Kapitel 3

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Ein weiteres Mal wälze ich mich im Bett auf die andere  Seite und versuche verzweifelt zu schlafen. Nach weiteren Minuten die sich wie Jahre anfühlen stehe ich seufzend auf und schlurfe auf den Balkon. Ein leichter Wind fährt durch meine Haare und habe den Blick. Die Sterne funkeln sehr hell diese Nacht. Laut Erzählungen ist jeder Stern ein gestorbenes Wesen. Irgendwo da oben sie dann meine Leute... Warum? Warum haben sie uns damals angegriffen? Ich versteh es nicht, was hatte es für einen Sinn? Ich schiebe die schlechten Gedanken zur Seite atme tief durch. Ich lehne mich wie vorher schon ans das Geländer. Ich schließe die Augen und diesmal lasse ich mich wirklich fallen. Ich spüre den Luftzug und öffne die Augen. Ich lasse meine Flügel wachsen und lege sie dann eng an meinen Körper. Kurz vor dem Boden falte ich sie wieder auf und bremse ab. Dann fliege ich in Schrauben nach oben. Oben höre ich dann auf mit den Flügeln zu schlagen und lasse mich treiben. Genüsslich schließe ich meine Augen und blende alles um mich herum aus.

Nach einiger Zeit beschließe ich zurück zu fliegen. Doch dann schlage ich mir mit der flachen Hand an die Stirn. Alle Balkone sehen gleich aus, welcher ist jetzt meiner. Zischend atme ich aus. Sowas passiert auch nur mir. Von vorhin weiß ich noch, dass der Balkon weiter oben war. Ich fliege zum erst besten Balkon und spähe in das Zimmer. Leer. Nächstes. Auch leer. Die nächsten drei sind auch leer. Doch dann ist da ein etwas größere Balkon und ich fliege zu ihm. Leise und behutsam lande ich dort, fahre meine Flügel aber noch nicht ein. Ich spähe langsam um die Ecke und erblicke eine schlafenden Thranduil. Erschrocken, dass ich das Gemach des Königs erwischt habe mache ich ein komisches Geräusch. Er wacht sofort auf. Verdammt Karma ich hasse dich. Schnell drehe ich mich um und springe vom Balkon. Schon kommt er auf den Balkon gerannt. "Dollcalad?", ruft er und hält eine Feder in der Hand. Super, was kann ich eigentlich? Ich schlage mich innerlich, komme aus dem Schatten geflogen und lande wieder auf dem Balkon. "Es tut mir leid deine Nachtruhe gestört zu haben", sage ich übertrieben schleimig. "Doch ich finde mein Gemach nicht mehr", sage ich zähneknirschend. Ihm huscht ein Lächeln übers Gesicht.

"Dein Gemach ist nebenan", sagt er sanft und doch wieder etwas ernst. Ich schaue ihn a. "Alles i Ordnung?", frage ich leise. "Ja....", fängt er an. Doch dann fährt er sich durch die Haare. "Nein, nichts ist in Ordnung", sagt er verzweifelt. Ich bin total überrascht. Ich hätte alles, nur nicht das erwartet. Ich mache das erste was mir einfällt: ich gehe zu ihm hin und umarme ihn. Er erwiedert die Umarmung mit einer Stärke, die mich umhaut. Erst jetzt bemerke ich, dass meine Flügel noch draußen sind. Doch das ist mir grad egal. Ich muss mir sogar selber wiedersprechen und sagen, dass ich gerade glücklich bin. Ich löse mich von ihm und schaue in seine blauen Augen. Diese Farbe haut mich um. Sie ist so warm und strahlend und doch so kalt und hart.

"Mein Leben war eigentlich ganz in Ordnung. Ich hatte ein Königreich und das wars. Es war alles bei seiner Ordnung, doch dann sah ich deine Augen und plötzlich wurde alles Umgeschmissen. Du hast mich total aus der Bahn geworfen. Und es erfordert echt viel, dir das jetzt so offen zu sagen", flüstert er. Ich nicke zwischendrin immer mal. Doch als er endet und mich mit seinem Blick fesselt, kann ich nicht anders und muss mir eingestehen, dass ich auch wenn es schon lange her ist, immer noch Gefühle für diesen Mann habe. Doch, das darf nicht passieren. Ich will nicht. Ich ...ich...kann nicht. Ich weiß nicht warum, doch etwas in mir schreit danach, sofort wieder von hier zu verschwinden. Doch ein kleiner Teil fleh darum ihn och einfach weiterhin zu umarmen. Der Kampf dauert nur wenige Herzschläge und dann gewinnt mein Hirn und ich drehe mich ruckartig um. Ich springe gerade in die Luft, als mich etwas ruckartig zurückzieht. Ich weiß nicht recht wie mir geschieht und schon spüre ich seine weichen Lippen auf meinen...

Morna Ainu || Thranduil FF ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt