Kapitel 9

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Dollcalad P.O.V.:

Stöhnend stütze ich mich auf den anderen Arm. Schon seit einer Weile liege ich hier im Busch und beobachte die Trolle vor mir. Es sind Zwei. Ein großer und ein etwas kleinerer. Sie reden die ganze Zeit darüber, warum gerade Ponys so lecker sind und das ist tot langweilig. In jeder anderen Situation wäre ich einfach weggegangen und hätte die Trolle Trolle sein lassen, doch diesmal nicht. Das hat auch einen plausiblen Grund. Ich kann nicht mehr fliegen. Daraus folgt, dass ich langsamer von A nach B komme. Und im Moment bin ich echt weit weg von jeglicher Zivilisation. Und meine einzige Möglichkeit, schneller voran zu kommen steht dort in dem 'Paddock' hinter den Trollen. Meine kleine Falbenstute Síma.(BILD OBEN) Sie ist mir in letzter Zeit echt ans Herz gewachsen. UNd jetzt muss ich sie befreien. Ich ziehe langsam mein Schwert. Dann stehe ich langsam auf, so, dass sie mich nicht hören. Dann hole ich aus und werfe mit Kraft das Schwert in den Kopf des Großen. Mit einem Stöhnen sackt er zusammen. Der Kleinere ist wahrscheinlich auch der Dümmere, den er schaut nicht wer seinen Freund getötet hat sondern läuft mit einem 'Oh nein, Erni geht es dir gut?' auf ihn zu und hebt ihn hoch. Ich muss kichern. Also das sieht man nicht alle Tage... Dann zögere ich nicht lange und hole schnell mein Pferd, weil der andere noch ziemlich abgelenkt ist.

Schnaubend führe ich sie gerade wieder etwas weg von dem Geschehen, bis ich plötzlich merke, dass mein Schwert noch dort ist. "Bei Sauron", fluche ich und bedeute Síma hier stehen zu bleiben. Da sie sehr klug ist, wird sie es auch nicht machen.

Kurze zeit später bin ich dann wieder bei Ihr. Ich streife etwas Dreck von ihrem Rücken, auf dem kein Sattel liegt, weil ich so etwas nicht angenehm für das Pferd finde. Mit etwas Schwung sitze ich auf und sie trottet langsam los. Ich nehme die Zügel kürzer und sie fängt an zu galoppieren.

Thranduil P.O.V.:

Etwas nervös sehe ich wie am Horizont hinter dem Nebelgebirge langsam die Sonne untergeht. Ich weiß, sie will erst in ein paar Wochen wieder kommen, doch vielleicht hat sie ja ihre Meinung geändert. Ich habe versucht sie bei allem zu unterstützen. Beim Reiten lernen, bei der Umgewöhnung im Allgemeinen. Und jetzt ist sie wieder fort. Sie will eine kurze Auszeit. Schmerzhaft zieht sich mein Herz zusammen, wenn ich an letzte Zeit denke. Sie war immer ein ziemlich offener und fröhlicher Mensch bzw. Elb. So wie ich sie zumindest kannte. Doch jetzt redet sie fast gar nicht mehr, doch sie isst wieder mehr und lebt einen normalen Alltag. Nur etwas macht mir echt zu schaffen. Sie scheint mich komplett zu ignorieren. Wie oft würde ich sie einfach gerne an mich ziehen und nie mehr loslassen, doch sie reagiert auf jede Berührung mit Ängsten. Nach einer Weile hab ich aufgehört es zu versuchen. Ich kann nur hoffen, dass irgendwo dort in ihr, noch die Dollcalad ist, die ich liebe...

Dollcalad P.O.V..:

Da-da-dam da-da-dam da-da-dam da-da-dam. Die ganze Zeit höre ich das Monotone Geräusch von Hufen auf dem Waldboden. Dann sehe ich die kleinen Hügel vor mir und seufze erleichtert auf. Ja ich bin da. Endlich. Ich musste einfach mal raus da und woanders hin, wo mich fast keiner kennt. Und jetzt bin ich hier. Wo ich hin wollte. Ich steige ab und nehme die Zügel von Símas Rücken. Ich habe die Trense nur, weil ich es so angenehmer zu reiten finde. Doch um Síma zu schonen habe ich mir eine ohne Gebiss ausgesucht.

Langsam führe ich sie den Schotterweg entlang, zwischen den Bäumen und Zäunen sehe ich immer wieder vereinzelt Kühe, Ziegen, Ponys, Schafe und manchmal auch Hunde. Angestrengt halte ich Ausschau nach einem bestimmten Haus. Und da ist es auch. Ein kleiner Garten mit Terasse und Bank. Eine Treppe führt zur kleinen runden Tür. Ich führe Síma auf die Wiese hinterm Haus und hoffe, dass hier keiner was dagegen hat. Dann klopfe ich an.

Quietschend öffnet sich die Tür und ein Hobbit mit braunen, gelockten Haaren und großen Füßen öffnet mir die Tür. Einen Moment blinzelt er, doch dann lacht er und streckt seine Arme aus. "Dollcalad, schön dich wieder zu sehen!", sagt er und umarmt mich. Dann nimmt er meine Hand und zieht mich rein. Ich muss mich schnell ducken, um mir nicht den Kopf an der Decke anzuhauen.

Er zieht mich zu einem Tisch und drückt mich auf einen Stuhl. Dann setzt er mich zu mir und schaut mich erwartungsvoll an. "Und was verschlägt dich hier her nach Beutelsend?", fragt er lächelnd. Ich will gerade anfangen, als sich ein Kloß in meinem Hals bildet, ja was genau tue ich hier. Dann aber fange ich an zu erzählen, von allem. Meiner  kurzen Zeit mit Thranduil und der Kampf und wie ich dann gestürzt bin und alles schwarz wurde. Dann stocke ich kurz. Er schaut mich so an, als wüsste er nicht, was er jetzt erwarten soll. "Dann bin ich aufgewacht, und hatte höllische Schmerzen und dann habe ich gemerkt, dass...." ich muss schlucken. "...dass ein Stein auf meinen Flügel gefallen ist und ihn zerquetscht hat, sodass ich nie wieder fliegen kann." Ich schaut mich erschrocken an und nimmt meine Hand in seine kleinen. "Das tut mir so leid für dich", und ich glaube es ihm, weil er ein echter Freund für mich ist. "JA und dann habe ich mich verschlossen und habe erst letztens wieder einen Lebenssinn gefunden, ja und dann brauchte ich einfach mal was anderes und jetzt bin ich hier", sprudelt der Rest aus mir raus. Er schaut mich immer noch etwas mitleidig an, bis er dann aber lächelt. Ich muss grinsen, weil mir gerade einfällt, das Síma noch draußen ist. "Ähm BIlbo, ...", sage ich und muss ein Lachen unterdrücken. Er schaut mich skeptisch an. "Ja?" "Ich glaube SÍma mein Pferd frisst gerade deinen Blumen hinterm Haus auf. Das scheint erst mal wirken zu müssen. Doch dann springt er auf. "Oh NEIN, Meine Petunien!!!!" So schnell wie er raus rennt, habe ich noch nie einen Hobbit rennen sehen. Lachend folge ich ihm.

Morna Ainu || Thranduil FF ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt