"Vergiss nicht; professionell, desinteressiert und sachlich.", erinnert mich mein bester Freund belehrend.
Übereifrig nicke ich und verrenke mir dabei fast den Hals.
Zayn hatte mir an jenem Montag, bloss wortlos seine Nummer in die Hand gedrückt und ist danach gegangen. Eliot saugt wie ein Fisch am Strohhalm seines Erdbeer-Milchshakes, wodurch Schlürfgeräusche entstehen.
"Also nochmal, was tust du wenn Tom Yam dir zu nah kommt?" Tom Yam ist Eliots neuster Spitzname für Zayn. Es ist eine säuerlich-scharfe Suppe, die er immer in unserem Lieblings Thailänder bestellt. Er behauptet Zayn sei mindestens so scharf und lecker wie diese Suppe.
"Ich erinnere mich an meine drei Stichworte und bringe irgendeinen Gegenstand oder ein Möbelstück zwischen uns. Auch wenn ich glaube, dass das nicht nötig sein wird."
"Und ob das nötig sein wird! Aus irgendeinem Grund, versagt dein gesunder Menschenverstand, wenn er dir zu nahe kommt."
Stimmt. Freudlos stütze ich den Kopf auf meinen Händen ab. „Du hättest ihn sehen sollen, er war absolut kalt. Es war sein Ernst als er sagte, er lässt mich in Ruhe."
Eliot schiebt sein leeres Glas beiseite. "Und du willst das nicht?"
Genau das ist ja gerade das Problem. Ich weiss nicht was ich will.
"Du bist dir nicht sicher.", äussert Eliot seine Feststellung, als hätte er soeben meine Gedanken gelesen. Sanft legt er seine Stirn in Falten.
"Weisst du, ich habe wirklich versucht ihn zu hassen. Aber ich glaube, damit habe ich mir viel mehr geschadet als ihm. Ich habe viel zu viel Zeit damit verschwendet nachtragend zu sein und versucht alle Zeichen zu ignorieren. Aber das kann ich nun nicht mehr. Das wäre einfach nicht fair, denn er hat sich geändert." Erschöpft massiere ich meine Schläfen. Eine Geste die ich von meinem Vater übernommen habe. Er tut es immer wenn ihm etwas zu viel wird, so wie mir in diesem Augenblick. "Ich weiss nicht warum, vielleicht ist er einfach mit den Jahren gewachsen, so wie ich. Aber etwas ist anders und ich glaube, ich möchte herausfinden was es ist."
Die Furchen zwischen seinen Augenbrauen vertiefen sich und in seinem Gesicht zeichnet sich echte und ehrliche Sorge ab. "Ich kann dir nicht sagen was in ihm vorgeht, oder was du machen sollst, doch ich stehe hinter allem was du tust. Und wenn dir das heute Abend zu viel wird, dann ruf mich an! Ach weisst du, ich kann eigentlich auch bleiben, es gibt auch noch andere Wochenenden an denen ich bei Jack schlafen kann."
Eliots Worte stimmen mich zuversichtlich und mir wird warm ums Herz.
Ich habe einfach den besten Freund, den man sich wünschen kann.„Das ist nicht nötig, ich bin schon gross.", lehne ich lachend ab.
„Hach ja", seufzt er theatralisch. „Ehe man sich versieht sind sie Erwachsen und brauchen einem nicht mehr."
„Oh doch, ich brauch dich noch, glaub mir. Aber ich bin ja nicht alleine, Eren kommt in einer Stunde um mir zur Hand zu gehen." Ein vielsagendes Grinsen bahnt sich einen Weg in mein Gesicht. „Geh du nur, ich wünsche euch viel Spass beim Schlafen.", sage ich gedehnt und betone besonders das letzte Wort."
Eliot zwinkert nur und wirkt nicht im geringsten verlegen. Er rutscht vom Barhocker und hängt sich seine Vintage Ledertasche um. "Mein Milchshake geht auf dich."
Sonst noch Wünsche?
"Ach und wenn du auch nur eine Sekunde glaubst, du hältst heute Abend nicht durch, dann schreib mir eine 'SOS' Nachricht. Mir fällt schon was ein."
Na gut, dein Milchshake geht auf mich.
"Das klappt schon.", sage ich optimistisch gestimmt.
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Secret Desire
Romance«Für mich bedeutet kaputt, das etwas durchaus noch repariert werden kann.» Ihre ganze Jugend über konnte Haley, Zayn Michaels nicht ausstehen. Sie hasste die Vorurteile die er ihr gegenüber nie ablegen konnte. Die einzige Zeit in der er ihr Beachtu...