Die Stille der Nacht

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Nach dem anstrengenden Training von Tristan, was nur daraus bestand mich in sämtlichen Sportarten zu testen, hatten mich die Mädchen entführt und gezwungen mich von ihnen schminken zu lassen.

Ich hatte eine gefühlte Ewigkeit gebraucht,mir das Zeug aus dem Gesicht zu schrubben. Und als Meisterin Rubina dann noch verkündete, dass Ophelia und ich die Nachtwache übernehmen würden, war ich wortwörtlich aus allen Wolken gefallen.

So stehe ich nun hier, mitten im Wald, mit einer munter plaudernden Phel und einer Waffe, die mehr als unhandlich ist. Anscheinend ist die Nachtwache für den Fall, dass die Steinkrieger angreifen würden. Auch wenn das bis jetzt noch nie vorgekommen ist. Seufzend setze ich mich auf einen der stumpfen Baumstümpfe und blicke in den schwarzen Nachthimmel. Hier ist wohl doch nicht alles rot, was?

„Ne, nicht alles. Aber das meiste", lächelnd schwingt sich Phel neben mich. Ach stimmt. „Gedankenlesen. Hab ich total vergessen, ich Dummerchen.", lächelnd haue ich mir mit der Hand an den Kopf. „Ging mir am Anfang aber genau so. Weißt du, mit der Zeit gewöhnt man sich daran." „Na dann bin ich ja beruhigt.", lache ich. Sie stimmt mit ein. Wir sitzen noch eine Weile da und diskutieren wie der perfekte Mann auszusehen hat, als Phel auf einmal ernst wird.

„Aiden, ich muss dir etwas wichtiges sagen.", nervös spielt sie an dem Zipfel ihrer weißen Bluse. „Klar, schieß los.", meine ich. Zwar lächele ich immer noch, bin aber trotzdem etwas unsicher. Was sie mir wohl so dringendes erzählen will? Mich erinnert diese ganze Situation irgendwie an etwas...

Nervös saß der Junge gegenüber seiner Eltern. Er war aufgeflogen. Sein Vater räusperte sich und schob ihm das Bild unter die Nase. „Was ist das?", fragte er in einem Ton, der dem Jungen einen Schauder den Rücken hinunter jagte. Der Junge brauchte ein paar Sekunden, um seine Stimme wiederzubekommen. Er schluckte und atmete tief ein. „Also... Ich muss euch etwas erzählen."

Ich halte mir meinen pochenden Kopf. Was war das schon wieder? Langsam fange ich an mir Sorgen zu machen. Dieses Mal waren es nur Stimmen, aber es beunruhigt mich trotzdem. Ich sehe und höre andauernd Dinge, mit denen ich nichts zu tun habe. Oder? Die Schmerzen in meinem Kopf werden immer stärker. Zischend fange ich an, mir meine Schläfen zu massieren. „Aiden?", bestürzt legt Phel eine Hand an meine pochende Stirn. Sie nickt, als würde sie verstehen und kramt in ihrer Tasche. „Ich dachte mir, dass das passieren würde." Sie holt eine kleine Flasche aus ihrer Tasche. „Mund auf." Ich mache brav den Mund auf und spüre schon, wie mir Phel den Inhalt der Flasche in den Mund kippt.

Ich fange gierig an zu schlucken. Desto mehr ich trinke, desto schneller verschwinden die pochenden Kopfschmerzen. Ein paar Augenblicke später sind sie komplett verschwunden. Ich lächele sie dankend an. „Aiden, genau darüber wollte ich mit dir sprechen. Diese Dinge die du siehst sind-.", sie wird von einem Rascheln unterbrochen. Sofort legt sie den Finger an die Lippen und lauscht.

"Aiden, wir sollten uns besser aufteilen. Wenn du etwas siehst, dann versuch mir irgendwie Bescheid zu sagen", hallt Phels Stimme in meinem Kopf wieder. Ich nicke und stehe langsam auf, bedacht keine Geräusche zu machen. Noch einmal blicke ich zu Ophelia, bevor ich ihm dunklen Geäst verschwinde.

Glücklicherweise ist es noch hell genug, sodass ich keine Angst haben muss zu stolpern. Der Wald sieht bei Nacht irgendwie gespenstisch aus. Die dürren Äste der Bäume sehen so lebendig aus und die Tatsache, dass hier irgendwo ein Steinkrieger herumstreifen könnte, macht die Sache auch nicht gerade besser. Ich irre einige Zeit durch den Wald und gerade als ich es aufgeben will, höre ich das Rascheln nah an mir. Kurz bleibe ich stehen, um mich davon zu überzeugen, dass ich es mir nicht nur eingebildet habe.

Aber da war es schon wieder und dieses Mal noch näher an mir! Was ist, wenn es wirklich ein Steinkrieger ist?! Ich bin doch noch nicht mal zwei Tage in meiner Ausbildung, warum hat mich die Meisterin überhaupt zur Nachtwache geschickt?! Ich werde niemals gegen einen Steinkrieger ankommen!

Panisch bleibe ich wie angewurzelt stehen, als ich höre, wie etwas ganz langsam von hinten auf mich zu kommt. Ich wage es nicht zu atmen. Angstschauer laufen mir den Rücken hinunter. Was soll ich tun? Ich habe ja nicht einmal etwas, womit ich mich vertei-, aber natürlich, die Waffe! Sofort greift meine Hand nach dem Dolch, den mir Tristan für die Wache gegeben hat. Komm Aiden, du schaffst das, spreche ich mir ermutigend zu, während ich mich immer noch ängstlich meinem Angreifer zu wende. Sein Gesicht, ist direkt vor meinem. Und es ist mir mehr als bekannt.





Hey Dudes und Dudinen,

so langsam fängt die Story an, spannend zu werden. Ich werde in den nächsten Tagen nur ein Kapitel hochladen können, weil meine Ma und ich für eine Woche nach Kreta fliegen. Also habt erbarmen mit mir.

-Deli

KristallkriegerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt