Blut sickert aus der Schürfwunde die meinen Arm ziert. Es tropft auf den sauberen und sterilen Krankenhausboden, auf dem ich schnellst möglich versuche voran zu kommen. Ich drücke auf den silbern glänzenden Liftknopf und hinterlasse darauf einen Fingerabdruck. Mühevoll ignoriere ich den stechenden Schmerz, der seit dem Unfall, von innen heraus gegen meine Schädelhöhle pulsiert. Wie konnte das nur passieren, ich hatte doch alles unter Kontrolle. Der Lift öffnet sich, ich humple hinein und drücke auf die Nummer 3. Meinen Kopf lehne ich gegen den kalten, makellos gereinigten Spiegel, von dem auf allen drei Seiten einer hängt. Mein Atem geht unregelmässig. Eine Schweissperle rinnt meine Stirn entlang, bis hin zu meiner Nasenspitze. Mit einem Ruck kommt der Aufzug zum Stehen. Die Tür öffnet sich und gibt den Blick auf ein vertrautes Gesicht frei. Mein bester Freund Jay, steht an die Wand gelehnt da und starrt ins nichts. Doch er ist nicht die einzige Gestalt in diesem scheinbar leeren Krankenhaus Flur. Auf der Anderen Seite des Raumes befindet sich ein Typ. Ich erkenne ihn, es ist ihr Bruder. Er sieht mich an, doch seine braunen Augen wirken farblos und verloren. In dem Moment in dem er begreift wer ich bin, lodert der pure Hass in seinen Augen auf. Noch nie hat mich jemand so angesehen. Er will meinen Tod, da bin ich mir sicher. Doch als ich denke das er sich auf mich stürzt, kehrt er mir abrupt den Rücken zu und verschwindet durch die nächst gelegene Tür.
Von einer schlechten Vorahnung geplagt, stütze ich mich an der Wand ab und versuche zu meinem besten Freund zu gelangen.
"Jay." Meine Stimme ist nur ein erbärmliches flüstern und klingt als würde sie nicht zu meinem Körper gehören, doch sie dringt zu ihm durch.
Er löst sich aus seiner Starre und betrachtet mich irritiert. "Zayn, du bist verletzt und solltest besser nicht hier sein."
"Wie schlimm ist es?", frage ich angespannt, ohne vorher auf seine Worte einzugehen. Seine Augen weiten sich und er senkt schnell den Kopf. Ich lege meine unverletzte Hand auf seine Schulter, um ihn zu einer Antwort zu drängen.
Er nimmt einen tiefen Atemzug und spricht. "Es war nicht deine Schuld."
"Was soll das heissen?", frage ich monoton, obwohl ich die Antwort eigentlich schon erahnen kann. Er möchte mich stützen, da ich mich kaum noch auf den Beinen halten kann. Doch ich lasse ihn nicht, ich will es hören.
"Sag es."
Kaum merklich nickt er. "Sie ist tot."
Drei Wörter, ein Satz, eigentlich nicht viel und doch wird es alles verändern. Es gibt ihn in jedem Leben, diesen einen Moment, der den gesamten Verlauf deiner Existenz, alles was du bist und je sein wolltest verändert.
Bei mir war es dieser hier.
Erst einige Zeit später, habe ich begriffen das ich an diesem Tag erwachsen geworden bin.
Die Platzwunde an meinem Hinterkopf spielt keine Rolle. Meine ausgekugelte Schulter oder mein verletztes Bein ebenfalls nicht. Nichts spielt mehr eine Rolle, abgesehen von diesen drei kleinen Wörtern. Sie ist tot.
Und es ist meine Schuld.
***
Hi Peeps
Also, mit diesem Kapitel starte ich total aufgeregt meine zweite Wattpad Story und ich hoffe ich kann, oder konnte euch für meine Geschichte begeistern.D_Lina ❤️
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Secret Desire
Romance«Für mich bedeutet kaputt, das etwas durchaus noch repariert werden kann.» Ihre ganze Jugend über konnte Haley, Zayn Michaels nicht ausstehen. Sie hasste die Vorurteile die er ihr gegenüber nie ablegen konnte. Die einzige Zeit in der er ihr Beachtu...