~ Kapitel 3 ~

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*Hermines Sicht*

Am nächsten Morgen, nach einem sehr kryptischen Traum mit einem platinblonden Jungen, machte ich mich schnell fertig und war wenige Minuten später in der großen Halle. Unbeabsichtigt blickte ich zum Slytherin Tisch und bemerkte, dass Malfoy genau in dem Moment ebenfalls zu mir blickte. Schnell widmete ich mich wieder meinem Essen und vermied während des restlichen Frühstückes jeglichen Blickkontakt. Trotzdem spürte ich weiterhin seine Blicke auf mir liegen.

Was war denn das für eine komische Atmosphäre zwischen uns? Wo war der alte Malfoy hin, der mich, wenn überhaupt, nur spöttisch belächelte. Die Person, die mich gerade mit Blicken löchert ist es auf jeden Fall nicht.

Nach dem Essen musste ich noch einmal zurück in den Gemeinschaftsraum, um meine vergessenen Schulsachen zu holen und dann begann der letzte Schultag, welcher, zu meiner großen Erleichterung, wie im Flug verging und was meine Euphorie noch steigerte, war der Fakt, dass wir keine einzige Stunde mit den Slytherins hatten. Die ganze Situation war schon skurril genug und ich hatte wenig Lust Malfoy ein weiteres Mal über den Weg zu laufen.

Nach dem Mittagessen erledigte ich schnell meine Hausaufgaben, einen Aufsatz für Snape und einen für Sprout, welche mir zum Glück keine anderen Gedanken zuließen.

Ich stellte fest, dass die Ferien noch um einiges langweiliger werden würden und dass ich in nächster Zeit die Bibliothek meiden müsste, wenn eines der Tieres der Malfoy Sippe in Hogwarts blieb. Aber dieser fährt über die Ferien zu seiner Familie, deshalb muss ich nur heute eine Alternative zu meiner geliebten Bibliothek finden. Also tat ich, was ich wahrscheinlich nie für möglich gehalten hätte. 

Ich stattete Myrte einen Besuch ab.

Ich stand auf und begab mich auf den Weg zu der alten Mädchentoilette. "Myrte? Bist du da?", fragte ich in den verlassenen Raum, der seit meinem letzten Besuch, an den ich mich nicht mal erinnern konnte, deutlich mehr Spinnenweben aufwies.

"Huiiii, ich bekomme endlich einmal Besuch, ach, Miss Granger, toll, dass Sie mich besuchen.", trällerte sie und schwebte auf mich zu. Myrte grinste mich frech an und fragte: " Na, was treibt Dich denn zu mir? Du besuchst mich doch nie. Aber allgemein besucht mich ja eh niemand."

Ihr vorher fröhlicher Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig und sie wirkte plötzlich sehr betrübt.

"Na ja, mir war langweilig, Harry und Ron sind schon weg und da dachte ich, besuche ich Dich.", meinte ich, grinste sie mit einem schiefen Lächeln an und hoffte, sie dadurch aufheitern zu können. Und es klappte, sie wurde ein bisschen fröhlicher und verwickelte mich sofort in ein Gespräch.

"Wie klappt es eigentlich bei dir so mit Jungs?", fragte sie und schaute mich fragend mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Die direkte Frage überrumpelte mich und eigentlich ging sie das gar nichts an. Aber andererseits hatte ich das starke Bedürfnis, jemanden von der ganzen Situation zu erzählen, mir eine zweite Meinung einzuholen.

Ich überlegte kurz und beschloss ihr alles zu erzählen. Warum nicht?

"Na ja, Myrte, ich würde sagen es ist kompliziert. Kennst du Malfoy? Draco Malfoy?"

"Ja, na klar kenne ich den. Hat er es dir angetan?"

"Das weiß ich ja eben nicht. Ich hatte gestern total komische Begegnungen ihm gegenüber und mein Körper spielt komplett verrückt, wenn ich in seiner Nähe bin... Ich versteh das alles nicht... Er hat mich nicht einmal beleidigt. Das sieht ihm alles überhaupt nicht ähn-...", stockte ich, erstens, weil mir auffiel, wie durcheinander und unverständlich alles gerade Gesagte aus mir herausgesprudelt war und zweitens, weil gerade die Tür aufging und ein gewisser Jemand hereintrat.

Wenn man vom Teufel spricht...

Dramione ~ Vom Feind zum Freund Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt