"Weißt du was ich glaube? Die beiden wollen ihr schlechtes Gewissen bereinigen, mehr nicht."
Ich telefoniere gerade mit Ámbar, die mir eigentlich davon abgeraten hat, heute Abend was mit den Jungs zu machen.
Ich bin alleine Zuhause, da Delfina noch immer mit Gastón unterwegs ist und unsere Eltern ihren Hochzeitstag haben.
"Keine Ahnung, aber sie sind ja immer noch meine Freunde. Vielleicht sollte ich ihnen eine letzte Chance geben." murmel ich, während ich die Treppen runtergehe in die Küche um ein paar Snacks vorzubereiten.
"Wunder dich nicht, wenn es jetzt raschelt und sowas, ich hab dich auf Lautsprecher, ich will noch ein bisschen was vorbereiten."
"Du hast ein viel zu großes Herz, du bist viel zu nett. Ich an deiner Stelle hätte sie schon längst nicht mehr als Freunde angesehen. Erst haben sie nie Zeit, sondern gehen lieber feiern und dann ganz plötzlich kommen sie wieder vorbei."
"Ich bin ja auch nie auf eine Party gegangen, vermutlich dachten sie, ich hätte keine Lust mehr?"
"Warum sollten sie? Ich mein, wenn du nicht gern feiern gehst, dann müssen sie das akzeptieren. Das ist ja kein Grund dich einfach so auszuschließen."
Meine Krankheit vermutlich schon.
"Ja, naja, ist ja jetzt auch egal. Wie verbringst du denn deinen Abend?" wechsle ich das Thema.
"Keine Ahnung, vielleicht werde ich Jazmín fragen, ob sie Lust hat vorbeizukommen. Mein Dad ist zu irgendeinem Geschäftsessen und deshalb bin ich allein Zuhause und langweile mich." seufzt sie.
"Ich langweile dich also?" frage ich mit gespielt trauriger Stimme.
"Manchmal wünschte ich mir du wärst hier. Mit dir hab ich immer was zu lachen."
Diese Worte lösen ein breites Grinsen bei mir aus. Sie denkt also auch daran. Oh man, warum trifft diese Krankheit ausgerechnet mich?
Okay, sie sollte keinen Menschen betreffen, aber naja. Ich bin noch jung und hatte so viel vor.
"Hab ich dich jetzt so entsetzt, dass dir nichts mehr einfällt, oder bist du schon weggerannt?" höre ich sie fragen.
"Nein!" antworte ich sofort.
"Mir geht es nicht anders. Ich glaube du würdest mein Leben hier um einiges unterhaltsamer machen." füge ich hinzu und lege mein Handy auf eine der Schüsseln mit Chips. Ich nehme die restlichen Schüsseln und versuche vorsichtig die Treppen hinaufzugehen.
"Weißt du, wenn ich genug eigenes Geld habe, dann nehme ich mir frei und komme dich besuchen. Na wie klingt das?"
"Das klingt super. Ich würde mich auf jeden Fall freuen." antworte ich ehrlich, und habe die Treppenstufen endlich gemeistert.
"Ich würde mich auch freuen. Hoffentlich bist du dann immer noch so sympathisch wie jetzt."
"Ey! Was soll das denn heißen?" frage ich lachend und stelle die Sachen in meinem Zimmer ab. Dann mache ich mich direkt auf den Weg um noch Getränke zu holen, mein Handy nehme ich dabei wieder mit.
"Manchmal entpuppen sich sympathische Typen als Arschlöcher." kommentiert sie das ganze.
"Wie dieser..warte kurz, mir fällts gleich ein..."
"Du bekommst täglich Mails, als ob du-"
"Nico. Er hieß Nico, richtig?"
"Okay, du hast ein verdammt gutes Gedächtnis." schmunzelt sie.
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Das Gute im Leben
Fanfiction"Mit 18 geht das Leben doch erst richtig los." Für die meisten Menschen der Welt? Vermutlich. Doch nicht für Ramiro. Mit 18 Jahren wollte er zur Polizei, das war sein Kindheitstraum. Doch bei einer ärztlichen Untersuchung im Krankenhaus stellt man f...