Nach dem Frühstück klingelte Stiles Handy. War es albern, nach mehr als zwei Jahren Beziehung noch Herzklopfen zu haben, wenn der Liebste anrief?
Vermutlich!
Aber was sollte er machen. So war es nun einmal!
Aber es gab ja keinen Grund, dass Derek gleich mitkriegen musste, wie blöd und überhaupt nicht cool er in Wirklichkeit war.
Stiles hatte schon vor Jahren ein Training nach bester CIA-Manier begonnen. Dabei ging es zwar darum, Lügendetektoren auszutricksen, doch es war auch in Stiles Fall nützlich, weil er es in seinem Alltag schließlich dauernd mit Lügendetektoren auf zwei Beinen zu tun hatte, die mit ihren empfindlichen Wolfsohren ganz einfach mal seinen Herzschlag belauschten, wenn sie etwas über ihn herausfinden wollten. Und so hatte Stiles sich irgendwann gezwungen gesehen, in aller Heimlichkeit zu dieser Maßnahme zu greifen, um wenigstens einen kleinen Ausgleich zu seinem Makel Menschlichkeit herzustellen. Also atmete Stiles einige Male tief durch, ehe er das Gespräch annahm:
„Sie wünschen?" fragte er nasal mit britischen Akzent.
Derek stutzte kurz und erwiderte dann:
„Ich würde gern den scharfen Premierminister sprechen. Ist er zugegen?"
Wow!
Derek war zu Scherzen aufgelegt. Er musste verdammt gute Laune haben:
„Du treibst es hinter meinem Rücken mit dem britischen Staatschef, du Mistkerl?" erwiderte Stiles wieder mit seiner eigenen Stimme:
„Keine Sorge mein Schatz!" erwiderte Derek mit einem hörbaren Lächeln: „Das mit ihm und mir ist rein körperlich!"
„Na, dann will ich es mal durchgehen lassen!" erwiderte Stiles huldvoll: „Was machen die Friedensverhandlungen?"
„Ganz ehrlich? Sie sind ein Alptraum! Wir hatten bereits einen Toten und einen abgerissenen Arm seit wir hier angekommen sind. Diese Wölfe benehmen sich wie Arschgeigen: Kommunikation findet nur brüllend statt und dauernd droht irgendwer irgendwem Gewalt an!"
„Du musst dich wie zuhause fühlen!" spottete Stiles: „Aber könntest du dir für mich nicht lieber irgendein hübsches Märchen ausdenken, wenn ich schon nicht bei euch sein kann, um euch zu beschützen? Jetzt male ich mir die furchtbarsten Szenarien aus, wie ihr zwei zu Tode kommt!"
„Also gut mein Schatz: Das Essen ist großartig, wir hatten Schokopralinchen zur Begrüßung auf den Kissen und nach dem Mittagsschlaf treffen wir uns alle auf eine Partie Minigolf." erwiderte Derek trocken:
„Klingt schon besser!" meinte Stiles:
„Soll ich dir etwas wirklich Lustiges erzählen?" fragte Derek und fuhr fort, ohne die Antwort abzuwarten: „Sie haben Scott und mir ein Doppelzimmer gegeben. Sie dachten wohl, das käme uns entgegen. Und niemand hat deswegen auch nur mit der Wimper gezuckt. Was sagst du dazu?"
„Ich sage, nimm dich in acht: Scott ist ein ziemlicher Kuschler. Der krallt sich nachts an dich, wie eine Klette!" verkündete Stiles
„Ich weiß!" gab Derek zurück: „Insbesondere postcoital!"
„DEREK!" rief Stiles entsetzt: „Hast du heute morgen einen Clown gefrühstückt, oder was ist mit dir los. Ich glaube, du gefällst mir übellaunig doch besser!"
„Es ist einfach nur die Freude, dein liebliches Stimmchen zu hören, die meinen inneren Spaßvogel zum Spielen herauslockt, schätze ich." erwiderte der Werwolf:
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Night Out
FanfictionStiles sieht überhaupt nicht ein, warum sein bester Freund Scott und Derek, sein Geliebter sich kopfüber in diesen Krieg zwischen zwei verfeindeten Rudeln stürzen müssen. Weil er aber gar nicht daran denkt, wie ein Mauerblümchen zuhause zu bleiben...