Attack on Titan - Fanfiktion

Überlebend

Tagelang bin ich gelaufen, von einem Schlupfpunkt zum Nächsten. Viele traurige Ruinen, zu viele Überreste verstorbener Menschen und undefinierbare Kadaver. Unfähig zu verarbeiten, Puzzlestücke von Erinnerungen treten immer wieder auf, aber es ist mir unmöglich sie zusammen zu setzen. Sicherheit hat es nirgends gegeben, denn die Donnergeräusche wurden mein täglicher Albtraum. Unsanft wecken sie mich aus meinen traumlosen Schlaf, die Angst einzuschlafen und ein Donnergeräusch zu verpassen begleitet mich jede Nacht. Mein Gefühl gibt mir zu verstehen, dass ich von Glück reden kann, dass ich den ganzen Weg bis hierher überlebt habe. Und dieses Gefühl ist es auch immer wieder, was mich zum Weitermachen zwingt.

Ein langer heller Streifen zeichnet sich am Horizont ab. Eine hohe Mauer, die von der Höhe her das Wesen von vor ach so vielen Tagen locker übertrumpfen kann. Gibt es da Zivilisation? Mehr Zivilisation als in den trostlosen Ruinen, wo ich voller Angst meine Nächte verbracht habe? Ich bete ein stummes Gebet, dass es so ist und laufe mit schwächer werdenden Schritten geradewegs auf die Mauer zu.

Gestalten stehen auf der Mauer. Sind das andere Menschen? Offenbar ja. Eine Person scheint etwas zu sagen, jedoch kann ich aus der Entfernung nichts verstehen. Oder schweift mein Bewusstsein wieder ab? Plötzlich fällt eine Person zu mir, wird aber durch Seile vom unsanften Aufprall abgehalten.

„Eine Überlebende?“ Verwundert mustert die Person mich und registriert dabei wahrscheinlich meine Verletzungen und auch mein ziemlich verwahrlostes Äußeres – beides dürfte die gestellte Frage eindeutig beantworten. „Halt dich an mir fest, du bist gleich in Sicherheit!“

Unfähig etwas zu erwidern schlinge ich meine Arme um den Oberkörper des Mannes und halte mich so fest, wie es für meine schwächelnden Kräfte möglich ist. Erneut verdunkelt sich die Umgebung um mich herum und mein Körper verweigert mir jegliche Kontrolle. Ich bin einfach nur erleichtert...