Kapitel 1

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Schon seit Ewigkeiten sitze ich auf dem großen Stein an einem See im Wald und denke nach. In meiner Hand halte ich einen Stein. Er ist nicht besonders oder so. Es ist einfach nur ein Stein. Ich mache eine schnelle Handbewegung und lasse den Stein über das Wasser flitschen. Ich zähle mit. Eins...Zwei..Drei....Vier...Fünf..Sechs...Sieben... Dann verschwindet er unter Wasser. Sieben, nicht mein bestes Ergebnis aber auch nicht schlecht.

Gelangweilt schaue ich weiter auf das Wasser bis es wieder ruhig ist und sogar noch länger. Bis mir irgendwann der Hintern wehtut und ich seufzend  aufstehe. Warum ist diese Leben nur so verdammt langweilig?, frage ich mich selbst. Seit mein Zuhause zerstört wurde, sind es jetzt schon mehrere Jahrhunderte her. Roval, einst so schön und nett. Jetzt Trümmer und Asche. Eine einzelne Träne läuft meine Wange runter. Ich sah meine Eltern an jenem Tag sterben. Vor meine Augen wurden sie erschossen. Gnadenlos Doch warum wurde ich, gerade ich, gerettet? Ich bin ja nicht mal irgendwie besonders. Meine Mutter besaß wenigstens die Gabe zu heilen. Das einzige was ich noch als Erinnerung habe ist ein Dolch mit weißen Steinen am Griff. Sonst nichts...

Ich weiß nicht mal, wie gerade die Lage in Mittelerde ist. Ich habe seit gefühlten Ewigkeiten mit niemandem gesprochen. Meine Stimme ist sicher ganz heiser. Doch eigentlich will ich das gar nicht wissen. Ich will nur alleine sein, für mich, und keiner wird mich bekommen. Als letzt von einer Sippe ist es nicht einfach. Alle haben es auf dich abgesehen. Naja was heißt alle. Es gibt ein Gerücht, dass ich die letzte der Roval bin, doch das ich wirklich noch lebe, weiß keiner. Nur die Orks scheinen sich sehr sicher zu sein, die sehe ich oft.

Ich frage mich, wo ich eigentlich bin. Ich habe schon öfters gelesen, wie es in Mittelerde aussieht. Doch hier kommt nur eines in Frage. Der Wald in dem in jetzt gelandet bin ist dunkel und tot. Nichts wächst mehr hier und überall sind riesige Spinnennetze. Düsterwald...

Ich weiß nicht genau warum, doch, ich glaube es ist Neugier, die mich dazu veranlasst weiter in den Wald zu gehen. Auch wenn ich weiß, dass ich den bewaffnet bin, und dazu im Kampf nicht unerfahren, habe ich ein mulmiges Gefühl. Die Stellen an meinem Rücken, wo meine Flügel heraus kommen, rucken schon wieder, wie sie es immer tun, wenn Gefahr droht. Also mache ich, was meine Natur will und lasse mit einem Seufzen meine Flügel raus. Ein kurzer Stechender Schmerz, dann sehe ich aus dem Augenwinkel wie hinter meinem Rücken etwas dunkles hervor kommt. Ahhh.. Es ist immer wieder in befreiendes Gefühl. In ihrer vollen breite nehmen sie ganze 3 Körperlängen ein. Ich fasse nach hinten und streiche über den flauschigen Ansatz. Es ist immer wieder erstaunlich wie so große Schwingen in meinem Rücken versteckt sind. Ich springe in die Luft und schon schlagen sie. Ich brauche gar nicht darüber nach zu denken. Es geht wie von alleine. Wie atmen..

Ich breche durch das Blätterdach und atme erstmal tief durch. Dann blicke ich mich um und entdecke in nicht also weiter entfernung eine große Höhle. Doch weiter komme ich nicht, denn unter mir höre ich Kampfschreie. Schon stürze ich nach unten und lande auf einem Ast. Dort fahre ich schnell meine Flügel ein und verschaffe mir einen Überblick. Elben...Waldelben... kämpfen gegen Riesenspinnen. Ich zögere kurz doch dann ziehe ich die beiden Schwerter, die ich in einer Kreuzscheide auf meinem Rücken habe und stürze mich in den Kampf.


Morna Ainu || Thranduil FF ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt