Die Erklärung

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„Kriegerinnen?", frage ich misstrauisch und ziehe meine Augenbraue hoch. Sie nickt. „Ja, aber lass es mich von vorne erklären. Also...", während sie spricht, setzt sie sich in Bewegung.
Ich folge ihr und habe Mühe, bei ihren schnellen Schritten mitzuhalten. „ Vor langer Zeit, entstanden verschiedene Lebensformen. Eine davon sind wir. Wir sind die Personifizierung eines Edelsteines, bzw. Kristalls. Man schuf uns mit der Aufgabe, sogenannte Kristallkrieger zu erschaffen. Einer davon bist du." sie macht eine dramatische Pause, um das eben gesagte sacken zu lassen.

„ Ich bin der Rubin, wie du dir wahrscheinlich schon gedacht hast. Uns allen werden unterschiedliche Kräfte nach gesprochen. Bei mir sind es Lust und Leidenschaft, aber andererseits auch Liebe und Treue." Ich nicke. Natürlich. Das erklärt ihr Aussehen und die Farbe rot überall. „Mein Mann Diamond verkörpert den Diamant. Der Diamant fördert Freiheit und Erkenntnisse.", während sie das sagt, bleibt sie stehen. Wir stehen auf einem Balkon.

Unter uns ist eine riesige rote Wiese, auf der verschiedene Krieger trainieren. Die meisten kämpfen, doch manche hocken auf dem Boden und formen mit ihren Händen seltsame Zeichen in die Luft.

„Was tun sie da?",frage ich Rubina und deute mit dem Finger auf die Krieger. „Sie bereiten sich auf ihre Einsätze vor. Doch das erzähle ich dir erst, wenn es soweit ist.", sagt sie schnell, bevor ich sie fragen kann, was das bedeutet. „ich habe Ophelia gerufen. In ein paar Minuten wird sie hier sein und dir das Haus zeigen." Mit diesen Worten verabschiedet sie sich und verwandelt sich wie Sir Diamond in eine Rauchwolke.

So stehe ich hier also. Allein und auch nicht schlauer als am Anfang. Was hat Ophelia gemeint, als sie sagte, ohne Meisterin Rubina würde ich nicht leben? Warum fühle ich mich so, als wäre das nicht die ganze Wahrheit gewesen? Aber warum sollte mir die Meisterin etwas verschweigen? Überfordert von mir selbst, stelle ich mich an das Äußere des Balkons und schaue den anderen Kristallkriegern beim kämpfen zu. Jede ihrer Bewegungen sehen so elegant, aber gleichzeitig anstrengend aus. Mir wird komisch, während ich daran denke, bald das gleiche zu tun.„Sie sind interessant, nicht war?", höre ich eine Stimme hinter mir und zucke zusammen. „Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken." Die Stimme kichert. „Ophelia?", frage ich. „Wer sonst." lacht sie. „also komm und lass mich dir das wunderschöne Haus des Rubins zeigen.", immer noch amüsiert über die Tatsache, dass sie mich erschreckt hat, nimmt Ophelia meine Hand und zieht mich ihr hinterher.

Wenig später hocke ich an einem langen Tisch aus schwarzem Marmor. Links von mir Ophelia, rechts von mir Caliope. Beide plaudern munter mit ihren Sitznachbarn und ich komme mir etwas verloren vor. Die Meisterin hatte recht. Um mich herum, fast nur Mädchen. Ich habe zwischen dem ganzen Chaos vielleicht einen Jungen entdeckt. Ich ignoriere diese Tatsache und widme mich meinem essen.Schluckend blicke ich auf das Etwas vor mir und frage mich, ob man das wirklich essen kann. Es ist eine undefinierbare rote Masse, die so aussieht, als hätte man Glitzer untergerührt. Ich nehme meinen Löffel und rühre angewidert darin herum.

„Guck nicht so, das kann man essen.", lacht Caliope neben mir. „Es ist so ähnlich wie das Zeug, was ich dir gegeben habe, nachdem du aufgewacht bist.", mischt sich Ophelia ein. Sie hat schon die Hälfte der undefinierbaren Masse gegessen, also kann es so giftig ja nicht sein. Ich kneife die Augen zu und schiebe mir einen Löffel der roten Masse in den Mund. Zu meinem erstaunen hatten sie Recht.

Das Zeug schmeckt wirklich wunderbar. Ich kann nicht genau sagen wonach, aber es ist einfach köstlich. Sofort löffele ich begeistert den Rest der Masse aus. „Siehst du?", Caliope klopft mir lachend auf die Schulter. „Was war das überhaupt?",frage ich lachend. Ihr Lachen ist irgendwie ansteckend. „Also, es ist eine Suppe aus Rubin und 'nem Haufen anderem Zeug. Für nicht Rubinkrieger ist dieses Zeug wie Gift. Aber für uns ist es unschädlich. Ganz im Gegenteil. Wir werden von dieser Flüssigkeit noch stärker.", erklärt Caliope. Sie hat ihr Zeug auch schon ausgelöffelt. Ich will gerade aufstehen, doch Ophelia zieht mich zurück auf meinen Platz. „Meisterin Rubina hält noch eine Ansprache, was an diesem Tag passiert ist. Wenn du Glück hast, bist du auch dabei", flüstert sie und lächelt.

Noch während sie spricht, erhebt sich Meisterin Rubina von einem einzelnen Tisch, der so steht, dass jeder ihn sehen kann. Sofort verstummt das Gelächter und der Raum ist totenstill. „Guten Abend Krieger und Kriegerinnen. Auch heute ist wieder vieles geschehen. Doch die größte Neuigkeit zuerst. Wir haben einen neuen Krieger. Aiden, bitte komm doch nach vorne, damit dich jeder sehen kann.", sie richtet ihre rubinroten Augen direkt auf mich. „Komm schon.", flüstert Caliope und zieht mich nach oben.

Unsicher stolpere ich auf das Podium, auf dem der Tisch Rubinas steht zu und spüre wie unzählige Blicke an mir hängen. Schüchtern bleibe ich vor dem Podium stehen und Blicke hinauf, zu Meisterin Rubinas Gestalt. „Bitte, gesell dich doch zu mir.", einladend erhebt sie ihre Arme und ich laufe die paar Treppenstufen zu ihr hinauf. Sie legt ihre Arme um meine Schultern und stellt mich so hin, dass jeder mich erblicken kann. Ich blicke in die Gesichter dutzender Krieger. Das einzige was ich heraus bekomme, ist ein schüchternes „Hi?" Manche kichern und ich höre wie ein Mädchen ihrer Freundin „der ist aber süß" zu flüstert.

Meisterin Rubina räuspert sich und das Gelächter verstummt. „Ab morgen wird er anfangen zu trainieren, also geht gnädig mit ihm um.", ich sehe, wie ein Lächeln über ihr Gesicht huscht. „Ich denke, das war es dann auch. Habt noch einen schönen Abend und eine erholsame Nacht, Krieger." Applaus ertönt und nach und nach verschwinden auch die ersten Kriegerinnen. „Gute Nacht, Aiden", sagt Meisterin Rubina mit einem matten Lächeln auf den Lippen.
„Gute Nacht, Meisterin", ich verbeuge mich tief und mache mich auf den Weg, in den Turm der Jungen.

Gerade als ich kurz davor bin, die Tür zu erreichen, packt mir jemand an die Schulter. Ich bleibe ruckartig stehen und drehe mich um. Es ist ein muskulöser Junge, mit mittellangen weißen Haaren und Sommersprossen. Er grinst mich an. „Hi Aiden. Ich bin Tristan und anscheinend sind wir Zimmernachbarn. Jay, endlich nicht mehr alleine." Immer noch grinsend öffnet er die Tür und führt mich in einen natürlich roten Raum, mit Himmelbetten, die wie so wie die in der Heilstation aussehen. „Puh, ich dachte schon, ich wäre der einzige Junge.", grinse ich zurück. „Tja, da hast du wohl Glück gehabt.", lacht er. „Such dir einfach ein Bett aus." Ich nicke und gehe zielsicher auf das letzte Bett im Raum zu und lasse mich erschöpft in die Kissen fallen. „Hast es wohl nicht so sehr mit Gesellschaft", murmelt Tristan und zieht sich komplett bis zur Boxershort aus. Beim Anblick seiner Brust stockt mir kurz der Atem. Ich muss zugeben, er sieht heiß aus. Vergeblich versuche ich den Gedanken aus meinem Kopf zu scheuchen. „Danke, ich weiß, ich sehe gut aus.", lacht Tristan und legt sich unter die Decke. „Was?", setzte ich an, doch werde von dem lauten schnarchen Tristans unterbrochen. Wie schafft dieser Typ es nur so schnell einzuschlafen? Grinsend lösche ich das Licht und falle ebenfalls sofort in einen unruhigen Schlaf.






Hey Dudes und Dudienen,

ich könnte mir jetzt eine Tonne an Gründen ausdenken, warum so lange nichts mehr kam. Aber ich erzähle euch die Warheit. Also das lag  daran, dass ich echt viele andere Ideen hatte, aber bei meinem jetzigen Punkt nicht wirklich weitergekommen bin. Und ich hatte echt keine Lust irgendwas hochzuladen, mit dem ich selbst mega unzufrieden bin. Aber dafür gibt es ja jetzt ein 1000 Wörter Kapitel. Morgen sollte auch noch eins kommen, aber ich verspreche nichts. Naja, schönen Abend noch.

-Deli 👀
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