4 Böses Erwachen

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Malia hatte sich bei Kendra untergehakt und die beiden spazierten nebeneinander durch die nächtlichen Straßen:

„Du bist nicht von hier!" stellte Kendra fest:

„Sieht man dir das an?" wollte die Angesprochene wissen.

Kendra grinste:

„Das nicht, aber du wärst mir sicher bei irgendeiner Gelegenheit aufgefallen!"

„Vielleicht auch nicht!" gab Malia zurück: „Ich verkehre normalerweise gar nicht in diesen Kreisen. Aber du hast trotzdem recht! Ich komme aus Los Angeles."

Kendra blickte sie prüfend an:

„Aber das eben war nicht dein erstes Mal mit einer Frau, oder etwa doch?"

Malia blickte angestrengt auf ihre Füße und zuckte mit den Schultern.

Kendra gab ein kleines Lachen von sich:

„Oh Mann! Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich mich aber mehr ins Zeug gelegt! Und dann wär's mit Sicherheit auch keine schnelle Nummer auf dem Klo geworden. Tut mir echt leid!"

Malia betrachtete die junge Frau neben sich amüsiert.

Auf dem schönen Gesicht lag echtes Bedauern:

„Mach dir darüber keine Gedanken. Es war toll! Und für alles andere haben wir immer noch Zeit." Malia stockte, plötzlich unsicher geworden: „Vorausgesetzt, du willst das?"

Kendra schmunzelte. Dann nickte sie.

Sie war wirklich umwerfend stellte Malia fest; nicht sehr groß, aber auf keinen Fall zu übersehen. Nach allem, was Malia bislang hatte sehen und fühlen können, bestand Kendra quasi ausschließlich aus Sehnen und Muskeln und ihre Haltung drückte Stolz und Kampfgeist aus.

Malia war immer schon schnell darin gewesen zu entscheiden, wen sie mochte, was ihr gefiel und was sie körperlich anzog. So war es bei Stiles gewesen und auch bei allen Männern, die nach ihm kamen.

Sie ließ sich einfach von ihrem Geruchssinn leiten!

Aber irgendwie war das hier ein kleines bisschen anders. Am liebsten hätte sie die Fremde gleich wieder in den nächsten Hauseingang gezerrt.

Und dann dachte sie sich: 'Warum eigentlich nicht?'

An eine Hauswand gedrängt küssten sie sich, bis sie beide völlig atemlos waren und schließlich schob Kendra die Andere lachend von sich und fragte:

„Hey, du Wildfang! Ist das so ein Werwolf-Ding, dass du nicht genug kriegen kannst? Wir haben doch für all' das noch viel Zeit!"

„Ich bin kein Werwolf." murmelte Malia.

Kendra legte überrascht den Kopf schief:

„Aber deine Augen...?"

„Mein Vater ist ein Werwolf. Ich bin ein Werkoyote!"erklärte Malia:

„Wo ist der Unterschied?" wollte Kendra wissen.

Malia zuckte mit den Schultern:

„Ich kann im Prinzip dieselben Dinge, wie die Wölfe. Und ich kann mich in einen Koyoten verwandeln!"

Kendra riss die riesigen Augen noch ein wenig weiter auf:

„Du meinst, in einen richtigen, vierbeinigen Koyoten; also in ein Tier?"

Malia nickte und Kendra entfuhr ein verblüfftes

„Oh Mann! Jetzt bin ich aber beeindruckt!"

„Ich nehme an, dein Freund, der Werwolf beherrscht die vollständige Verwandlung nicht?" wollte Malia wissen.

Night OutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt