*Dracos Sicht*
Sie hatte mich Draco genannt..
War das etwas worüber man sich freuen sollte? Ist es überhaupt etwas Besonderes beim Vornamen genannt zu werden? Außer Pansy vielleicht war ich für alle nur Malfoy. Als Granger mich aber beim Vornamen nannte warf es mich fast aus der Bahn. War es ihr nur herausgerutscht oder spielte sie bei meinem "Ich versuche mein Gegenüber zu verwirren" Spiel mit? Hatte sie mich durchschaut? Ich wollte sie verwirren, da sie mich verwirrt hatte. Sie zeigte aufrichtiges Interesse an meinem Befinden und das war ich, so traurig es sich auch anhörte, nur oberflächlich gewohnt.
Warum zur Hölle machte ich mir so viele Gedanken über sie? Vorher hatte sie mich doch auch nicht interessiert.
Du sie aber auch nicht.
Auch konnte ich die Frage, ob ich sie hübsch finde, nicht beantworten. Wo es damals noch ein sicheres Nein war, wäre es jetzt ein eher zögerliches Nein. War es überhaupt ein Nein? Warum machte ich mir überhaupt Gedanken über ihr Aussehen? Ich hatte kein Interesse an irgendjemandem und besonders nicht an Granger.
Aber es waren trotzdem alles Fragen, die ich, zu meinem Missfallen, nicht beantworten konnte.
Sie wirkte in diesem Moment einfach so, so verletzlich. Da war man fast schon dazu gezwungen nett zu ihr zu sein, obwohl mein Verstand hart gegen diesen Gedanken ankämpfte. Ich konnte zwar nicht nachvollziehen, warum sie sich Sorgen machte, aber trotzdem tat sie mir etwas leid.
Ich musterte Granger, die an der Tür saß und mit ihren Haaren spielte. Zugegeben, hübsch war sie schon, das konnte ich trotz meiner eher negativen Einstellung ihr gegenüber nicht leugnen. Sie hatte die Knie leicht angewinkelt und schaute auf den Boden. Ihre braunen Haare fielen in leichten Wellen über ihre Schul-
"Dra..- ach verdammt, Malfoy warum starrst du mich so an?", fragte sie mich und schaute auf.
"Tue ich das?", fragte ich zurück und zog meine Augenbrauen nach oben.
"Ja und das nervt...", antwortete sie und kräuselte ihre Stirn.
"Tut mir so Leid, gnädige Hoheit." gab ich zurück und musste schmunzeln..
Auch ihr widerfuhr ein kleines Lächeln...
Oh man, ich durfte das was ich gerade fühlte doch gar nicht fühlen... Wie würde das denn aussehen? Reinblüter und Muggelstämmige... das geht nicht. Da muss ich einfach mal über meinen Gefühlen stehen, ich kann das einfach nicht zulassen, dass ich langsam anfing, mich in die kleine Gryffindor zu verlieben.
Meine Gedanken überschlugen sich und mir war selbst nicht bewusst, warum ich mir gerade eine Beziehung mit Granger vorstellte oder warum ich sogar vermutete, auf kurze Zeit, oder vielleicht sogar längere Zeit, Gefühle für sie entwickelt zu haben.
Trotzdem war mir bewusst, dass meine Familie das nicht zulassen würde. Allerdings, meine Mutter hatte doch gesagt, dass ich neue Freundschaften knüpfen sollte. Zählt das auch für Beziehungen?
Ich müsste es meinem Vater und allen anderen, die dagegen wären, ja nicht erzählen. Andererseits würde mein Ruf kaputtgehen, wenn ich mit einem Muggel zusammen wäre... Da kam aber auch wieder die Frage nach meinem Ruf auf. Ich bin mir sicher, dass ich wirklich beliebt beziehungweise angesehen nur bei den Slytherins war. Ich hatte gelernt mit Ablehnung umzugehen, da diese mir in jeglicher Situation, in der ich versagt hatte, zu spüren gegeben wurde.
Plötzlich fiel mir etwas ganz anderes ein. Ich dachte ständig nur daran, wie meine Familie damit umgehen würde, aber ich hatte mir nicht einmal überlegt, ob sie überhaupt mit mir zusammen sein wollen würde oder ob sie mir gegenüber überhaupt Gefühle entwickeln konnte. Damals hätte ich definitiv nein gesagt, aber jetzt... so wie sie sich verhält, ... ist das überhaupt normal? Wo sie doch eigentlich jedes Recht hatte, mich nicht zu mögen oder vielleicht, was ich nicht hoffte, zu verabscheuen.
Ich verwirrte mich selber, noch nie hatte ich so intensiv über das Thema Gefühle nachgedacht. Vor ein paar Tagen war mir das alles noch gleichgültig, aber jetzt? Wow, was machte dieses Mädchen nur mit mir?
So langsam begann ich die Entscheidung meiner Mutter zu verstehen... Es war viel mehr dahinter, als nur neue Freundschaften zu knüpfen. Es ging darum, sich in andere Menschen zu versetzen und empathischer zu werden, das war jedenfalls meine Vermutung.
Mein Magen knurrte laut auf und Granger blickte erschrocken auf. Sie war wahrscheinlich auch tief in Gedanken versunken Gedanken über mich?
"Hey, das war bloß mein Magen, reg dich ab", grinste ich sie an und stand auf, " Komm, wir gehen zum Essen..."
"Malfoy ich glaube du hast vergessen, dass wir eingeschlossen sind.", gab sie trotzig zurück und zeigte auf die Tür.
Ich lachte sie bloß an und zog meinen Zauberstab aus der Tasche. Ich hatte schließlich nur gesagt, dass ich meinen Zauberstab zuletzt im Gemeinschaftsraum gesehen hatte, danach war er nämlich schon längst in meiner hinteren Hosentasche. Sie schaute mich wütend an und wollte gerade etwas sagen, als ich ihr meinen Finger auf den Mund legte. Hermine funkelte mich mit ihren braunen Augen böse an und ich war zugegeben etwas froh, sie an ihrem Redefluss gehindert zu haben.
Ich nahm meinen Finger von ihren Lippen und grinste sie an."Das vergesse ich dir nicht", meinte sie und boxte mir gegen die Schulter. Die Kleine hatte Kraft!
"Alohomora", sprach ich und die Tür öffnete sich.
Hatte ich schon einmal erwähnt, dass Granger süß aussah, wenn sie wütend war?
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und dankte in meinen Gedanken Myrte, dass sie uns zusammen eingeschlossen hatte, da es mir tatsächlich etwas weitergeholfen hatte, meine Gefühle zu sortieren.
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Dramione ~ Vom Feind zum Freund
FanfictionDraco und Hermine sind verhasst. Bis jetzt. Doch sie kommen sich näher... Kann wirklich mehr als nur Freundschaft zwischen den beiden stehen? --------------------- Begonnen: 21.05.2017 Abgeschlossen: 13.06.2017 Rechtschreib- und Grammatikfehler könn...