Kapitel 27

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Clarise P.O.V

„Nein. Aber das ist auch keine Verbannung. Das ist eine Opfergabe."

 Meine Augen weiteten sich und ich sah ängstlich zu Newt, der ebenfalls ein wenig verwirrt wirkte, aber es sich kaum anmerken ließ.
„Warte, Gally. Was hast du vor?!", rief Teresa, während sie an den Pfahl gebunden wurde. Der Junge, der mich die ganze Zeit über festgehalten hatte stieß mich nun auch gegen den Pfahl und drückte meine gefesselten Hände nach oben, um sie am Pfahl festzubinden, während ich wild zappelte. „Denkst du wirklich ich lasse Thomas nochmal ins Labyrinth, nach allem, was er angestellt hat?", fragte Gally aufgebracht „Sieh dich doch um. Sieh dir unsere Lichtung an. Das ist die einzige Möglichkeit. Und wenn die Griewer haben, weswegen sie gekommen sind, wird alles wieder, wie es vorher war." Ich schnaubte genervt.
„Gally, ich denke du solltest dich hier festbinden lassen, denn vielleicht wollen die Griewer einfach nur dumme, unfähige Jungen töten.", knurrte ich und er sah mich böse an. „Ich habe dich mal gemocht, Clarise. Ja, das ist lange her.", sagte er und trat einen Schritt auf mich zu. „Ich dich nicht. Ich denke wir sind uns unähnlicher, als du denkst, Gally. Du handelst ohne zu denken! Jedes Mal! Denkst du wirklich, dass die Griewer wollen, dass nur wir sterben? Nein. Das wollen sie nicht. Sie wollen uns alle tot sehen. Die Schöpfer wollen uns testen, du Idiot. Da bringt es nichts, uns zu opfern!", fauchte ich und er zog eine Augenbraue hoch. „Wir werden es nur mit Gewissheit wissen, wenn wir es ausprobieren.", sagte er und Teresa sah empört zu den anderen. „Hört ihr, was er sagt? Wieso tut ihr denn nichts?! Er ist verrückt!", rief sie und Gally sagte böse: „Hältst du die Klappe?" Der Junge, der sie festband hielt auf ein Zeichen von Gally hin, ihr den Mund zu, damit sie nicht mehr reden konnte. „wenn ihr nicht versucht zu fliehen, werden die Griewer wiederkommen. Sie kommen wieder. Sie kommen so lange wieder, bis ihr alle tot seid!", rief ich und Gally befahl laut: „Halt den Mund!" Der Kerl, der mich festhielt legte ebenfalls seine Hand auf meinen Mund und Gally drehte sich zu den anderen um, die neben Thomas standen. „Bindet ihn fest." Doch, als sie nichts taten wurde er lauter. „Habt ihr nicht gehört, was ich gesagt habe? Bindet ihn fest!" Die zwei Jungen hoben den am bodenliegenden Thomas auf und in dem Moment riss er sich los und boxte dem einen mit dem Ellenbogen in den Bauch. Er nahm seinen Speer und schlug den anderen damit KO. Dann ging das große Chaos los und Newt und Minho gingen zum Angriff über. Ich biss dem Jungen, der mir den Mund zuhielt in die Hand, bis ich Blut schmeckte und er mich losließ. Teresa trat dem Lichter vor ihr in die Weichteile und er sank zu Boden. Ich selbst trat dem Jungen, der mit seiner blutenden Hand beschäftigt war in den Bauch und versuchte mich zu befreien. Er hatte seien Arbeit unordentlich gemacht, weshalb ich mich schnell davon lösen konnte. Gerade wollte Gally mit einem Messer auf mich zu, aber Minho hielt ihm drohend die Machete an den Hals und sah ihn warnend an. Pfanne kam mit einem Messer und schnitt Teresa los. Mir schnitt er noch die Fesseln durch und ich stellte mich neben Thomas, der den Speer immer noch auf Gally richtetete. Chuck, der bepackt mit Waffen und anderen Dingen war kam nun zu uns gerannt und gab mir ebenfalls eine Machete. Langsam trat Minho von Gally weg und stellte sich, wie Newt, Pfanne, Teresa und Chuck neben mich und Thomas. „Du steckst voller Überraschungen, Thomas.", sagte Gally und Thomas meinte: „Ihr müsst nicht mitgekommen, aber wir gehen jetzt. Wenn noch jemand mitgehen will, dann ist jetzt eure letzte Chance."
„Hört nicht auf ihn, er will euch bloß Angst einjagen.", versuchte Gally die anderen abzuhalten, aber Thomas schüttelte den Kopf. „Ich will euch keine Angst einjagen, ihr habt schon Angst. Ich hab schon Angst. Aber ich riskier lieber mein Leben da draußen, als den Rest davon hier drinnen zu verbringen!", sprach er und die Lichter sahen sich gegenseitig an. „Wir gehören nicht hierher. Das Labyrinth ist nicht unser zuhause. Wir wurden hergebracht, hier eingesperrt. Da draußen haben wir wenigstens eine Wahl. Wir können hier rauskommen. Das weiß ich!", fuhr er fort und die Lichter schienen mit sich zu Hadern. Ich wollte gerade etwas sagen, als Winston sich in Bewegung setzte und zu uns ging. Ungläubig sah Gally auch Jeff hinterher, der Winston folgte und sich zu uns stellte. Immer mehr Jungen entschieden sich bei uns mitzugehen und kamen zu uns, während Gally nur fassungslos dastand und die kleine Gruppe ansah, die noch übrig war. „Gally, es ist vorbei. Komm einfach mit uns.", bot Thomas an, aber Gally sah ihn nur emotionslos an. „Viel Glück gegen die Griewer.", sagte er dann und die Gruppe setzte sich langsam in Bewegung. Ich klopfte Thomas gegen die Schulter und zeigte ihm, dass er auch langsam losgehen sollte. Mit einem letzten Blick auf Gally und die anderen rannten wir los. Los zum Ausgang.

Wildest Dreams (Newt ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt