8 Unterwegs in Grauzonen

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„Das gefällt mir gar nicht!" erklärte Scott ernst: „Ich verstehe, dass du dem Jungen helfen willst, aber andererseits gefährdet es alle unsere Bemühungen hier. Das ist dir klar, oder Derek?"

„Hältst du mich für einen Idioten? Sicher ist mir das klar! Ich habe weiß Gott nicht um diese Art Schwierigkeiten gebeten, aber nun da sie da sind, müssen wir irgendwie damit umgehen, denkst du nicht?"

Scott nickte und verfiel einen Moment lang in nachdenkliches Schweigen. Dann fragte er:

„Gefällt dir der Junge?"

„Nicht du auch noch!" stöhnte Derek: „Dasselbe Gespräch habe ich vorhin bereits mit Stiles geführt! Ich bin in einer Beziehung. Da läuft nichts, kapiert!"

„Danach habe ich nicht gefragt!" erwiderte Scott: „Und wenn ich die Situation richtig einschätzen soll, muss ich wissen, wo wir stehen! Außerdem mache ich mir Sorgen um euch beide. Stiles ist mein bester Freund und du bist mein Adjutant, mein engster Vertrauter! Ich brauche euch beide und ich muss wissen, wenn da irgendwelche Schwierigkeiten auf uns zurollen."

„Ich verspreche, ich halte dich auf dem Laufenden." gestand Derek zu: „UND ich gelobe feierlich, dass ich bewusst niemals etwas tun will, was Stiles wehtun würde!" unbehaglich fügte er hinzu: „Ich liebe ihn wirklich, weißt du?"

Scott nickte:

„Ich weiß! Na komm, Großer." sagte er schließlich: „Wir werden erwartet. Vor uns liegt ein weiterer Tag voller Gebrüll und Testosteron. Oh, Mann! Ich freue mich!"

Er klang müde und Derek drückte ihm aufmunternd die Schulter.

Vor den Urlaubern hingegen lag ein weiterer Tag voller Sonnenschein und In-den-Tag-Hineinleberei. Ethan und Kendra würden heute bis zum Nachmittag arbeiten und so beschlossen Danny, Malia, Stiles und auch Peter, den sie großzügiger Weise mitgenommen hatten, sich heute Mal allein in der Stadt umzutun. Tagesordnungspunkte: Straßenbahn fahren, die Golden-Gate-Bridge und den Pazifik anschauen und dann im GLBT-History-Museum etwas über queere Geschichte lernen.

Bei Letzterem hatte Peter ein wenig gemeutert, doch Danny bestand darauf, dass ihnen allen ein bisschen Erziehung nicht schaden würde und Stiles hatte hinzugefügt, dass Peter ja auch zuhause bleiben könne und so hatte dieser sich auf stilles Schmollen verlegt und im Museum gelegentlich die Augen verdreht und gemurmelt, dass er diese wehleidige Betroffenheitsnummer nicht nachvollziehen könne und er, wenn ihm jemand seine Rechte streitig machen wollte, ihm kurzerhand die Kehle herausreißen würde.

Basta!

Ein weiteres Mal versammelten sich die Alphas und die anderen ranghöheren Werwölfe um den Verhandlungstisch.

Als Derek Damian entdeckte, der hinter seinem Vater Platz genommen, griff er unter dem Tisch nach Scotts Handgelenk und zerquetschte es beinahe, woraufhin er von seinem Alpha einen bösen Blick erntete, bis dieser endlich aufmerksam wurde auf das, was Derek so aufbrachte: Damian war grün und blau geschlagen! Sein rechter Arm stand in einem komischen Winkel ab und schien gebrochen zu sein. Dasselbe galt offenbar für die linke Augenhöhle. Das Auge selbst war blutunterlaufen und der gesamte Bereich Drumherum war bereits jetzt tiefblau verfärbt.

Auch bei einem Werwolf würden Verletzungen dieses Ausmaßes mindestens ein bis zwei Tage brauchen, bis sie verheilten und Damian musste sicherlich wahnsinnige Schmerzen haben. Dennoch schenkte er Derek ein tapferes kleines Lächeln inklusive Zwinkern mit dem gesunden Auge.

Sein Vater Abrams hingegen hatte Derek ins Visier genommen, als wollte er ihn töten und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen.

Das merkwürdige an dieser Situation war die Tatsache, dass Damian bislang niemals mit ihnen am Verhandlungstisch gesessen hatte. Derek folgerte daraus, dass Abrams ihn präsentieren wollte und offensichtlich die Absicht hatte, ihm, Derek eine Nachricht zu schicken, auch wenn er nicht ganz sicher war, wie diese lautete.

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