41| ,,Ich muss einen scheiß, wenn's dir nicht gut geht."

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Eine weitere anstrengende Woche ist endlich um und wir haben wieder Samstag. Ich werde wach, bevor Reece überhaupt wach ist. Heute ist ein scheiß Tag. Kennst ihr solche Momente? Wenn ihr die Augen öffnet und wisst, dass heute ein scheiß Tag ist, bevor er überhaupt begonnen hat? Genau so ein Tag ist heute, was komisch ist, da ich so einen Tag schon lange nicht mehr hatte. Erstrecht mit Reece. Ich drehe mich unter seinem starken Arm um und sehe ihn einfach an. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Immer wenn ich Reece sehe, geht's mir besser. Seine Haare sind zerzaust und sein Mund ist leicht geöffnet. Mein Blick huscht auf die Uhr hinter ihm. In zwei Minuten klingelt sein Wecker. Naaahhh... ich übernehme heute den Job des Weckers, den Ton hört doch keiner freiwillig. Erstrecht nicht an einem Samstag.

Also küsse ich sanft seinen Hals, dann seinen Kiefer und von dort dann zu seinen Mundwinkeln. ,,Baby." Flüstere ich. Ich spüre wie sein Mundwinkel unter meinen Lippen zuckt, was mich zum Lächeln bringt. Er denkt auch, ich Check nicht, dass er wach ist. ,,Baby." Flüstere ich weiter und küsse seine Wange hoch zu seinem Ohr um ihm dann. ,,Wach auf, Baby." Ins Ohr zu flüstern. ,,Ich will nicht." Gibt er leise und mit rauer Stimme von sich. ,,Dein Wecker klingelt in zehn Sekunden, Baby." Ich küsse seine Wange, als sich sein Griff festigt. ,,Garnicht." Er vergräbt knurrend seinen Kopf in meiner Halsbeuge. Als auf einmal ein helles, unangenehmes piepsen von seinem Wecker kommt. ,,Ach, Fuck!" Ruft er, löst eine Hand von mir und schlägt mit Schwung gegen den Wecker, dass er endlich Ruhe gibt. ,,Neiin." Jammert Reece, legt seine Hand, die seinen Wecker fast kaputt gemacht hätte, wieder um mich und vergräbt seinen Kopf in meiner Brust.

Lachend, über seine Reaktion, fahre ich ihm beruhigend durch die Haare und küsse seinen Haaransatz. ,,Morgen, mein Babe." Flüstert er. ,,Morgen, Baby." ,,Wie geht's dir heute? Warum bist du schon wach?" Fragt er leise und umarmt mich fester. ,,Weiß nicht." ,,Was los?" Er sieht besorgt hoch. ,,Keine Ahnung." Gebe ich zu. Er seufz und legt sein Kopf wieder auf meiner Brust ab. ,,Ich liebe dich, Baby. Ist noch früh, Schlaf weiter. Ich guck, dass ich heute früher komme." Flüstert er, küsst meine Lippen gefühlvoll und löst sich von mir, um dann aufzustehen und aus dem Raum zu gehen. Nein, ich will nicht dass er geht und mich heute alleine lässt. Keine Ahnung. Ich will ihn heute nur bei mir haben, weil, so bald er weg ist, ich mich unglaublich leer und schlecht fühle. Selbst wenn er nur aus dem Raum geht.

Ich stehe niedergeschlagen auf und ziehe mir einen seiner Pullis über sein T-Shirt, welches ich immer zum schlafen benutze und gehe in die Küche, um die Kaffee Maschine anzumachen und mich neben die Maschine auf den Küchentresen setze. Reece ist nicht in der Küche, er ist im Bad und macht sich fertig. Heißt er zieht sich um, putzt seine Zähne... alles das, was man morgens halt im Bad macht.

Nein, ich will nicht, dass er heute geht. Keine Ahnung, heute geht's mir nicht gut und ich hasse es alleine zu sein, wenn es mir nicht gut geht und ich weiß, Reece Arbeit oder generell Reece darf darunter nicht leiden und ich weiß auch nicht, ob es egoistisch ist, aber ich will ihn heute nicht gehen lassen. Man, keine Ahnung, was heute los ist. Ich hab einfach kein gutes Gefühl und da ist man nicht gern alleine. Erst recht, weil wenn Reece da ist, dieses ungute Gefühl irgendwie verschwindet. Dann sehe ich ihn und mir geht es besser. Aber so bald er auch nur aus dem Raum geht, dann ist alles wieder am Tiefpunkt angelangt und das passiert nur, weil er nicht im Raum ist. Was wenn er komplett aus der Wohnung ist. Gott, was ist heute bloß los? Das war schon so lange nicht mehr so.

,,Baby?" Reece steht komplett angezogen vor mir und wackelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. ,,Hm?" ,,Baby, es ist noch früh, geh schlafen, Schatz. Du schläfst mit offenen Augen." Sagt er sanft lächelnd, küsst meinen Mundwinkel, als er an mir vorbei geht, um eine Tasse aus dem Regal zu nehmen und sich Kaffee einzuschenken. ,,Mhmh." Gebe ich nur von mir und schüttle den Kopf. ,,Kaffee?" Fragt er jetzt nach. Ich nicke einfach nur, als er mir seinen Kaffee gibt und sich eine weitere Tasse aus dem Regal nimmt, um sich jetzt selbst einzuschenken.

Wir zwei. Mehr als uns, brauchen wir nicht. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt