Die Flugzeughölle

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"Schätzchen, das war doch dein Quietscheentchen. Das hast du doch im Kindergarten zu deinem dritten Geburtstag bekommen, weißt du noch." sagt mein Dad. Ja eigentlich kann ich mich daran sogar sehr gut erinnern. "Nein das gehört doch nicht mir!" rufe ich fast schon, weil die ganzen Leute im Flugzeug mich anstarren und ich mich nicht blamieren will. "Oh doch das weiß ich noch genau. Das hat damals doch so nach Seife gerochen.", antwortet er mir. Tja es roch nach Seife, weil es mir ja ins Klo gefallen ist und ich meinem "armen Entchen" als Entschuldigung etwas gutes tun wollte. Voll peinlich, aber Kleinkinder verstehen sowas ja noch nicht. Nach ein paar Monaten war mir die Ente zu eklig also hab ich sie meinem Dad geschenkt, der sie gleich an seine Tasche gehängt  hat. "Oh das ist ja ein Entchen, wie auf meinem Schuh!", kreischt die Flugbegleiterin nochmal und fuchtellt willd auf ihrem Schuh herrum. Ich schätze mal sie vergleicht die beiden Enten. Wie kindisch ist sie eigentlich, ein Quietscheenten Fan. Wahrscheinlich tapeziert sie ihre Wände auch noch mit dem Zeug. "Nala, ich schenke dir das Entchen, aber halte nicht das gesamte Flugzeug wegen einem Quietscheentchen auf", unterbreche ich ihre Schwärmerei.

Endlich wir fliegen! Alles wäre gut, wenn diese Oma nicht neben mir sitzen würde. Denn die fragt jede 10 min., ob ich sie schnell entschuldige, weil sie aufs Klöchen gehen muss, dann steigt sie über mich drüber um auf den Gang zu kommen. " Entschuldigen Sie mich bitte, ich müsste kurz aufs Klöchen!", sagt sie zum dritten mal. "Ja, gehen Sie ruhig", antworte ich zum dritten mal. Wieso muss man nur so oft aufs Klo , ganz ehrlich? " Ihr Essen Jamie Barbara Agate Johnson", sagt Nala mit einem Lächeln, dass wohl nicht als nettes Lächeln gemeint war. Mmhh lecker Pfannkuchen, mein Lieblingsessen. Endlich mal was gutes. ich nehme das Tablet mit einem dankbarem Blick und will gerade das Essen anfangen als die Oma mit einem eckelhaftem Geruch wieder über mich klettert und sich setzt. Also warte ich ein paar Minuten, weil mir der Hunger vergangen ist. So jetzt kann ich Essen. " Entschuldigen Sie bitte. Ich müsste kurz aufs Klöchen" sagt die Oma lächelnt. Ihre Abwesenheit stört mich echt nicht, also braucht sie sich auch nicht entschuldigen. Ich versuche meinen zornigen Blick zu unterdrücken, aber sie bemerkt ihn wohl. Also fährt sie ihren Satz fort:" Wissen sie nach vier Geburten und dazu noch in meinem Alter ist die Blase schwach und alles was ich getru...". Ich unterbreche sie zum Glück noch rechtzeitig. " Ja gehen sie nur !" spreche ich genervt. Man ist das unappetitlich. Nachdem die Alte nach paar Minuten wieder auf ihrem Platz ist versuche ich zu Essen. Ich tunke ein Stück Pfannkuchen in Marmalade und nehme es in den Mund. Bähhh. Da ist Spinat mit Käsesoße und Paprika drin und das esse ich in Kombination mit Marmalade. Pfui !!!!!! Bloß wohin damit. Ich kann dieses Zeug nicht mehr essen also spucke ich es aus und mein nicht einmal zerkautes Essen landet auf dem Teller der Oma. Misst. Halt die kann das doch nicht.. essen. Hat sie aber gerade. Angespannt sitze ich auf meinem Sitz und versuche so zu tun als ob ich kaue, dass der Verdacht nicht auf mich fällt.  "Ja sowas leckeres habe ich ja noch nie gegessen. Kann jemand mal die Flugbegleiterin hohlen, die das Essen zubereitet hat?", ruft die Oma. "Ja Mrs. Brown?", antwortet Nala. "Ich bin Weltweit anerkannte Restaurantkritikerin und finde Ihr Essen so gut. Ich werde Ihnen auf jeden Fall einen Job in meinem 7-Sterne Restaurant anbieten können. Toll also, wenn die Menschen dort ausgespuckten Pfannkuchen-Spinat-Paprike-Käsesoße-Marmaladen Mix in Kombination mit Schockotrüffel essen, werde ich dem Umkreis von 8km keinen Fuß in die Richtung setzten und lieber zum Burger King gehen.

Immer Pech für JamieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt