Dog love Cat #Kürbistumor

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Dog love Cat #Kürbistumor

Manu P.o.V.

Wachsam wanderte mein Blick über die Anlage. Überall liefen, fingen, schlichen die Halbmenschen umher. Hasenmenschen, Wolfsmenschen, Pfaumenschen, Hundemenschen und die klassischen Katzenmenschen. Hybride, wie unsere Pfleger uns nannten. Seltsamer Begriff, klang stumpf in meinen empfindlichen Ohren. Ich machte es mir bequem auf meinem Ast. Der Baum war zu meinem Schutzterritorium erklärt worden. Stolz erhob sich die Eiche zwischen den anderen Bauten und schien da einzig schöne in dieser Anlage zu sein. Abgesehen von den weiten Wiesen auf denen sich die anderen nach belieben aufhalten. Kurz leckte ich mir über meinen Handrücken und putzte dann mein spitzes Ohr. Leises schnurren entwisch meiner Kehle dann als ich mich zum Dösen hinlegte.

Unter mir begann es mit einen Mal an laut zu werden. Desinteressiert öffnete ich ein Auge und sah wie zwei Hunde und ein Wolf an meinem Baum standen und mich anklefften. Naja, Hund- und Wolfshybrid, aber sie machten mir mehr den Anschein das nur die Tierische Seite bei ihnen existierte. Der Schwarzhaarige, offensichtlich ein Wolf und ihr Anführer, hatte schon eine ganze Weile mich als sein Lieblings Nervobjekt auserkorren. Und das bekam ich leider oft zu spüren. Demonstrativ schloss ich wieder die Augen und wandte meinen Kopf ab. Recht schnell kam einer der Pfleger und nahm die lauten Tölen mit zu einer 'Beschäftigung' wie sie es nannten. Hinter einen Ball her springen oder das Schreiben lernen ist ja auch sooo interessant.

"Manu? Manu? Manu? Manu? Manu?!" Nein... nicht er schon wieder. Diesmal öffneten sich beide meiner Augen und nahmen den nervigen Übeltäter ins Visier. Ein weiterher Hundehybrid aber der vom anderen Schlag. Brünettes zurückgestyltes Haar, treudoof schauende braune Augen, das markante Dauergrinsen auf den Lippen und die Schäferhund Ohren aufmerksam aufgestellt. Ich seufzte auf. "Du schon wieder?", kam meine abfällig klingende Frage.

"Wollen wir etwas zusammen machen? Spielen? Oder einfach reden? Bitte bitte bitte?" Er sah noch treudoofer drein, wenn das überhaupt möglich war. Ich legt mir die Finger auf die Augen und rieb drüber. "Wann begreifst du das wir nichts zusammen machen können, wir sind von völlig unterschiedlichen Arten und vertragen uns Instinktiv nicht besonders gut.", versuchte ich ihm verständlich zu machen. Doch er schüttelte lediglich den Kopf und wischte so alle meine Einwände bei Seite.

 "Ich mag dich, du bist mir sympathisch und ich würde gern mehr Zeit mit dir verbringen." Wieder ein seufzen meinerseits, aber diesmal musste ich mein Herz beruhigen welches unkontrolliert zu schlagen anfing bei seinen Worten. "Zieh ab Köter." Als ich hinab in seine Augen sah, taten mir diese Worte sofort leid. Verletzt senkte er den Kopf, ließ die Rute sinken welche bis jetzt freudig gewedelt hatte. Ich wollte noch etwas sagen, ihm sagen das ich die Worte zurück nehme, doch mir kam nichts über die Lippen. 

Winselnd ging er fort, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte. Seltsamer Schmerz machte sich in meiner Brust breit. Das und diese Schuldgefühle. Ich wollte ihn doch gar nicht verletzen... Ich wollte ihm doch nur klar machen das Freundschaft zwischen uns einfach nicht funktionieren kann. Ich ließ meine Hand über den Ast baumeln und sah betrübt in die Ferne. Ich wollte auch nur jemanden zum reden haben, doch... bin ich manchmal echt kompliziert. Wer würde es denn schon lang mit mir aushalten? 

~

Es wurde zum Essen geklingelt. Natürlich stürzten zuerst die Wilden und lauten Hybride los um sich ihre Portion abzuholen. Schüchterne Halbmenschen wie die Hasenkinder zum beispiel warteten da lieber ab. Mir war einfach das Gedränge zuviel sodass ich erst los lief  als der meiste Trubel schon in der Cafeteria verschwunden war. Die Lautstärke versetzte mich kurz zurück in eine Erinnerung. 

Alles kahl, alles weiß. Von überall kam klägliches Winseln, maunzen, quitschen, manchmal auch Qualvolle Schreie. Der ekelhafte Geruch von Desinfektionsmittel stach in meiner Nase. Die Gitter meines kleinen Käfigs waren Rostig, der Boden Kalt, die wenigen Stofffetzen notdürftig um meinen schmächtigen Körper gewickelt. Die Einstichstellen der Spritzen hatten blaue Flecken hinterlassen und juckten schmerzhaft. Verzweiflung, Angst, und Hoffnungslosigkeit war an der Tagesordnung. Gehässiges Gelächter wenn einer dieser weißen Männer wieder einen Hybriden in den großen Saal brachten und ihn in ebenso einen Käfig warfen. Alltag. Grausamer Alltag.

Ich schüttelte den Kopf um diese Erinnerung beiseite zu wischen. Hier war alles offener, wir wurden gut umsorgt und behandelt. Zwar ließ man uns nicht an die Außenwelt, aber wenn ich ehrlich bin, wollte ich das auch nicht. Was wollte ich schon zwischen all diesen normalen menschen machen, welche nur abschätzende und abwertende Blicke für welch wie mich übrig hatten?

"Na, wenn das nicht die arrogante Katze mit dem hässlichen Gesicht ist!" Sofort wirbelte ich herum und stand mich dem Schwarzhaarigen gegenüber. Diesmal war er allein. Bevor ich davon flitzen konnte, hatte er bereits Blitzschnell am Arm gepackt und von der Cafeteria fort gezerrt. Ich fauchte ihn wütend an, wurde aber nach seinem Knurren mucksmäuschen Still. Nirgends sah ich eine Fluchtmöglichkeit. Er schubste mich gegen eine Wand, wieder ein fauchen meinerseits. "Fühlst dich jetzt wohl nicht mehr so überheblich, wie?! Solche Viecher wie du machen mich krank! Katzen, erbärmliche Kreaturen welche nicht einmal als Tiere bezeichnet werden dürften!" Spuckte er mir entgegen und schlug mit der Faust knapp neben meinen Kopf gegen die Wand. Meine Augen waren schock geweitet. Eine nervige braune Strähne hing mir dabei ins Gesicht. Meine Katzenohren waren ängstlich angelegt.

Er lächelte gehässig. "Schon besser... zeig dich mal ein bisschen unterwürfig.", knurrte der Halbwolf. Ich senkte den Blick, wurde dafür aber sofort böse angefahren. "Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede." Ich tat wie er sagt, spuckte ihn dann aber voller Absicht ins Gesicht. Das hatte wohl das Fass zum überlaufen gebracht. "Du mieser-!" Es knallte, mein Kopf flog zur Seite und begann heiß zu werden vor schmerz, es hatte mir die Tränen in die Augen jagen lassen. Winselnd hielt ich meine Wange. 

Er hob bereits die Hand für einen erneuten Schlag, da erklang plötzlich eine weitere Stimme. "Fass ihn noch einmal an und du wirst den Morgen nicht mehr erleben!", knurrte jemand hinter ihm mit solch einer ruhigen ernsten Stimme das es mir einen Schauer über den Rücken jagte. Es war dieser Schäferhund. Er packte den Halbwolf und drehte ihn zu sich um, die Faust erhoben, nichts zeugte mehr von seiner lieben-süßen Art, was ich sah war pure Kraft und Härte. Mit großen Augen sah ich zu wie er ihm ein weiteres Mal so bedrohlich anknurrte als würde er seine Drohung wirklich war machen. Ein leises pfietchen entwisch dem Wolf und überrascht druckte sich dieser etwas unter dem intensiven Blicken des Schäferhundes. Er nickte eilig und riss sich los, nur um selbst die Flucht zu ergreifen.

Im nächsten Moment, so schnell konnte ich gar nicht gucken, wurde ich in einen weichen Pulli gedrückt und Arme schlangen sich fest um mich. "Tut dir irgendetwas weh? Wie viel hat er dir getan? Ich schwöre, ich werd ihm das zehnfache Antun! Sag doch etwas, wie geht es dir?", sprach er wieder in seiner hibbeligen Art und ich verarbeitete langsam was gerade eigentlich passiert war. Dann kamen die Tränen. Überrascht schob er mich etwas von sich um mir ins Gesicht zu sehen, voller Sorge und Angst sah er mich an. Angst um mich! Das machte mein Weinen noch schlimmer. 

Ich zog ihn an mich und vergrub mein Gesicht an seiner Halsbeuge. "D-danke.. danke!" Hauchte ich fasst tonlos, aber er hatte es gehört, da war ich mir sicher. Beruhigen Strich er über über den Kopf, spielte sogar mit einer Strähne. "Nicht dafür, Manu..." Ich kam mir wieder schlecht vor, ich konnte ihn nicht einmal richtig danken, ich kannte seinen Namen nicht. Mit roten Wangen löste ich mich von ihm und fragte schüchtern danach. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen und wieder trat dieser treue Ausdruck in seine Augen. "Patrick. Ich heiße Patrick. Und ich mag dich wirklich, Manu." Schüchtern sah ich zu Boden und lächelte. "I-ich... ich mag dich auch." Dann hob sich mein Blick wieder. "Aber wehe du verrätst das irgendjemand, dann setzt es was!" 

Darauf begann er so herzhaft zu lachen an, das ich meine Drohung selbst nicht ernst nehmen konnte und mit ihm lachte. Voller überschwänglicher Freude drückte er mich wieder an sich und legte seine Lippen auf meine. Überrascht riss ich erst die Augen auf, legte dann aber die Ohren an und erwiderte den sanften Druck. Sanft krauelte ich ihn zwischen den Ohren was mich mit einem tiefen zufriedenen Brummen belohnte. Vielleicht wollte ich ja doch mehr Zeit mit diesem verrückten treudoofen Schäferhund verbringen.

Gab lange kein Kürbistumor mehr, hab mich also mal an einen gesetzt und find ihn doch ganz süß :3 Lasst eure Meinung ruhig mal da. ^^ 

Written by -Notizbuch-

~ Shipping Freedom ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt