Achtzehn Stunden nach dem Anruf von Jimena und Nina befinde ich mich mit Jazmín im Flugzeug. Wir haben Gott sei Dank noch einen Flug gefunden, der heute noch nach Buenos Aires geht.
Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können. Bis halb Sieben haben wir nach einem Flug gesucht, ehe er den passenden gefunden haben.
Und dann hatte ich nur Ramiro in meinem Kopf. Ich will wissen was los ist. Ich mache mir schreckliche Sorgen und ich hoffe ich bin nicht zu spät, bei was auch immer.
Ich habe mit den Mädels über Ramiros Handy Kontakt gehalten.
Sie werden uns vom Flughafen abholen und dann geht es sofort zu Ramiro.
Doch vorher erwartet uns noch ein Fünfzehn Stunden Flug.
Die Zeit nutze ich um zu schlafen. Ich bin völlig übermüdet und ich will halbwegs klar im Kopf sein, wenn ich ihm begegne.
Tatsächlich wache ich erst zwei Stunden vor der Landung auf. Die restliche Zeit höre ich Musik und überlege was ich Ramiro sagen soll.
Jazmín schläft die komplette Flugzeit durch. Ich bin froh das sie hier ist. Alleine würde ich das vermutlich wirklich nicht durchstehen.
Trotz des langen Schlafes bin ich wie gerädert, als wir endlich gelandet sind und aussteigen müssen.
Auf wackligen Beinen holen wir unsere Koffer und verlassen den Flughafen. Nina meinte das sie uns vor dem Flughafen abholen.
"Da sind sie." höre ich jemanden sagen und drehe mich um. Dort sind Jim und Nina, sowie Jims Freund Simón.
"Hey." begrüße ich sie freundlich und wir umarmen uns.
Jazmín begrüßt die drei ebenfalls und Simón nimmt unsere Koffer, die er zu einem Auto zieht.
"Wie war der Flug?" möchte Nina wissen, während wir Simón folgen.
"Ganz okay, wir haben viel geschlafen." erwidere ich und gähne erstmal.
"Was ist mit Ramiro? Könnt ihr mir bitte sagen was los ist?"
Ich sterbe vor Angst und Neugier.
Wir steigen ins Auto ein, wobei Jim und Nina sich mit mir auf die Rückbank setzen.
"Wo fangen wir an?" fragt Nina dann ihre Freundin, die daraufhin beginnt zu erzählen.
"Zunächst solltest du wissen, das Ramiro dich nie angelogen hat. Er hatte nur Angst es dir zu erzählen, weil er dachte er würde dich verlieren." sagt die Rothaarige und meine Angst steigert sich.
"Er hat Knochenmarkkrebs." spricht sie dann die bittere Wahrheit aus.
Nein. Nein, nein, nein. Das kann nicht sein.
Ramiro darf nicht krank sein.
Er war doch immer so positiv und so gut gelaunt.
Er hat mir immer Mut gemacht und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
"Er hat alles durch. Chemo, Bestrahlung und so weiter. Die Ärzte wissen momentan selbst nicht wieso es ihm so schlecht geht. Sie wollen versuchen den Tumor morgen operativ zu entfernen. Diese OP birgt Risiken und die Chance, das er es nicht schafft, liegt bei mehr als die Hälfte. Wir wollten im Fall der Fälle dir wenigstens die Chance geben ihn mal gesehen zu haben. Er weiß nicht das du kommst, sonst hätte er sich dagegen gewehrt. Er will nicht als Schwächling dastehen vor dir."
Mein Herz zerbricht in immer mehr Teile.
Ich hatte keine Ahnung was mit ihm ist. Nie hat er sich was anmerken lassen.
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Das Gute im Leben
Fanfiction"Mit 18 geht das Leben doch erst richtig los." Für die meisten Menschen der Welt? Vermutlich. Doch nicht für Ramiro. Mit 18 Jahren wollte er zur Polizei, das war sein Kindheitstraum. Doch bei einer ärztlichen Untersuchung im Krankenhaus stellt man f...