Remus
Neben Tonks aufzuwachen wäre ohne Mad-Eyes verurteilenden Blick vermutlich eine sehr viel schönere Erfahrung gewesen.
Immerhin war sie das erste gewesen was er gesehen hatte nachdem er die Augen geöffnet hatte. Sie lag auf der Seite, ihr Gesicht ihm zugewandt, lange pinkfarbene Strähnen fielen über ihre Schulter. Gerade als er mit der Hand ihren Arm entlang bis zur Hüfte über seidenweiche Haut strich hörte er ein Räuspern.
Fieberhaft fragte er sich wo sein Zauberstab war (in seiner Jeans - auf dem Boden natürlich), während Tonks hochschreckte und einen Schrei ausstieß. Nun sah auch er zm Fußende des Bettes das Tonks bereits mit einer Mischung aus Panik und Verstörtheit anstarrte.
"Mad-Eye!", rief sie angklagend.
Remus selbst bekam kein Wort heraus. Das war so ziemlich das Schlimmste was er sich nur vorstellen konnte. Mad-Eye war fast schon ein zweiter Vater für Tonks, er war ihr Mentor und stand nun in seinem Schlafzimmer während er selbst und auch Tonks seinem Blick vollkommen nackt ausgeliefert waren und das wortwörtlich.
"Glaubt mir, diesen Anblick wollte ich mir auch ersparen, wirklich", sagte Mad-Eye mit einem amüsierten Schmunzeln das offensichtlich Remus geschocktem Gesichtsausdrck galt, "aber es ist ein Notfall."
"Schon wieder?", fragte Tonks und klang genervt.
"Ja, schon wieder! Also zieht euch was an und auf geht's. Keine Sorge ich dreh mich um."
"Als ob das irgendetwas ändern würde", murmelte Remus, doch Mad-Eye lachte nur.
Am Fuchsbau angekommen nahm Mrs Weasley sie schon mit gestresster Miene in Empfang. "Die Sitzordnung, was mach ich nur, die Winchesters können ja wohl kaum neben den Holmes sitzen, nicht nach dieser ewigen Fehde und um Himmels Willen! Was hat Bill sich nur dabei gedacht die Leesters einzuladen? Er muss sich doch an den Vorfall vor wenigen Jahren noch erinnern, die Gastgeber fanden noch Wochen danach explodierendes Konfetti in ihrem Vorgarten - "
"Hallo Molly", begrüßte Remus sie höflich.
"Oh, Hallo", sagte sie abwesend. Dann sah sie von dem riesigen Stück Pergament das nur die Sitzordnung für die Hochzeit sein konnte auf.
"Remus, Tonks, da seid ihr ja endlich!"
"Wir kamen so schnell wie möglich... Also, was ist mit dem Notfall?"
"Was ist mit dem Notfall?", kreischte sie leicht panisch. "Was mit dem Notfall ist... Seht euch doch mal um! Nur noch wenige Wochen bis zur Hochzeit und wir haben weder eine vollständige Gästeliste ganz zu schweigen von der Sitzordnung und dem Geschirr, ich hatte gehofft ihr könntet mir aushelfen?"
"Wie jetzt, mit dem Geschirr?", fragte Remus, der einen Angriff doch eher vorgezogen hätte.
"Mit dem Geschirr, ja genau", entgenete Molly mit einem Blick der keine Widerworte duldete.
Tonks lachte nur und fiel Molly spontan um den Hals.
"Ach Molly, gerne helfen wir dir, ich werde das Geschirr höchstpersönlich bei dir abliefern", versicherte sie.
"Ehrlich gesagt wollte ich Remus für den Part des Tragens einpannen", gestand Molly, bereits im gehen.
"Ja", wandt nun auch Remus mit einem Schmunzeln ein, "das sollte wohl in einem Stück ankommen, meinst du nicht?"
Sie versetze ihm einen spielerischen gegen die Brust - zumindest versuchte sie es doch erfing sie ab und nutze ihren Schwug um sie an sich zu ziehen und zu küssen.
"Nun aber los, auf die unglaublich gefährliche Geschirrmission", rief sie als sie sich von ihm löste.
Ihre Mission erwies sich als leichter als gedacht, tatsächlich schien Tonks genau zu wissen wo sie nach dem perfekten Hochzeitsgeschirr suchen musste, weshalb er im Handumdrehen einen großen Karton auf seinen Händen balancierte.
"Schon seltsam", sagte sie da.
"Was denn?"
"Es ist so normal, eine Hochzeit, Porzellanteller und Gästelisten dass man fast vergessen könnte was sonst noch so passiert."
Scherzhaft schockiert sah er sie an. "Du hast die Seifenblase zerplatzt", sagte er.
"Das ist es ja, wir sollten eigentlich keine brauchen!"
"Ich weiß", murmelte er während er die Kiste neben einer Bank abstellte und sich setzte. Sie tat es ihm gleich.
"Was glaubst du wie oft ich mir das schon gewünscht habe, wir alle. Aber die Seifenblase ist nunmal alles was wir kriegen können, zumindest im Moment und das ist besser als nichts."
Sie lächelte. "Seit wann bist du so ein Optimist?", fragte sie.
"Seitdem du keiner mehr bist."
"Oha, das stimmt nicht!", rief sie empört.
"Schon klar..."
Eine Weile schwiegen sie und saßen einfach nur nebeneinander auf der Bank, ihre Fußspitzen berührten sich und jeder hing seinen Gedanken nach.
"Remus?"
"Tonks?"
"Glaubst du Bill und Fleur würden auch heiraten wenn wir uns nicht im Krieg befänden?"
"Glaubst du das spielt eine Rolle?", fragte er zurück.
"Ja, das glaube ich. Wenn sie einfach nur um des Heiraten willens heiraten... Das wäre nicht richtig."
"Ich glaube sie hätten so oder so geheiratet, jetzt vielleicht einfach nur etwas früher." Noch während er es sagte wusste er dass es stimmte. Und noch etwas anderes wurde ihm klar, etwas worüber er zuvor noch nicht nachgedacht hatte. Etwas das ihm Angst machte.
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AN: Guess who's back? Die längste Pause überhaupt, ich weiß und erneut: ENTSCHULDIGUNG... Ich hatte eine seehr stressige und üble Zeit und war einfach nicht in der Lage weiterzuschreiben. Aaaber tadaa, hier das nächste Kapitel
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Remus und Tonks
Hayran KurguDas ist die Geschichte von Remus Lupin und Nymphadora Tonks. Eine leise, warnende Stimme im hintersten Eck seines Verstandes versuchte ihn darauf hinzuweisen, dass er sich gefälligst umdrehen und durch diese Tür verschwinden solle, doch er hörte s...