Tonks
Zuerst dachte sie, sie würde träumen. Es war zu schön um wahr zu sein. Dann überwand sie ihren Schock und erwiderte seinen Kuss.
Where is my mind?
Der Kuss wurde leidenschaftlicher, kein Blatt Papier hätte zwischen sie gepasst und doch konnte sie ihm nicht nah genug sein. Ihm schien es ähnlich zu gehen, er presste sie noch enger an sich. Ihre Finger blieben am Saum seines Sweatshirts hängen, sie zögerte kaum merklich, dann hob sie den Stoff an. Er trug ein schwarzes T-Shirt darunter, ihre Hände glitten über seine Arme, über Narben und Muskeln, sein Körper schien vor Hitze zu glühen. Sein Mund hinterließ eine fiebrige Spur auf ihrem Hals -ihr entwich ein Seufzer- während er ihre Strickjacke aufknöpfte. Sanft aber bestimmt führte sie ihn in Richtung Sofa, sie bekam kaum Luft zwischen ihren Küssen und doch wäre sie lieber erstickt als aufzuhören.
Sie stieß gegen den kleinen Tisch mit dem Teeservice, ein Geräusch von zerbrechendem Porzellan ertönte und beide schreckten zusammen. Plötzlich kippte die Stimmung, sie konnte es in seinem Gesicht sehen. Reue, Wut, Angst. Er wich mehrere Schritte zurück, seine Wangen noch leicht gerötet und schwer atmend.
"Ich hätte dich nicht küssen dürfen. Ich... Es tut mir Leid", brachte er heraus.
"Was? Wieso?", fragte sie völlig verwirrt.
"Wieso?", wiederholte er. "Ich bin ein Werwolf, Tonks. Jeden Monat heule ich den Mond an und bringe die Menschen um mich herum in Gefahr. Ich-"
Doch sie unterbrach ihn: "Remus, ich habe mich in dich verliebt. Das wollte ich dir vorhin schon sagen. Nichts was du sagst ist neu für mich, es ändert nichts."
"Es ändert alles!", seine Stimme wurde lauter. "Alles, verstehst du nicht?" Er rang noch Worten, schien sie jedoch nicht zu finden.
"Nicht für mich", flüsterte sie, doch sie war sich nicht mal sicher, ob er sie gehört hatte.
"Es tut mir Leid", wiederholte er nur und stürmte aus dem Raum.
Sie starrte noch lange auf die Stelle an der er kurz zuvor gestanden hatte. Schließlich ließ sie sich neben seinem Sweatshirt zu Boden sinken und strich mit den Fingerspitzen über den Stoff.
Wie konnte er sich selbst nur so hassen, dass er ihre Liebe nicht annehmen konnte? Sah er denn nicht, dass es für sie keinen Unterschied machte? Sie wünschte sich so sehr, zurückspulen zu können, all das ungeschehen zu machen nis zu ihrem Kuss und das Ende umzuschreiben.
Und so fand Mrs Weasley sie, schluchzend am Fuß des Sofas, Remus' Pulli fest an sich gedrückt und sich vor und zurück wiegend.
"Meine Liebe, was ist denn los?", fragte sie schockiert als sie schnell auf Tonks zu lief, ihr Morgenmantel flatterte, ihr Gesichtsausdruck wechselte von verschlafen zu alarmiert.
Tonks konnte nur den Kopf schütteln.
"Na komm, ich mach dir eine heiße Schokolade, danach sieht die Welt schon viel besser aus."
Auch wenn sie stark zu bezweifeln wagte, dass irgendetwas außer Remus diese Situation wieder in Ordnung bringen konnte ließ sie sich von Mrs Weasley in die Küche schieben. Und tatsächlich, kaum hatte sie ein wenig an der warmen Flüssigkeit genippt, schien sie die Kälte, die sich in ihr ausgebreitet und ihre Eingeweide verknotet hatte, aufzulösen.
"Also, was ist passiert?", fragte Mrs Weasley erneut. "Ich meine, du musst es nicht erzählen, aber manchmal hilft es doch, darüber zu reden." Für einen kurzen Moment fühlte sich Tonks an ihre Mutter erinnert und beinahe hätte sie erneut zu schluchzen begonnen. Beinahe hätte sie einfach begonnen, alles zu erzählen, in einem fort zu weinen und zu reden bis ihr sowohl die Worte als auch Tränen ausgegangen wären. Beinahe. Doch sie beschloss, Remus zuliebe zu schweigen. Sie glaubte kaum, dass er glücklich darüber wäre wenn Mrs Weasley von dem Ganzen wüsste. Außerdem fühlte sie sich gerade auch nicht imstande, über ihre Enttäuschung zu reden.
"Ich- ich kann nicht- tut mit Leid", plötzlich viel ihr auf, wie oft an diesem Abend schon die Worte "Tut mr Leid" gefallen waren.
"Danke für die heiße Schokolade, aber ich glaube ich sollte jetzt auch gehen..."
"Aber selbstverständlich, meine Liebe", Mrs Weasley klang besorgt. "Wenn du irgendetwas brauchst, oder einfach nur reden willst, frag einfach , ja?"
"Danke", Tonks umarmte die mollige Frau zum Abschied, dann verließ sie das Haus und disapperierte.
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Remus und Tonks
أدب الهواةDas ist die Geschichte von Remus Lupin und Nymphadora Tonks. Eine leise, warnende Stimme im hintersten Eck seines Verstandes versuchte ihn darauf hinzuweisen, dass er sich gefälligst umdrehen und durch diese Tür verschwinden solle, doch er hörte s...