Epilog

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Lächelnd drehe ich den Ring an  meinem Finger. Er ist perfekt. Zwei Federn die sich kreuzen und einen blauen Edelstein umschließen.

Es ist wunderschön den ganzen Tag mit Thranduil zu kuscheln und im Palast zu bleiben. Doch ich muss jetzt raus, weswegen ich mich der Patrouille durch den Wald angeschlossen habe. Meine zwei Schwerter sind an ihrem gewohnten Stellen. Wie lange ich sie schon habe. Was sie schon alles miterlebt haben...

"Orks!", brüllt ein Elb von weiter vorne. Sofort springe ich alarmiert auf und ziehe meine Schwerter. "Wie viele", ruft ein kleinerer. "Mindestens zwei Dutzend!", brüllt er zurück. Zischend atme ich ein. Das wird nicht so einfach. Wir sind zwar gut ausgebildet. Besser aus Orks. Doch es kommt meist auf die Menge an, nicht auf das Können. Dann brechen sie auch schon durch das Unterholz.

Wie Bälle rollen die Köpfe über den Boden. Blut und Schlamm spritzt. Ich ducke mich unter einer Orkklinge hinweg und ramme ihn meine in den Bauch. Röchelnd bricht er zusammen. Ich drehe mich um und eile zu einer braunhaarigen Elbin die  gerade aussieht, als braucht sie Hilfe.

So gut es geht, pariere ich die Angriffe von allen Seiten und halte sie alle von mir weg. Ich kann ihm das nicht antun, jetzt zu sterben.

Dann....

....bin ich einen Moment unaufmerksam...

....dann spüre ich einen heftigen Schmerz in meiner Seite. Kreischend, sacke ich zusammen. Ein Ork beugt sich über mich. "Extra für dich vergiftet, Elbenweib. Genieße deine letzen Stunden", er grinst dreckig und haut ab. Ich sehe nur schwarz und Sternchen. Ich spüre wie die Ohnmacht näher kommt und begrüße sie mir offenen Armen.


Ein dumpfes Pochen in meinem Kopf, eine Stimme ganz weit weg. Ich versuche meine Augen zu öfffnen, doch alles tut weh. Stöhnend greife ich mir an meine stechende Seite. Langsam nehme ich die Stimme deutlicher war. Worte sind jetzt erkennbar. "....nein, bleib bei mir, ich brauche dich jetzt. Bitte, melin nîn. Bitte bleib bei mir. Le melin, filit morn. Inye himya le. Temar, ne iuitha le....", beim letzen Satz bricht seine Stimme ab. (Ich liebe dich, kleiner Vogel. Ich flehe dich an, bleib, ich brauche dich...)

Nochmals versuche ich die Augen zu öffnen und es funktioniert. Ich erblicke meinen Verlobten. Weinend und total verzweifelt. Es bricht mir das Herz, ihn so zu sehen. Ich kanalisiere die übrig gebliebene Kraft und strecke mein Hand aus. Mit Anstrengung schaffe ich es ihm über seine Haare zu streichen. Er blickt auf und Tränen lassen seine Augen schimmern. Ich weiß meine letzten Stunde, vielleicht auch nur Minuten sind gezählt. Ich muss mich verabschieden. ich versuche etwas zu sagen, doch es kommt nur ein Krächzen heraus. Dann versuche ich es solange bis ich mit Mühe Worte verstehen kann. "...Ich will nicht, doch ich muss. Thranduil.... du bist das beste was mir passieren konnte. Ich war so froh Zeit mit dir zu verbringen, dich lieben zu dürfen. zu wissen, dass diese Liebe erwidert ist, machte mich zur glücklichsten Elbin der Welt", hustend krümme ich mich zusammen. Er nimmt mich in den Arm, während ich weiter spreche. "Ich werde sterben, Thranduil. Bald, ich weiß es. Mein Schicksal ist besiegelt, doch deines nicht. Bitte ich flehe dich an. Wirf dein Leben nicht weg. Für mich. Regier dein Königreich mit Liebe und Wohlwollen. Bitte sei ein guter König. Für mich, tu es für mich. Ich werde immer bei dir sein, in deinem Herzen", stöhnend lege ich meine Hand an seine Brust und blicke ihm in die Augen. "Ich werde immer über dich wachen. Bis du zu mir kommst und wir zusammen sein werden. Für immer", mit Tränen in den Augen, schlinge ich meine Arme um seinen Hals, für einen letzen verzweifelten Kuss der nach Tränen und Liebe schmeckt....

Dann schmiege ich mich an ihn. Und so bleiben wir sitzen bis ich in das endlose Weiß abdrifte....


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Lange Zeit später

Mal wieder ist ein Tag verstrichen in dieser Welt aus weiß. Wobei ich nicht mal genau sagen kann, dass es ein Tag war. Es ist zeitlos hier. Es ist schön hier. So friedlich. Alle sind nett zu einem. Und ich habe meine Eltern wieder getroffen. Da war mir klar, dass ich tot bin. Gestorben, in seinen Armen.

Es ist so viel Zeit seit damals verstrichen. Und noch immer warte ich darauf, dass er kommt. Seufzend wandere ich über diese grüne Wiese, hinter mir schliefen meine Flügel über das noch vom Morgentau feuchte Gras. Ja ganz recht, meine Flügel. Ich habe sie wieder. Meine großen Schwingen. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass sie jetzt strahlend weiß sind.

Ich bücke mich und pflücke eine kleine blaue Blume. Bis ich plötzlich ein Strahlen sehe. Direkt vor mir. Ich sehe so was täglich. Es bedeutet, dass jemand neues gestorben ist. Eigentlich nicht sonderlich interessant. Ich drehe mich weg und schreite weiter über das Gras, als mich eine Stimme herum fahren lässt. "Dollcalad...."

Morna Ainu || Thranduil FF ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt