Kapitel 10 - Bella

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BELLA'S POV

Ich lag gerade in meinem Bett und scrollte durch Instagram, als es unten an der Haustür klingelte. Ist sicher nicht für mich. Also macht ich einfach weiter.

Wurde aber unterbrochen, als 5 Sekunden später ein verschwitzter Junge in mein Zimmer stürmte. ,,Ich war grade mit Jake im Starbucks. Er hat mir erzählt, dass du gestern mit diesem Ian auf 'ner Party warst, stimmt das?" Danke Jake. ,,Ja, ist doch nicht schlimm, oder? Ich mein, es ist ja nichts besonderes.." Er schaute etwas irritiert. ,,Warum hast du nicht einfach mich gefragt? Ich hätte da mit dir hingehen können! Jeder soll sehen, dass du MEINE Freundin bist!" Ich schaute ihm nicht ihn die Augen. Würde ich es tun, wäre ich wahrscheinlich schon längst in Tränen ausgebrochen. ,,Ich wollte dich ja fragen, aber dann sagtest du, du hättest ein Spiel. Wenn wir schon dabei sind, müsstest du nicht jetzt auch ein Spiel haben??"
,,Nein, wieso?"
,,Mein' ja nur.. sonst hast du ja auch nie Zeit..", nuschelte ich. ,,Ach, darum geht's dir also? Ich hab nie Zeit für dich? Hör zu, es mag gemein klingen, aber vielleicht bekomm ich dadurch ein Stipendium und deswegen muss ich meine ganze Zeit-." Ich unterbrach ihn.
,,Nein, darum geht es mir nicht. Okay, doch, ein bisschen, aber nicht direkt."
,,Um was geht es dir dann? Babe, du weißt, du kannst mir alles sagen! Wir finden zusammen eine Lösung." Babe... aus Ians Mund klingt es schöner..

Ich wusste, dass Rick viele Geheimnisse vor mir hatte.
,,Dann musst du mir auch alles erzählen!" Er wurde nervös und schaute auf sein Handy. ,,Ehh, Schatz? Ich merk' gerade, dass ich doch ein Fußballspiel hab'. Ich muss los, Bye!"

Er wollte schon aus der Tür gehen, als die Tränen wieder kullerten. Wird das jetzt zum Hobby?! Ich rastete vollkommen aus. Ich weiß auch nicht wieso, aber irgendwas hat das Fass zum Überlaufen gebracht. ,,LÜG MICH NICHT DAUERND AN. ICH WILL DIE WAHRHEIT!", schrie ich ihn wütend an. Er schaute mich unsicher an und Trauer blitzte kurz in seinen Augen auf.

Er atmete tief ein und aus und setzte sich dann neben mich. ,,Okay. Hör' zu, bitte versprich mir, dass du nicht ausrasten wirst. Es ist lange her und ich bereue es." Diesmal traute er sich nicht mir in die Augen zu schauen. ,,Was ist es?", hakte ich unsicher nach. ,,Kurz nachdem ich hier her gezogen war, sah ich dich in der Stadt. Mein einziger Gedanke war: Wie kann man nur so wunderschön sein? Ich sah dich jeden Tag in der Schule, mit deinem wundervollem Lächeln und den Engelslocken, ich fing an immer mehr von die zu schwärmen. Meine Freunde lachten mich aus, und meinten ich hätte nie eine Chance bei dir. Du weißt ja, wie schüchtern ich damals war."

Seine Worte waren unglaublich süß, interessierten mich aber nicht mehr, als er weiter erzählte. ,,Ich wollte sie überzeugen, das ich doch 'ne Chance bei dir hätte. Nur leider wusste ich nicht wie. Dann kamen sie irgendwann alle mit einem riesen Grinsen auf mich zu, ich wusste es würde etwas schlimmes kommen. Sie schlugen eine Wette vor. Wenn ich es schaffe dich rumzukriegen, würde ich Kapitain des Teams werden. Ich hab' abgelehnt. Aber ich muss zugeben, ich dachte viel darüber nach. Ich wusste nicht was ich machen sollte, also fragte ich meinen Vater. Der meinte, ich solle es machen, denn als Kapitän wäre die Wahrscheinlichkeit ein Stipendium zu bekommen höher, er interessiert sich nicht für dumme High School Liebschaften. Babe, es tut mir leid. Ich wollte es wirklich nicht tun, aber ich ging die Wette ein. Damals wusste ich leider noch nicht was für ein wundervoller Mensch du bist. Ich mag dich wirklich! Aber nicht so wie ich dich mögen sollte.. es tut mir so leid. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Nicht jetzt, aber eines Tages."

Ich war sprachlos. Diese ganze Beziehung war wegen einer Wette? Alle seine 'Ich liebe dich's waren gelogen? ICH war eine Wette? Mir ging so viel durch den Kopf, aber ich konnte meine Gedanken nicht ordnen. Das einzigste was ich raus brachte war:,,Nein, MIR tut es leid." Und dann ging ich. Vorbei an meinen Schwestern die anscheinend gelauscht hatten, durch die Haustür direkt in meinem Lieblingspark.

Dort setzte ich mich unter einem Baum und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Den Tränen ließ ich freien Lauf und starrte vor mich hin.

Nach einiger Zeit, wo die Tränen längst schon aufgehört hatten zu fließen, setzte sich jemand neben mich. ,,Babe? Was ist los?" Ian?
Ich schaute zu ihm, sagte aber nichts. Ihm würde ich das ganz bestimmt nicht erzählen. ,,Komm wir gehen zu mir." Ich blieb sitzen. ,,Jetzt sei doch nicht so. Komm wir gehen." Einfach nur sitzen bleiben und ignorieren. Irgendwann geht er.

Ich hatte recht. Er ging, aber nicht alleine, denn irgendwann hatte er mich so sehr genervt, dass ich nachgegeben hatte.

Bei ihm im Zimmer angekommen legte er mich erstmal auf's Bett. Ich schaute mich um. Alle seine Möbel waren schwarz und Modern. Ich war zu sehr von seinem Zimmer abgelenkt, dass ich nicht bemerkte, dass Ian über mir lag. Dann küsste er mich. Einfach so. Grundlos. Schon wieder. Arschloch. Und trotzdem erwiderte ich den Kuss. Aus dem Kuss wurde eine heftige Knutscherei. Und aus der Knutscherei wurde.. naja, wie soll ich sagen? Mehr. Viel mehr.

Ich wusste nicht wieso ich das tat, aber es fühlte sich in dem Moment so richtig an. Noch dazu brauchte ich Ablenkung und diese war perfekt. Jedoch würde ich es schon bald bereuen.

Am nächsten Morgen wachte ich alleine auf. ,,Ian?" Keine Antwort. Ich zog mich an und ging runter. Grade als ich die Küche suchen wollte, um etwas zu trinken hörte ich etwas.

,,Ey, ich hab die eine so richtig durchgenommen."
,,War sie wenigstens besser als die anderen?"
Beide lachten. Ich könnte nicht einschätzen wer die zweite Stimme war, aber die erste gehörte definitiv Ian. Tränen stiegen mir in die Augen.
,,Ne, die war genauso wie jedes andere Flittchen. Nichts besonderes."
,,Schade man, aber jetzt kannst du sie ja abhaken und dir ne neue suchen."

Ich wusste ja, das Ian mich
ausnutzte, aber das er so etwas sagte, verletzte mich. Aber wer war diese Zweite Person? Jake und Jace waren es nicht, da ich deren Stimmen wiedererkennen würde. Und diese kam mir vollkommen fremd vor. Ich schaute also um die Ecke um zu sehen wer das ist.

Als ich ihn sah wurde mir plötzlich ganz kalt. Trotz der fremden Stimme, kannte ich diese Person nur zu gut..

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