und zieht mich wieder in seine Arme. ,,Schatz, wir müssen ins Krankenhaus, okay? Es ist nicht normal Blut zu spucken und ein Arzt muss dich durchchecken, ob diese verdammten Hunde dir nicht was gebrochen haben." Flüstert er eindringlich und sieht mich dabei an, während ich langsam nicke.

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,,Okay, Miss Bridges, sie können sich wieder anziehen." Sagt der Arzt, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann, im Krankenhaus. Reece hilft mir, mein T-Shirt an zu ziehen und mustert den Blauen Fleck an meinem Bauch genau und ich sehe wie er sich zusammenreißen muss. ,,Gebrochen ist zum Glück nichts und es werden keine bleibenden Schäden bleiben. Die blauen flecken und die Blutergüsse werden spätestens in einer Woche verschwinden, wenn sie es am besten jeden Abend eincremen. Sie müssten sich vorher unbemerkt auf die Wange gebissen haben, deshalb haben sie Blut gespuckt. Im Bauch Bereich ist auch nichts beschädigt.  Aber wie gesagt, cremen sie den blauen Fleck jeden Abend mit der Creme, die ich Ihnen verschrieben habe ein, und dann müsste er schnell wieder besser werden.

Wenn sie starke Schmerzen haben, nehmen sie am besten eine Schmerztablette. Und schonen sie sich. Damit meine ich wirklich schonen. Gucken sie, wie stark die Schmerzen sind, dann können sie vielleicht in zwei tagen wieder in die Schule, aber morgen bleiben sie bitte zuhause und ruhen sich aus. Bleiben sie im Bett liegen und entspannen Sie sich. Ihr Körper braucht jetzt viel Ruhe. Und auch sie, Mr. Baskin." Der Arzt sieht zwischen mir und Reece hin und her. ,,Mit schonen meine ich auch, vierundzwanzig Stunden keinen Geschlechtsverkehr oder andere sexuelle Tätigkeiten, okay? Ihr Körper muss sich erholen, Miss Bridges." Sagt der Arzt und schmunzelt uns beide an, während mir die Röte ins Gesicht steigt und ich mich lachend an Reece schmiege und leicht meinen Kopf in seiner Brust vergrabe, da er seinen Arm um meine Taille gelegt hat und mich näher an sich gezogen hat.

Wir zwei. Mehr als uns, brauchen wir nicht. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt