"Ja Will, bis jetzt läuft alles super.", antworte ich auf die Frage meines Bruders. Mein IPhone habe ich zwischen Schulter und Kopf eingeklemmt, damit ich gleichzeitig meine Schuhe anziehen kann. "Und bei dir? Wir geht's Emily?", erkundige ich mich nach seiner Freundin.
"Uns geht's gut. Ich habe heute meinen freien Abend und wir gehen Essen.", erklärt er.
"Ich wünsche euch viel spass. Ich muss jetzt auch los, weil Eliot, Jack und ich heute ein bisschen feiern gehen.", erzähle ich voller Vorfreude auf den heutigen Abend. "Wir wollen in einen Club, in den angeblich alle Studenten der Columbia gehen. In den B4 Club."
"Das B4.", wiederholt Will. "Kaum zu glauben das ich da letztes Jahr noch rumgefeiert habe.", sagt er lachend. Geniess es, aber lass dein Getränk nie unbeaufsichtigt, bleib bei Eliot und Jack und trink nicht zu viel okay?"
Dieses mal bin ich diejenige die lacht.
"Keine Sorge, mach ich alles. Kennst mich doch." Ich versuche beruhigend zu klingen, muss aber doch andauernd wieder grinsen. Will und Dad sind genau gleich, sie können total besorgt sein, lassen mir aber trotzdem meinen Freiraum. "Also, wir sprechen ein anderes mal weiter, grüss Emily von mir."
"Ja mach ich, bis dann Schwesterchen." Mit diesen Worten legt er auf und ich stecke mein Handy wieder zurück in mein kleines Täschchen. Eliot und Jack erwarten mich schon freudig, als ich unten ankomme. Ich drücke Jack kurz zu Begrüssung, da ich ihn eine Weile nicht zu Gesicht bekommen habe. Auf dem Weg ins B4 verfallen wir in eine hitzige Diskussion, über die Serie 'Riverdale'. Wir lieben sie! Und im Moment versuchen wir rauszukriegen wer Blackhood sein könnte.
Als wir den Club betreten, kriegen wir uns vor Staunen fast nicht mehr ein. Es hat eine riesige Tanzfläche, natürlich gut bestückt von vielen umherhüpfenden Menschen. Die Musik ist laut, aber nicht zu laut, es gibt einige kleinere Nischen, falls man es sich gemütlich machen will und einen langen beleuchteten Tresen. Ebenfalls gibt es eine kleine Bühne am Ende der Tanzfläche, auf der ein DJ momentan sein Werk verrichtet. "Hier müssen wir definitiv öfters herkommen.", wirft Eliot ein, als wir uns zum Tresen durchschlängeln. Ich gebe zu, Anfangs war ich nicht so begeistert davon unter der Woche feiern zu gehen, aber jetzt freue ich mich über die Abwechslung. Eliot und Jack gönnen sich ein Bier, während ich mir, da ich Morgen nicht mit einem Kater in meine Vorlesungen will, nur eine Cola bestelle.
Kaum haben wir ausgetrunken, machen wir uns über die Tanzfläche her. Gut eine Stunde hüpfen wir rum wie zugedröhnte Kängurus, bis Jack und Eliot beschliessen, mich im Regen stehen zu lassen. Völlig ausser Atem setzten sie sich an den Tresen und schütteln beide belustigt den Kopf als ich sie zurück winke.
"Ach kommt schon.", bettle ich über den dröhnenden Bass der Musik hinweg, doch das junge Paar bleibt standhaft. Fies. Ich springe auf der Tanzfläche auf und ab, hin und her, nach vorne und zurück. Gebe alles, mache peinliche Moves und versuche sie damit zu überzeugen, dass es Spass macht und sie zurück kommen sollen. Die Zwei verrecken fast auf ihren Hockern vor lachen. Deswegen setzte ich noch allerhand peinliche Tanzschritte drauf und sehe dabei wahrscheinlich so graziös aus, wie eine Ente im String Tanga. Aber was soll's? Eliot und Jack gehören zu den wenigen Menschen, bei denen es scheiss egal ist, wie peinlich ich mich benehme. Weil ich in jedem Fall damit rechnen kann, das sie die Ente im String Tanga eines Tages übertreffen. So läuft das einfach bei uns. Ich winkle mein Arme an so das die Ellbogen nach aussen zeigen und mache einen auf Huhn.
"Tolle Moves die du da drauf hast." Erschrocken zucke ich zusammen und ändere hastig meine Haltung, als ich Zayn's Stimme wieder erkenne. Peinlich. Warum muss er auch ausgerechnet heute, in genau diesen Club gehen?
"Danke, das höre ich ständig.", gebe ich mit einem zuckersüssen Lächeln auf den Lippen zurück.
Er fährt sich mit der Hand durch's glänzende Haar und schmunzelt amüsiert. "Daran habe ich keine Sekunde gezweifelt."
Die letzten Töne des Songs erklingen und darauf folgt gleich der nächste. Ohne ein weiteres Wort kehre ich ihm den Rücken zu und versuche durch die Menge hindurch zu Jack und Eliot zu gelangen. Ich setze mich auf den freien Hocker neben meinem besten Freund und bestelle mir eine weitere Cola. Erst als die kühle Flüssigkeit meinen Kehle herunter rinnt, bemerke ich wie durstig ich bin und befördere auch gleich noch den Rest in Richtung meines Magens. Möglichst unauffällig blicke ich mich suchend im Raum um. Ich will sicher gehen das Zayn mir nicht gefolgt ist, was ihm durchaus zuzutrauen wäre. Meine Augen finden eine bekannte Person, die einige Meter von mir entfernt eine Getränke Bestellung aufgibt. Jedoch nicht Zayn, sondern Jay. Eigentlich bin ich nicht sonderlich überrascht, dass die beiden das selbe College gewählt haben, wovon ich einfach mal ausgehe. Sie waren praktisch untrennbar. Zayn und Jay, verbunden auf Lebzeiten, daran liessen sie nie einen Zweifel. So wie Eliot und ich. Jay hat mir eigentlich nie wirklich was getan, aber auch nie etwas für mich. Deswegen drehe ich mich, mittels Drehstuhl, umgehend in die andere Richtung und springe von meinem Hocker auf. Das waren definitiv genug unerwünschte Begegnungen für eine Woche.
"Ich geh mir mal mein Näschen Pudern.", lüge ich, worauf Eliot und Jack beide synchron nicken.
Auf direktem Weg, die Tür immer im Blick, bahne ich mir meinen Weg nach draussen.
Kühle Abendluft weht mir ins Gesicht und zerzaust meine Haare. Ich gehe einige Schritte und lehne mich mit dem Rücken an die Ziegelsteinwand der Gasse, in der ich mich jetzt befinde. Erleichtert fülle ich meine Lungen mit Luft. Ich krame in meiner Tasche nach dem Buch, dass nur ganz knapp rein gepasst hat und suche die Seite auf der ich aufgehört hatte zu lesen. Schon nach einigen Sätzen, spüre ich, dass langsam wieder Ruhe mein überstrapaziertes Gehirn ordnet. Das klappt einfach jedesmal. Ein Geräusch von der anderen Seite der Gasse, lässt mich zusammen zucken. Tiefes Unbehagen beschleicht mich, als Zayn listig grinsend aus dem Schatten tritt und sich zu erkennen gibt. Was soll dieses Grinsen?
"Sag mal stalkst du mich?", presse ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.
Er überhört meine Frage einfach und setzt betont langsam, immer wieder, einen Fuss vor den Nächsten. "Ich hatte ja schon eine Vermutung, aber als du hier raus gekommen und deine Nase in dieses Buch gesteckt hast, wusste ich es."
Meine Augen weiten sich und ich schlucke den Kloss, der sich in meinem Hals gebildet hat runter. Bitte nicht was ich denke.
Ein dreckiges Grinsen bahnt sich den Weg auf seine Lippen. "Nett dich wiederzusehen Ginger."
Geiler Scheiss.
***
Hi Leuts 🤗
Wer liebt die Serie Riverdale auch so sehr wie ich?
DU LIEST GERADE
Secret Desire
Romantizm«Für mich bedeutet kaputt, das etwas durchaus noch repariert werden kann.» Ihre ganze Jugend über konnte Haley, Zayn Michaels nicht ausstehen. Sie hasste die Vorurteile die er ihr gegenüber nie ablegen konnte. Die einzige Zeit in der er ihr Beachtu...